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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 10.05.2022, 23:00   #1
Brise
 
Dabei seit: 05/2022
Beiträge: 15

Standard Schattenbrise



Schenke mir die Schattenbrise,
hülle mich in Sehnsucht ein,
fahre schüchtern durch die Falten,
lass den Rostton Glanz behalten,
fühle mich und ebendiese
sanfte Glut im Mondenschein.

Tränke meine Trostgelüste,
schmeichle meinem Trauerkleid,
siehe Kraft in Farben fließen,
lass das Licht sich schwarz ergießen:
Silber glänzend zeigt die Küste
heute die Vergangenheit.

Webe mir in weichen Wellen
wärmend die Erinnerung,
stürze mutig in die Zeiten,
hole Luft und lass Dich gleiten,
drängen doch die abendhellen
Stunden Dich bald von mir fort.


Brise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.05.2022, 23:26   #2
männlich Epilog
 
Dabei seit: 10/2019
Ort: in den Wolken
Alter: 56
Beiträge: 515

Standard Hallo Brise

Du bist mir so wohlbekannt:

Indem Du in der Dunkelheit
Immer noch Farbnuancen findest
Rostton im Mondenschein
Silber und schwarz

Vor allem aber des bekehrten Reimes Stab:
Tränke meine Trostgelüste,
Schmeichle meinem Trauerkleid
Webe mir in weichen Wellen
Wärmend die Erinnerung.

Wie wunderschön.

Angenehme Nachtruhe wünscht

Epilog
Epilog ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.05.2022, 19:08   #3
männlich Sinneswandler
 
Dabei seit: 12/2020
Ort: in einer besseren Welt
Beiträge: 159

Hallo Brise,

ein sehr schönes Gedicht in interessanter Reimform ist dir gelungen ;-)

...gerne gelesen !

Grüsse Sinneswandler
Sinneswandler ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.05.2022, 00:09   #4
Ex-Pennywise
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2020
Beiträge: 599

Moin Brise,

welch schönes Gedicht. Gefällt mir sehr gut. Es ist absolut im Flow und liest sich flüssig. Ich mag die Form von 6 Versen je Strophe. Ein Paarreim, der zwischen den Kreuzreimen liegt. Ich werde das auch mal versuchen. Es gibt einen Bruch im Gedicht, den ich aber als beabsichtigt vermute. Du verlässt den Reim am Ende von Strophe 3. Das verschafft ein sehr abrupt wirkendes Ende. Und für mich passt das so auch.

Gruß

Pennywise
Ex-Pennywise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.06.2022, 20:20   #5
Brise
 
Dabei seit: 05/2022
Beiträge: 15

Hallo Pennywise,

vielen Dank für deine Wertschätzung Nun bin ich neugierig, ob Du es versucht hast? Falls ja, steht es hier?

Ich habe immer schon einen Drang gehabt, sehr vieles auszuprobieren, vom strengsten Sonett-Korsett bis Experimentell muss ich in alles hineinschlüpfen, nicht alles steht dann gut (da) *g* Aber Fehltritte gehören zum Leben, wie Freude und Kummer *ernstguck*

Rosenstill, ich freu mich.

Vielen Dank, Sinneswandler, hoffentlich wandelt sich Dein Sinn nicht bezüglich des Urteils über mein Dings da oben :-)
Brise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.06.2022, 21:52   #6
Ex-Pennywise
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2020
Beiträge: 599

Ja, ich hab das Reimschema für "Eine Handbreit Wasser" genommen. Hat mir Spaß gemacht.

Gruß

Pennywise
Ex-Pennywise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.06.2022, 14:44   #7
männlich fietje b.
 
Dabei seit: 05/2022
Beiträge: 11

Webe mir in weichen Wellen
die Erinnerung zum warmen Ort. ツ
Stürze mutig in die Zeiten,
hole Luft und lass Dich gleiten,
drängen doch die abendhellen
Stunden bald ⇆ dich von mir fort.

Hallo Brise,
ich kam nicht umhin, für die dritte Strophe einen unverbindlichen Vorschlag unterbreiten zu dürfen. S3V2 wäre zumindest angelehnt an deiner Variante, in S3V6 tauschte ich "bald" und "dich" in ihren Positionen. Beim ersten Lesen kamen mir "dich bald von" allesamt in eine Betonung, beim zweiten Durchgang sortierten sich diese Wörter zwar dem anvisierten Metrum entsprechend an, aber dennoch war da was auffälliges. (hoffe die Rechtschreibung ließe das zu..)

Heute ist es heiß und ich sehne mich nach silberglänzender See, weichen Wellen und einer Schattenbrise.
Eine sehr schöne Lyrik hast du geschrieben, in die ich gerne abgetaucht bin.

Lg
fietje b.
fietje b. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.06.2022, 08:35   #8
Brise
 
Dabei seit: 05/2022
Beiträge: 15

Hallo fietje b.,

Du nimmst mit Deiner Änderung einen wichtigen Stabreim aus dem Gedicht - den möchte und will ich behalten, sorry. Du hast das "warm" drin gelassen, ja, aber mit so viel Abstand, dass es nicht mehr anklingt, auffällt im Singen. Und es geht um keine Erinnerung an einen Ort, der wäre da auch fehl am Platz bzw. vernebelte die Aussage.

Und wie sag ich nun freundlich, dass mir auch die Satzumstellung im letzten nicht schmeckt? Ich lächle mal lieb und versuche zu begründen, dass es so, wie es da steht, für mich passt und Du Dir gern alles umbauen magst, wie es Dir passt. Vielleicht hilft das?

Ein nachtschwarzer See, wenn unter dem Mondlicht die Wasseroberfläche wie Öl schimmert, und alle Töne gedämpft sind, obwohl die Brise durch das Randschilf streift, wäre mein See. Aber Deinen sehe ich jetzt auch, vielleicht ein Baggersee, an dem die Brise ein Kinderlachhen vom anderen Ufer herüberträgt, während die Zehen im Ufersand einsinken

Herzlichst Brise
Brise ist offline   Mit Zitat antworten
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