Das Faultier bei Poetry.de

Stachel · 13.08.2016, 22:25

(ein durchgehend männliches Prosa-Sonett)

Sechs Zehen hat es hinten, vorn vier Finger, davon jeweils zwei an jeder Hand verortet. Unbewegt dort, wie ein Standbild. Auf dem Bauch hat es ein Schmetterling gewagt sich hinzusetzen, eine Rast den müden Flügeln zu erlauben. Doch nicht lange, schon verlässt das Faultier, noch sich wundernd, stürzend, ihn. Es bricht der Ast.

Das Faultier formt sein Maul für einen Schrei der Überraschung, landet, beinahe wach geworden, auf dem Boden, der bedeckt mit Laub den Sturz gepuffert hat, erschreckt, wobei der Fall zum Glück ja schon vorbei ist, blickt umher und sagt ganz leise: "Ach."

Ex Lucyinthesky · 14.08.2016, 09:16

Moin Stachel,

sehr bildhaft und hat mich erfreut, das an diesem Sonntagmorgen zu lesen von dir.

Aber warum "ein durchgehend männliches Prosa-Sonett"?

Liebe Grüße,
Lucy

Thing · 14.08.2016, 14:21

Der Versendungen wegen, liebe Lucy.
Männliche Kadenzen.
Muß mal nachsehen, ob es stimmt.

Ex Lucyinthesky · 15.08.2016, 20:04

Ah, danke Thing! Was das angeht, bin ich ein Greenhorn.

Stachel · 15.08.2016, 21:44

Schön, dass es dir den Sonntag erhellen konnte, liebe Lucy.
Der Untertitel ist tatsächlich eine Art Gebrauchsanweisung, um den Prosatext in ein Sonett zu übersetzen.
Darüber hinaus wird manche Leserin möglicherweise bei dem Faultier einige typisch männliche Eigenschaften erkennen.

Freundliche Grüße von
Stachel

13.08.2016, 22:25	#1
Stachel Dabei seit: 03/2015 Ort: Niederrhein Beiträge: 955 Meine Gedichte Meine Favoriten	Das Faultier (ein durchgehend männliches Prosa-Sonett) Sechs Zehen hat es hinten, vorn vier Finger, davon jeweils zwei an jeder Hand verortet. Unbewegt dort, wie ein Standbild. Auf dem Bauch hat es ein Schmetterling gewagt sich hinzusetzen, eine Rast den müden Flügeln zu erlauben. Doch nicht lange, schon verlässt das Faultier, noch sich wundernd, stürzend, ihn. Es bricht der Ast. Das Faultier formt sein Maul für einen Schrei der Überraschung, landet, beinahe wach geworden, auf dem Boden, der bedeckt mit Laub den Sturz gepuffert hat, erschreckt, wobei der Fall zum Glück ja schon vorbei ist, blickt umher und sagt ganz leise: "Ach."

14.08.2016, 09:16	#2
Ex Lucyinthesky abgemeldet Dabei seit: 07/2016 Beiträge: 202 Meine Gedichte Meine Favoriten	Moin Stachel, sehr bildhaft und hat mich erfreut, das an diesem Sonntagmorgen zu lesen von dir. Aber warum "ein durchgehend männliches Prosa-Sonett"? Liebe Grüße, Lucy

14.08.2016, 14:21	#3
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Der Versendungen wegen, liebe Lucy. Männliche Kadenzen. Muß mal nachsehen, ob es stimmt.

15.08.2016, 20:04	#4
Ex Lucyinthesky abgemeldet Dabei seit: 07/2016 Beiträge: 202 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ah, danke Thing! Was das angeht, bin ich ein Greenhorn.

15.08.2016, 21:44	#5
Stachel Dabei seit: 03/2015 Ort: Niederrhein Beiträge: 955 Meine Gedichte Meine Favoriten	Schön, dass es dir den Sonntag erhellen konnte, liebe Lucy. Der Untertitel ist tatsächlich eine Art Gebrauchsanweisung, um den Prosatext in ein Sonett zu übersetzen. Darüber hinaus wird manche Leserin möglicherweise bei dem Faultier einige typisch männliche Eigenschaften erkennen. Freundliche Grüße von Stachel