über den Verlust bei Poetry.de

Zebastianz · 08.04.2015, 12:58

Vor meinem Kindheitsbetonklotzhaus - ein paar verwachsene Eichen
deren althölzerne Dickrindenäste tief ineinander reichen
mir beim spielenden Erklimmen meine Fehler ausgleichen
und mit kleinkitzelnd Geäst dabei sanft durch die Haare streichen

Chaotischer Ordnung Musterstruktur malen ihre Schatten Zeichen
die sich in ehrfurchtfordernder Schönheit sämtlich sonderhaft gleichen
und nur an grautraurigen Tagesläufen auf Steinbetonboden erbleichen
um zu warnen den Städtemensch vor diesen kalttoten Bereichen

Doch eines sonnenfrohen Tages, beginne ich traurig zu schleichen
denn an des dunklen Hauses Fuß liegen der Eichen Leichen
sie müssen metallmaschinenzerbrochen leblosen Straßen weichen
um noch mehr steinfahlen Unnatürlichkeiten ihren Platz darzureichen

al96 · 11.04.2015, 21:42

schönes Gedicht, dennoch sind die Reime ein wenig schade

wenn du die Strophen enden mal überfliegst merkst du; siehe:
Eichen
reichen
ausgleichen
streichen

Immer das gleiche Ende.Eigentlich recht schade, da du mittendrin längere etwas schwerer verständliche/lesliche Worte benutzt wie z.b.:
Kindheitsbetonklotzhaus
althölzerne Dickrindenäste
ehrfurchtfordernder
grautraurigen Tagesläufen
metallmaschinenzerbrochen

Aber sonst gehts

Zebastianz · 11.04.2015, 23:14

Vielen Dank für Deine Antwort!

Die von Dir angesprochenen stilistischen Mittel sind absichtlich gewählt. Der Haufenreim auf Eichen soll zum einen deren Wichtigkeit unterstreichen und zum anderern die massenhafte Neubebauung kritisieren. Letzteres ist auch der Grund für die inflationäre Verwendung von Neologismen. Die Beeinträchtigungen der Lesbarkeit werden in Kauf genommen.

08.04.2015, 12:58	#1
Zebastianz Dabei seit: 04/2015 Ort: Bad Oldesloe Alter: 44 Beiträge: 121 Meine Gedichte Meine Favoriten	über den Verlust Vor meinem Kindheitsbetonklotzhaus - ein paar verwachsene Eichen deren althölzerne Dickrindenäste tief ineinander reichen mir beim spielenden Erklimmen meine Fehler ausgleichen und mit kleinkitzelnd Geäst dabei sanft durch die Haare streichen Chaotischer Ordnung Musterstruktur malen ihre Schatten Zeichen die sich in ehrfurchtfordernder Schönheit sämtlich sonderhaft gleichen und nur an grautraurigen Tagesläufen auf Steinbetonboden erbleichen um zu warnen den Städtemensch vor diesen kalttoten Bereichen Doch eines sonnenfrohen Tages, beginne ich traurig zu schleichen denn an des dunklen Hauses Fuß liegen der Eichen Leichen sie müssen metallmaschinenzerbrochen leblosen Straßen weichen um noch mehr steinfahlen Unnatürlichkeiten ihren Platz darzureichen

Ähnliche Themen
Thema	Autor	Forum	Antworten	Letzter Beitrag
Verlust	Kurier	Liebe, Romantik und Leidenschaft	37	17.10.2015 22:33
Verlust	Thing	Zeitgeschehen und Gesellschaft	8	20.11.2013 23:42
Verlust	voidwalkr	Sonstiges Gedichte und Experimentelles	0	09.01.2010 19:27
Über dich, über mich, über uns	red.riding.hood	Geschichten, Märchen und Legenden	0	26.11.2008 19:16
Verlust	quillathe	Gefühlte Momente und Emotionen	0	24.04.2007 09:13

11.04.2015, 21:42	#2
al96 Dabei seit: 04/2015 Alter: 22 Beiträge: 15 Meine Gedichte	schönes Gedicht, dennoch sind die Reime ein wenig schade wenn du die Strophen enden mal überfliegst merkst du; siehe: Eichen reichen ausgleichen streichen Immer das gleiche Ende.Eigentlich recht schade, da du mittendrin längere etwas schwerer verständliche/lesliche Worte benutzt wie z.b.: Kindheitsbetonklotzhaus althölzerne Dickrindenäste ehrfurchtfordernder grautraurigen Tagesläufen metallmaschinenzerbrochen Aber sonst gehts

11.04.2015, 23:14	#3
Zebastianz Dabei seit: 04/2015 Ort: Bad Oldesloe Alter: 44 Beiträge: 121 Meine Gedichte Meine Favoriten	Vielen Dank für Deine Antwort! Die von Dir angesprochenen stilistischen Mittel sind absichtlich gewählt. Der Haufenreim auf Eichen soll zum einen deren Wichtigkeit unterstreichen und zum anderern die massenhafte Neubebauung kritisieren. Letzteres ist auch der Grund für die inflationäre Verwendung von Neologismen. Die Beeinträchtigungen der Lesbarkeit werden in Kauf genommen.