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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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03.03.2017, 00:58 | #1 |
Der Pesthauch
Die Pest wird aus Angst und dem Schrecken gemacht,
Sie schenkt uns die Liebe, die Hässlichkeit sät, Die Knochen zerhackt und das Bauchfell vernäht. Sie will, was tot ist, schön kommt in der Nacht! Ich hasse das Atmen noch mehr als die Pest! Ich wünsch mir nichts mehr als die Totenbeschau! Ein Schnitt durch die Kehle und das Rote wird grau, Und Ruhe bezwingt den verkörperten Rest. Leben denn Hände noch, die sich nicht regen? Sind Ängste und Pesthauch auf ewig ein Paar? Ist Hoffnung vergebens, der Kopf bliebe klar ? Können denn Leichen sich doch noch bewegen, Den Glauben vergessen? Nichts wird wieder wahr! Vergangen, verloren, nichts ist, was es war! |
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05.03.2017, 18:06 | #2 | |
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Zitat:
Viele liebe Grüße! r |
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06.03.2017, 07:41 | #3 |
Hallo Ralf,
wenn ich hier von "Pest" spreche, denke ich auch an den Begriff "Emotionelle Pest", wie er von Wilhelm Reich geprägt wurde und an der wir nach seiner Sicht mehr oder weniger alle leiden. Wir alle haben das Potential in uns, andere Menschen zu unterdrücken, weil sie in uns das hervorrufen, das wir nicht hinreichend leben können: Sehnsüchte und Begierden, Spaß und Lust. Das kann zum Hass auf diese Menschen führen (man denke z.B. an Homophobie). Diesen Zerstörungszwang, der der emotionalen Abwehr dient, nannte er "Emotionelle Pest". Die "Pest" ist zutiefst zerstörerisch! Sie versteckt sich in sog. Liebe und zeigt sich z.B. in übermäßiger Kontrolle, heftiger Eifersucht, ambivalenten Verhalten, Schlägen usw.: "Sie schenkt uns die Liebe, die Hässlichkeit sät, Die Knochen zerhackt und das Bauchfell vernäht." und sie zeigt sich, wenn sie aus dem Schatten tritt als unsere dunkle Seite; "schön kommt in der Nacht" habe ich als Formulierung gewählt, um anzudeuten, dass dieses Ausagieren durchaus mit Lust besetzt ist. Die zweite Strophe formuliert die letzte Konsequenz dieser Pest: Vernichtung! Den anderen oder sich selbst - realer Tod oder viel häufiger sich panzern und tot machen und als eine Art Zombie überleben. In den Terzetten frage ich, ob so ein "Zombieleben" noch echtes Leben zulässt - die Antwort im Gedicht ist durchaus negativ! "Vergangen, verloren, nichts ist, was es war!" So ungefähr! Danke dir, dass du mein Gedicht wahr genommen hast. Flocke |
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08.03.2017, 00:17 | #4 |
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ok
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