Von Northen in Nöten

[Erhard Gratz]

Gutsbesitzer Max v. Noethen,
wohnhaft in Hannoversch-Münden,
wollte seinen Nachbarn töten,
suchte aber noch nach Gründen.

Einerseits war das Verlangen
dies zu tun zwar stark und mächtig,
andrerseits sah er mit Bangen,
dass der Tat er schnell verdächtig.

Also, was nun?
Er musste es tun!

Die ganze Nacht,
grübelnd verbracht,
kam am Morgen
das Ende der Sorgen.

Munter, wie von Noethen war,
griff zur Feder er und eilte
spornstreichs in ihr Boudoir,
das er mit der Gattin teilte.

Diese aber war mitnichten
einverstanden mit dem Gatten
und verstand es einzurichten,
dass sie keine Tinte hatten.

Anderntags traf ihn der Schlag,
Max v. Noethen schied von hinnen.
So konnt’ er an diesem Tag
seinen Plan nicht weiterspinnen.

Stets verfolgte ihn der Zweifel,
folglich hat er Zeit verschwendet.
Und so holte ihn der Teufel
und sein Werk blieb unvollendet.

* * *
Fazit:

Willst du schaffen, tu’s beizeit,
sonst straft dich die Ewigkeit.

[Heinz]

Lieber Erhard Gratz,
ich verstehe gar nicht, wieso es noch keine Reaktion auf dein frischfröhliches Liedchen gab. Schau ich mir die Werke an, die zahlreiche Echos haben, beginne ich an Geschmacksverirrungen zu glauben.
Dein Gedicht hebt sich wohltuend von vielen anderen ab.
Liebe Grüße,
Heinz

[DieSilbermöwe]

Hallo Erhard Gratz,

das ist wirklich ein klasse Gedicht!

Nur die Inversionen wie hier:

. Munter, wie von Noethen war,
griff zur Feder er und eilte
spornstreichs in ihr Boudoir,
das er mit der Gattin teilte.

könnte man vielleicht noch überarbeiten.

LG DieSilbermöwe

[Walther]

Zitat von DieSilbermöwe

Hallo Erhard Gratz,

das ist wirklich ein klasse Gedicht!

Nur die Inversionen wie hier:



könnte man vielleicht noch überarbeiten.

LG DieSilbermöwe

beides,
ihr lieben,
stmmt auffallend.
lg W.

[Ilka-Maria]

Hätte mir auch gefallen können, wenn mich diese beiden Strophen

Munter, wie von Noethen war,
griff zur Feder er und eilte
spornstreichs in ihr Boudoir,
das er mit der Gattin teilte.

Diese aber war mitnichten
einverstanden mit dem Gatten
und verstand es einzurichten,
dass sie keine Tinte hatten.

nicht ratlos zurückgelassen hätten. Welcher Mann teilt sich mit seiner Frau deren Kleider- und Schmink- und Frisierkammer? Und welche Tötungsfunktion sollen Feder, Papier und Tinte haben? Was ist das für eine Reihenfolge: Griff zur Feder, Eile ins Boudoir, Zank mit der Gattin, keine Tinte? Hat der Typ keinen eigenen Schreibtisch?

Ich sehe da weder Zusammenhang noch Ziel.

[ganter]

Hallo Erhard Gratz,

Du hast uns ein flottes und spannendes Gedicht geliefert.
Gerne hätte ich den Plan des von Noethen erfahren, aber denn wäre
es kein Gedicht geworden sondern ein Krimi.

Herzliche Grüße
-ganter-