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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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04.09.2015, 02:04 | #1 |
Sie würde selbst den Freund verachten
Die Traurigkeit erträgt sie immer
allein in ihrem kleinen Zimmer. Das Zittern von den dürren Händen versteckt sie in den Ärmelenden. Und ihre schlimmen Schlafprobleme verschleiert sie mit Schönheitskreme. Die permanenten Seelenschmerzen kaschiert sie mit gequälten Scherzen. Die Angst vor Nähe, vor der nackten, verbirgt sie unter zig Kontakten. Man soll sie nicht als Last betrachten. Sie will die Freunde keinesfalls mit ihrem eigenen Frust befrachten. Sie würde selbst den Freund verachten, der heulend hängt an ihrem Hals. |
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16.09.2015, 18:36 | #2 |
Das ist schimm, innere Einsamkeit. Ich kenn das, nichts erzählen zu wollen, alles kann gegen dich gerichtet werden hinterher. Und vor allem will man nicht für schwach gehalten werden.
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18.09.2015, 14:46 | #3 |
Schade, sie hat noch nicht erkannt, dass Schwäche zeigen , auch Stärke sein kann Es gehört Mut dazu, die eigene Schwäche zu zeigen, und ist ein erster Schritt auf dem Weg aus den Ängsten.
Ich wünsche ihr diesen Mut, sich aus den Äñgsten zubefreien und zu erkennen, das liegt allein in ihrer Hand. LG Herbst |
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18.09.2015, 14:53 | #4 |
Hallo Amerdi,
Das ist ein sehr treffendes Porträt..... Nur den Herz Schmerz Reim würde ich versuchen zu umgehen ( irgendetwas mit ausmerzen vielleicht???) Statt verbergen würde ich vergraben schreiben, aber das ist nur eine Idee... Ich konnte mir die Frau lebhaft vorstellen... Herzliche Grüße Anna |
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18.09.2015, 16:56 | #5 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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18.09.2015, 16:58 | #6 | |
Forumsleitung
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Zitat:
LG Ilka |
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18.09.2015, 18:18 | #7 | |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Ja, aber wie lange? Ein ganzes Leben?
Es ist schwer aus dieser Art Stimmung herauszukommen, ich kenne das. Sabrina Setlur sagte mal: "siehst das fenster willst am liebsten springen ich fühl´ das manchmal seit ich vierzehn bin" Aber sie hat diese Phase auch überwunden, ich auch und andere auch. Dein Lyrisches Ich kann es auch schaffen. Man muss nur die richtigen Wege einschlagen, ohne therapeutische Hilfe und Medikamente geht da gar nichts. Aber: Guter Text! Das ist doch schon mal positiv anzumerken. Liebe Grüsse Corazon Zitat:
(Manche Kommentare hier sind sowas von platt...) Corazon |
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18.09.2015, 19:39 | #8 | |
Forumsleitung
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Zitat:
So etwas von abgefeimt ... und billig: Der schwächste Köder, den du je ausgelegt hast. |
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18.09.2015, 20:30 | #9 | |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Zitat:
Aber was soll's, ich vergesse immer dass kaum einer der "Hobby Poeten" hier die Unterschiede zwischen Autor, Protagonist und Lyrischem Ich kennt. Danke, dass du mich daran erinnert hast. Corazon |
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18.09.2015, 21:01 | #10 |
Forumsleitung
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Nothing goes without your shrink, according to Corazon's comment. It's not in the poem.
No further comment. |
20.09.2015, 19:09 | #11 |
Dabei seit: 06/2015
Ort: Die wunderschöne Pfalz :D
Alter: 24
Beiträge: 49
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Hallo Amerdi
Ich finde das Gedicht wirklich wunderschön! Das Thema ist mehr als zeitgenössisch und die Umsetzung ist wirklich gelungen. Es gibt wirklich nicht viele talentierte Schreiber in diesem Forum. Die meisten schreiben hier über Jahreszeiten und Orte oder unpersönliche Texte über Blätter die von Bäumen fallen. Aber du schreibst über Themen, die wirklich interessieren und die die meisten nachvollziehen können. Ich hoffe noch viele tolle Beiträge von dir lesen zu dürfen.
Angelsdaughter |
22.09.2015, 17:09 | #12 | |
Zitat:
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22.09.2015, 20:42 | #13 |
Da ist wohl wieder die viel diskutierte Toleranz.Toleranz hat für mich auch etwas mit Respekt zu tun .Z.B. Respekt gegenüber Anderen. Schon der Alte Fritz sagte dazu:" in meinem Staate kann jeder nach seiner Facon selig werden."Damit meine ich nicht die Gleichgültigkeit , sondern so etwas wie "natürlichen Respekt " gegenüber Andersdenkenden.
