Wissen von der Macht der Liebe

[j.j.remigi]

Liebende
noch ist euer Himmel hoch
und euer Horizont ist weit
- wenn die Zeit kommt
und Schnee fällt
wird der Weg euch schwer

achtet, dass ihr zusammen weitergeht
euren Weg nicht verliert
wartet aufeinander
fällt einer zu weit zurück
auch wenn es den Vorderen
weiter drängt

umschleicht euch die Dunkelheit
bleibt beisammen
teilt die wenige Wärme
und habt für die Verzweiflungen des anderen Verständnis
denn noch seid ihr zusammen und wisst um die Macht der Liebe
die euch - auf eben dieses - vorbereitete

[Pelin]

Deine Gedichte finde ich ziemlich gut, sehr tiefgründig.Schön, schön.

[manfred]

Hallo remigi,

teile - mit Abstrichen - insgesamt pelins Empfindung.
Deine Zeilen haben die Intention einer Botschaft in sich.
Vielleicht ließe sich das durch eine bewusstere Pausensetzung und kleine Wortumstellungen noch deutlicher kundtun.

Beispiele:
Z3 : könnte mir vorstellen ein "ist" nach Horizont, dann Punkt und Absatz.

Z6 : müsste heißen "euch der" statt "der euch" ;Tippfehler, nehme ich an;

Z8 : ebentuell Absatz;

Z11: statt "Vorderen" : Vordren ...die Zeilenumbrüche ließen sich allgemein noch genauer anschauen;
Z12 : ev. Absatz;

Z16 : Plural bei "Verzweiflung";

Z19 : "die euch auf eben dies vorbereitete" finde ich nicht gut formuliert; neben anderen eine denkbare Variante: "die euch auf eben dieses vorbereitet - wobei sich`s, von deiner Formulierung her gesehen, auf das "zusammen sein" bezieht, du aber offensichtlich die ganze Aussage meinst ...lässt sich aber vielleicht gar nicht trennen ...

gruß m

[j.j.remigi]

Hallo manfred

Herzlichen Dank, dass du dir die Zeit und Mühe genommen hast, genau hinzuschauen. Einiges habe ich deinen Anregungen entsprechend korrigiert. Wie findest du die jetzige Form? Habe ich etwas verschlimmbessert?

Grüsse

remigi

Herzliche Grüsse auch an Pelin. Hat mich gefreut ;~)

[manfred]

Hallo remigi,

persönlich empfinde ich die neue Version gegenüber dem ersten Versuch überzeugender und "schöner" ...

Abgesehen davon bietet sich dir die Gelegenheit, die 1. mit der 2. Fassung " abtastend" zu vergleichen und selber zu einem Gefühlsurteil zu finden ...man kann dabei sein lyrisches Empfindungsvermögen verfeinern und zugleich "erüben", was sich letztlich als das eigentlich Fruchtbare erweist und einem weiter hilft. Es wachsen dann die Fähigkeiten. Von vielen bekannten Lyrikern weiß man, dass sie mit eigenen Gedichten oft lange und innigst "gerungen" haben und sie immer wieder veränderten, bis sie endlich das Gefühl hatten : "jetzt ist das Kind ausgereift". Ist eigentlich eine schöne Sache, dass sich das alles nicht gleich so "herschenkt" ...die tiefen Gefühle sind da, aber die Sprache muss erst gefügig gemacht werden und soll möglichst überzeugend und "stimmig" zum Ausdruck bringen, was einem innerlich "vorschwebt".
Manchmal "glückt" das. Dann darf man sich freuen.

Noch eine Anmerkung: "Wissen" bei der Überschrift würde ich groß schreiben, weil "Macht" und "Liebe" auch groß geschrieben sind.
Bei "umschleicht euch die Dunkelheit" könnte man "die" auch weglassen; spürs selber ab ...

Grüße

m