Nur du bist echt!

[Blindschleicher]

Ich humpel auf schlechter Lyrik.
Ich weiß, du wirst sie nicht lesen.
Bin ich?
Bin ich denn so?
Bin ich denn so gemein gewesen?

Ich krieche auf allen Vieren
und stolper` über dein Holzbein.
Es ist.
Es ist noch hier.
Und du bist weg.
Ich kann jetzt echt nicht allein sein.

Ich traumtanze durch Straßen
In denen Mädchen in Schaufenstern tanzen.
Ich male
Ich male einer von denen
dein Gesicht auf den nackigen Ranzen.

Wir können es jetzt tun.
Wir könn` es auch lassen.
Du darfst mich jetzt ansehen.
Jetzt darfst du mich hassen!

Ich rede wie ein schlechtes Buch.
Du
Du bleibst
Du bleibst stumm.
Ich schreibe mich zur Tür hinaus.
Ich schreibe deine Tagebücher um.

Was laufen da für Tränen
über mein Clownsgesicht?
Du wirfst dein Haar zurück, wirfst mit Tellern.
Mit Worten triffst du mich nicht.

Ich brauche Zeit!
Ich brauche immer mehr Zeit
für immer weniger Worte.
Datenbanken voll von Synonymen.
Es reimt sich immer nur „Torte“.

Die Kühlschranktür geht auf und zu
und auf und zu.
Ohne dich
Ohne dich fühl` ich
mich wie eine Fälschung.
So richtig echt warst immer nur du!

Ich spuke
Ich spuke durch unser Haus.
Nur so. Und weil ich nicht schlafen kann.
Ich fälsche
Erinnerungen
und ziehe dein Brautkleid an.

Das Kleid ist geblieben.
Du hasst.
Du hast mich verlassen.
Dein Kleid. Ich wälze mich im grünen Gras.
So. Jetzt darfst du mich hassen!


Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht. (1Mose 2,18)

Wer Ohren hat zum hören, der höre:

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