Das Gedicht gefällt mir auch sehr gut. LG Herbst. |
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06.11.2016, 13:05 | #14 | |
Zitat:
@Angelsdaugther: Bist du etwa die von Corazon De Piedra oft erwähnte Pflege-Tochter? Mir ist jedenfalls eine verblüffende Ähnlichkeit eurer Schreibstile (Vokabular-DNA) aufgefallen, daher die Nachfrage. Hallo Amerdi! Du hast auf die vielen Kommentare bislang nicht reagiert, dennoch möchte ich dir mein Lob für diese unter die Haut gehenden Zeilen hinterlassen. Gut gemacht. VG Pitti |
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06.11.2016, 13:17 | #15 | |
abgemeldet
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Zitat:
Gut geschrieben. Weiter so. lg Richard |
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06.11.2016, 13:51 | #16 | |
R.I.P.
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Zitat:
Contenance ! ist wahrscheinlich ihre Maxime. Aber die Verachtung des Freundes leuchtet mir nicht ein. Das Gedicht ist sehr leserfreundlich; es rasselt sich flüssig durch, was dem Thema keinen Abbruch tut. LG Thing |
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06.11.2016, 14:40 | #17 |
Das ist eine sehr schöne Charakterstudie, Amerdi.
Die Angst vor Schwäche führt zu ständigem Verstecken des Eigenen. Eine künstlich erschaffene, mühsam aufrechterhaltene Ersatzgestalt erfüllt die Erwartungen der Gesellschaft, die zu den eigenen wurden. Sehr gern gelesen. LG g |
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08.11.2016, 00:12 | #18 |
Schön, dass euch das Gedicht gefällt.
Ich will anmerken, dass dieses lyrische Ich nicht dem Autor entspricht. |
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08.11.2016, 07:11 | #19 |
abgemeldet
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Davon gehe ich im Normalfall aus. Aber gut, dass Du es erwähnst.
Einen schönen guten Morgen! Richard |
08.11.2016, 08:54 | #20 | |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Hallo Amerdi,
du hast Symptome und Verhaltensweisen eines hilfebedürftigen Wesens nüchtern und anschaulich beschrieben, das gefällt mir. Ich kann mich gut in die Lage des LI versetzen. Allein mit diesen zwei Zeilen habe ich Verständigungsprobleme. Zitat:
"Sie würde selbst den Freund verachten, wenn er heulend an ihrem Hals hinge?" Liebe Grüße Nöck |
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09.11.2016, 01:24 | #21 |
abgemeldet
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Das hat (siehe Oben) mich auch nicht ganz erreicht.
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09.11.2016, 04:03 | #22 |
Du hast nicht gut aufgeschrieben,
was Du alles richtig gedacht hast. Die janze Kunst weg und die blanken Gedanken höben sich. Und dass der fastletzte Satz - von Nöck unnötig übersetzt - der stärkste ist, weißt Du; sonst wär's nicht Dein erster. fx |
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09.11.2016, 18:13 | #23 |
abgemeldet
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Das habe ich jetzt auch nicht verstanden.
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18.11.2016, 03:52 | #24 | |
Zitat:
Ganz recht, Nöck. Keine Sorge, Richard, fennigpfux ist auch so ein Obskurantist (wie Poesieger), der durch Undurchsichtigkeit und Wirrnis in der Formulierung die Trivialität seiner Gedanken verschleiern und ihnen den Anschein von Tiefsinn geben möchte. Vielleicht aber auch nicht. Ich hab mich kaum mit ihm beschäftigt... "Und ihre schlimmen Schlafprobleme verschleiert sie mit Schönheitskreme. (Der Reim ist etwas ungelenk, weil man es ja nicht "Kreme" sondern "Krähm" spricht. In einem humoristischeren Gedicht hätte mich das nicht gestört.)" Der Vers kam mir als erstes in den Sinn und ich fand ihn ansprechend. Inhaltlich treffend, wohlklingend und auch irgendwie witzig, wegen der etwas albernen (aber nicht ungängigen) Intonation von "Creme", die kontrastierend auf die betont "schlimmen" Schlafprobleme folgt. Insofern hast du recht, dass ein humoristischerer Rahmen stimmiger gewesen wäre. Dennoch denke ich, dass diese Aussprache durch ihre Geläufigkeit hier erlaubt ist. Ich bin offen für Argumentation, doch können wir es auch dabei bewenden lassen, dass wir in diesem Punkt verschieden empfinden. |
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18.11.2016, 07:59 | #25 |
abgemeldet
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Tun wir. Und das ist kein Problem. Mein Vorschlag. Dein Gedicht. Alles super!
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Lesezeichen für Sie würde selbst den Freund verachten |
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