|
|
Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
09.12.2019, 14:32 | #1 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
|
Ausgestoßen
Dezembermond, ich bin allein,
du siehst mich zittern, hörst mich schrein. Dort drinnen Wärme, frohes Lachen, doch ich schau in des Winters Rachen. Das Mitleid ist den Freunden fern, sie haben mich, so dacht ich, gern, dass ich hier draußen fast erfrier, sie stört es nicht, das sag ich dir. Sie lästern gar, ich glaub ich spinn, dass ich ein Außenseiter bin, ich hätte einen an der Nuss, das Beste ist, ich mache Schluss. Dezembermond, ich sag goodbye, ich bin erlöst und atme frei. Mein Raucherdasein ist passé, auch wenn ich fast zu Grunde geh. |
09.12.2019, 16:35 | #2 |
Lieber Nöck,
was sich erst grausam anlässt, erhält eine humorige Auflösung. Abschied vom Rauchgenuss statt vom Leben. Ein weiser Entschluss des LyrI. Es bleiben also immer weniger in einer inzwischen fast schutzwürdigen Minderheit. Auch ich rauche nur noch alle paar Monate eine Zigarre. Herzliche Grüße, AlteLyrikerin. |
|
10.12.2019, 08:11 | #3 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
|
Liebe A.L.,
was nehmen die standhaften Rauchsoldaten so alles auf sich. Vorübergehend von der Gemeinschaft isoliert, müssen sie, egal bei welchem Wetter, draußen ihrer Sucht frönen. Und erst die "Raucherecken", teilweise eingepfercht wie Wellensittiche in einer Voliere, tun sie das, was sie nicht lassen wollen. Man könnte fast Mitleid mit ihnen haben. Danke für deine Gedanken dazu. Liebe Grüße Nöck |
10.12.2019, 13:10 | #4 |
Hallo Nöck,
ich, als passionierte Nichtraucherin, kann diese „Pflege“ der Lunge gar nicht verstehen, um dadurch zum „Hans Dampf in allen Gassen“ zu mutieren. Sehr anschaulich geschrieben ist dein Textwerk und deine Idee, die dazu führte, prima. Zu lesen ist es spannend bis zum Schlussvers, der gut pointiert zum Schmunzeln verleitet. Gefällt mir gut. LG Frau K. |
|
10.12.2019, 13:35 | #5 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
|
Lieber Nöck,
ich selbst bin Raucher, schon seit sechzig Jahren und asphaltiere wider besseren Wissens meine Lunge. Ich nehme hin, dass die Geschmackesknospen meiner Zunge nur noch ein Schattendasein fristen, doch habe ich erfahren, was Solidarität bedeuten kann. Man möge es bedauern, dass es noch Raucher gibt, jedoch in euren Mauern, ihr Nikotingenießer, gibts kein Verbannen in dunkle Ecken, kein Tabakgegner wird verleumdet und verstoßen, wir qualmen und müssen uns verschämt verstecken und doch: Ein Zigarettchen gehört zu jenen großen Erfindungen der Menschheit, drum lasst uns schmauchen - ein Calumet bedeutet: Lasst uns Friedensgrüße hauchen. Liebe Grüße, Heinz |
11.12.2019, 13:54 | #6 |
Jap, gut geschrieben Nöck. :-)
Liebe Grüße! |
|
12.12.2019, 02:55 | #7 |
abgemeldet
|
Einfach gut, zum Glück rauche ich nicht.
Lg |
12.12.2019, 17:59 | #8 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
|
Hallo Frau K.,
schön, dass die Pointe bei dir gezündet hat. Inspiriert hat mich eine kürzlich gemachte Beobachtung, als mitten aus der gemütlichen Runde heraus drei Personen sich gleichzeitig ihre Jacken schnappten und gemeinsam nach draußen verschwanden. Das reizte mich, es im Gedicht festzuhalten. Danke und liebe Grüße Nöck Lieber Heinz, du darfst rauchen, bis du schwarz wirst, deine Lunge ist es ja offensichtlich schon. Als das mit der "Verbannung" anfing, in Norwegen war das einige Zeit früher als bei uns, habe ich mich bei den Stadtbummeln durch das nächtliche Oslo immer gewundert, dass die Lokale alle überfüllt waren und die Gäste draußen auf einen freien Tisch warteten. Denkste, das waren die Raucher! Gut, dass es damals bei den Indianern kein Rauchverbot in Zelten gab, wer weiß, ob dann so viele Friedenspfeifen geraucht worden wären. Liebe Grüße Nöck Hallo Miaukuh und Amir, danke für die Blumen. Liebe Grüße Nöck "Dezembermond, ich bin allein," habe ich geschrieben, gibt es daran etwas auszusetzen? Ich glaube nein. Sollte jemand so begriffsstutzig sein, dass er das nicht versteht, sei ihm gesagt, der Mond steht hoch oben im All und das LI (allein) unten auf der Erde. |
12.12.2019, 18:17 | #9 |
abgemeldet
|
Hi Nöck,
wenn du mit dem Rauchen aufhörst, lieber Nöck, dann bleibt dir auch der Dezembermond verborgen und drinnen folgt das Gemensche. Was für ein schönes Bild, der dampfende Dichter im Licht des Dezembermonds. Vermutlich würde ich auch ohne Zigaretten da draußen stehn und im Antlitz der Figur zergehn. Gern gelesen! |
28.12.2019, 07:09 | #10 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
|
Hei Eisenvorhang,
der Raucher steht ja nicht draußen, weil er die Nacht und den Mond so toll findet. Wenn du ohne Zigarette draußen stehst, ist es gewiss etwas anderes, du genießt dann den magischen Moment, den dir deine Sinne bereiten. Das von dir beschriebene Bild kann ich mir gut vorstellen. Danke und einen lieben Gruß zum Jahresende Nöck |
28.12.2019, 12:56 | #11 |
Der Blick zum Himmel
Hallo Nöck,
Deine Zeilen sprechen Bände. Ich bin Nichtraucherin und heule hin und wieder gern den Mond an und bestaune, vor Kälte hauchend den Sternenhimmel. LG und solltest Du das Rauchen im neuen Jahr aufgeben wollen, viel Erfolg. Silver |
|
28.12.2019, 13:55 | #12 | |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
|
Zitat:
LG Nöck |
|
28.12.2019, 18:43 | #13 |
Rauchen ist auch ungesund
Hallo Nöck,
so ungesund wie das Rauchen, ist das sich ausgestoßen fühlen. Jemanden auszugrenzen, egal warum, ist verwerflich. Die Sucht ist immer auch eine Suche und kommt nicht von irgendwo. LG Marina |
|
28.12.2019, 20:50 | #14 | |
weil es mir persönlich so gut gefällt, gleich nocheinmal:
Zitat:
Mit lieben Grüßen an Nöck Lw |
||
28.12.2019, 21:02 | #15 | |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
|
Zitat:
Liebe Silver, in meinem Gedicht stellt sich das LI ziemlich wehleidig an, so war es von mir ja auch beabsichtigt und sollte den Leser auf eine falsche Fährte locken. Das LI fühlt sich ausgegrenzt (allein vom Gesetz), weil es viel lieber mit den Freunden im Warmen feiern möchte. Und eine Sucht kann erst dann entstehen, wenn man sich mit der entsprechenden Droge angefreundet hat. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende Nöck Hallo Lesewolle, freut mich, dass es dir gefällt. LG Nöck |
|