Geliebt

[Sasvirus]

Ich habe geliebt,
und wieder bin ich gescheitert.
Ich ließ ihn einfach stehen -
zurück blieben zerbrochene Herzen.

Mir ist, als müsste ich weinen,
doch - ein Lachen zerreißt mir die Brust.
Bisher musste ich immer leiden,
diesmal bereitet dein Kummer mir Lust.

Selbst der letzte Rest von Liebe
ist für alle Zeit verschwunden;
ich fühle, wie‘s in meinen Augen brennt
und lecke waidwund meine Wunden.

Und wie gewohnt setz ich mich nieder,
vermehre meine Herzschmerzlieder
mit einem Lächeln im Gesicht
und niemand sieht, wie das Herzchen mir bricht.

[Heinz]

Liebe Sasvirus,
bei Deinem Gedicht bleibt wohl nicht nur mir, sondern auch dem LyrIch das Lachen im Halse stecken. Eine gescheiterte Liebe bricht immer beide Herzen und großes Mitgefühl mit der Gespaltenheit des LI, das unter Tränen lacht, um niemanden zu zeigen, wie elend ihm zumute ist.
Das Gedicht ist spärlich gereimt, nur die letzte Strophe zeigt zwei Paarreime.
Vielleicht ist das Aufschreiben der Seelenqual die Therapie, die das Erlittene erträglich macht. Diese Methode war meinem verehrten Dichter Goethe gut bekannt und in seinem Torquato Tasso (bei dem er einige Ähnlichkeiten mit sich selbst feststellte) leitet er eine 23-strophige Elegie mit dem Zweizeiler ein:
"Und wenn der Mensch in seiner Qual verstummt,
gab mir ein Gott zu sagen, was ich leide."
Ein nachdenkenswertes Gedicht hast Du da geschrieben und ich kann nur hoffen, dass die autobiografischen Verdächtigungen nur ein bisschen stimmen.
Liebe Grüße,
Heinz

[Sasvirus]

Hallo Heinz,
danke für deine Rückmeldung.😉
LG Sasvirus