Der sterbende Fluss bei Poetry.de

GuidoS · 24.09.2022, 10:04

Der Sommer, im Strom
Verendet durchweg der Fisch,
Verreckt von hinten.
Wellen aus Fleisch, Flut
Still verwesender Blicke,
Schließt nun die Augen.
Vermodert in Ruh,
Seid dem jetzt, der euch noch will,
Die Augen nur zu.
Seine Landschaft bleibt,
Erklärt zur Unmöglichkeit,
Tote Gegend noch.
Lautlos, restlos leer
Treibt der Kahn in die Brüche.
Die Fracht ist an Land.
Die Möwe schnellt auf,
Davon und in Sicherheit,
Weit noch ist das Meer.
Hülle und Fülle
Zu Grund und Boden dahin
Sind Strom und Sommer.

August 2022

Heinz · 24.09.2022, 10:27

Hallo GuidoS,
sei willkommen und reih dich ein in die Menge der sichtbar nach Ausdruck Suchenden. Wenn du mit deinem Gedicht die Ratlosigkeit und den Schrecken angesichts der Zerstörung der Natur andeuten wolltest, hast du schon ein Teilziel erreicht.
Gruß,
Heinz

GuidoS · 24.09.2022, 10:33

Danke für den freundlichen Empfang und Deine Bewertung
Beste Grüße - Guido

Thomas Oy · 24.09.2022, 12:29

Liebe Grüße GuidoS,

Gut.
Das erste was mir einfiel, war das Fischsterben an der Oder.
Das Gedicht ist klar und einfallsreich, die düstere Stimmung wird konstant durchgehalten, so scheint mir (?) - mein Schnelllesen -
das Gedicht fasziniert mich,
und ist ein wertvoller Respekt gegenüber der "Natur".

GuidoS · 24.09.2022, 12:40

Vielen Dank Thomas.
Es begann mit einem Haiku und endete mit sieben.
Viele Grüße - Guido

24.09.2022, 10:04	#1
GuidoS Dabei seit: 09/2022 Beiträge: 28 Meine Gedichte Meine Favoriten	Der sterbende Fluss Der Sommer, im Strom Verendet durchweg der Fisch, Verreckt von hinten. Wellen aus Fleisch, Flut Still verwesender Blicke, Schließt nun die Augen. Vermodert in Ruh, Seid dem jetzt, der euch noch will, Die Augen nur zu. Seine Landschaft bleibt, Erklärt zur Unmöglichkeit, Tote Gegend noch. Lautlos, restlos leer Treibt der Kahn in die Brüche. Die Fracht ist an Land. Die Möwe schnellt auf, Davon und in Sicherheit, Weit noch ist das Meer. Hülle und Fülle Zu Grund und Boden dahin Sind Strom und Sommer. August 2022

24.09.2022, 10:33	#3
GuidoS Dabei seit: 09/2022 Beiträge: 28 Meine Gedichte Meine Favoriten	@Heinz Danke für den freundlichen Empfang und Deine Bewertung Beste Grüße - Guido

24.09.2022, 12:40	#5
GuidoS Dabei seit: 09/2022 Beiträge: 28 Meine Gedichte Meine Favoriten	@Thomas Oy Vielen Dank Thomas. Es begann mit einem Haiku und endete mit sieben. Viele Grüße - Guido

Ähnliche Themen
Thema	Autor	Forum	Antworten	Letzter Beitrag
Sterbende Liebe	Brachialegewalt	Liebe, Romantik und Leidenschaft	0	03.03.2008 22:21
das sterbende Blatt	lacrima amoris	Düstere Welten und Abgründiges	1	21.10.2006 16:26
Sterbende Hoffnung	cute_fighter	Düstere Welten und Abgründiges	0	15.07.2006 18:14
Sterbende Kerze	cute_fighter	Gefühlte Momente und Emotionen	0	13.06.2006 14:26
Der Sterbende	Principa	Düstere Welten und Abgründiges	0	07.06.2006 23:13

24.09.2022, 10:27	#2
Heinz Dabei seit: 10/2006 Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow Beiträge: 7.879 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo GuidoS, sei willkommen und reih dich ein in die Menge der sichtbar nach Ausdruck Suchenden. Wenn du mit deinem Gedicht die Ratlosigkeit und den Schrecken angesichts der Zerstörung der Natur andeuten wolltest, hast du schon ein Teilziel erreicht. Gruß, Heinz

24.09.2022, 12:29	#4
Thomas Oy Dabei seit: 04/2022 Ort: dortmund, wlh dortmund, aplerbeck, allerstr. 40 Beiträge: 76 Meine Gedichte	Liebe Grüße GuidoS, Gut. Das erste was mir einfiel, war das Fischsterben an der Oder. Das Gedicht ist klar und einfallsreich, die düstere Stimmung wird konstant durchgehalten, so scheint mir (?) - mein Schnelllesen - das Gedicht fasziniert mich, und ist ein wertvoller Respekt gegenüber der "Natur".