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Alt 15.06.2006, 13:39   #1
Exilya
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 289


Standard Die Elementenparabel

So das wird jetzt was ganz exotisches ... sicher trifft es nicht bei jedem auf verständnis... sehr abstrakt , das folgende...
Es ist eine art "Widmung, an mein Lieblingselement- die Metapher"
Die Metapher an sich... weil zu groß und konsequent um ernstgenommen zu werden... aber vlt wird es dem einen oder anderen verständlich sein...oder zu eigenen idden anregen...

Bitte sagt mir eure meinung, in jedem fall :





- Die Elementenparabel: -

I. Über das Feuer:

Dem Feuer war hochgradig langweilig: "Bin ich nicht übermächtig?" dachte es. "Ich bin so gewaltig, das es keiner wagt mit mir zu lachen! Sie sind feige, dann muss ich es selbst tun."
Es holte tief Luft, saugte dabei versehentlich den Wald ein, welcher sofort in Flammen aufging, und begann herzlichst zu lachen. Worüber war übrigens völlig zweitrangig: über sich, über andere, was ihm einfiel, es hinterfragte nicht, nicht jetzt da es Spaß hatte.
Es lachte und lachte... bis es sich hineingesteigert hatte, zuckend auf dem Boden lag und sich den Bauch hielt. Da vergaß es, vor lauter Lachen das Atmen, und erstickte...


II: Über das Wasser:

Seit Ewigkeiten war das Wasser nun schon unterwegs. Und hierrüber leider untröstlich verstimmt. Seit dem ersten Mal, da es aus der Atmosphäre gerissen worden war, hatte es das schreckliche Gefühl, nirgends zu Hause zu sein, nirgends hinzugehören: jetzt war es also auf der Suche.
Manchmal konnte man es in der Nähe der großen Stadt antreffen, wo es beispielsweise einfach vor einem Stein rumlag, einen See bildend, da es so herzergreifend schluchzte.
Wenn man es dann zaghaft in den Arm nehmen wollte, um Trost zu spenden, brach es manchmal in wilden Tränen aus ihm heraus... irgendwie war es dann immer plötzlich weg. Vielleicht wird es manchmal unsichtbar ich weiss es nicht. Sicherlich hängt es auch jetzt gerade irgendwo rum, wenn es sich doch nur helfen ließe!


III. Über die Luft:

Um die Luft, stand es schon besser: Sie fühlte sich eigentlich nie schlecht, also abgesehen von ihrer Drachenalergie. Ihr wisst schon, die aus Papier, welche Kinder so gerne steigen lassen...sie fand sie auch hässlich!


IV. Über die Erde:

Und die Erde?
Sie hatte es jetzt endgültig satt, und warf sich dem nächstbesten Asteroiden an den Hals- beide freuten sich sehr über das große Feuerwerk...

Nein, das war ein Scherz, es geht ihr einigermaßen gut, kämpft nur im Augenblick mit irgendeinem kleinen Virus...
...hiermit wünschen wir also gute Besserung.


Berlin, 12.4.2006
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Alt 15.06.2006, 16:17   #2
cute_fighter
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 1.123


hi exi

hmm...ich bin gespaltener Meinung über deinen Text.

Die ersten beiden Teile haben mich echt begeistert, diese Gefühle und Metaphern, die du aufsteigen hast lassen. Echt toll... Erst dachte ich, dass es sehr weit hergeholt ist, doch irgendwie hat mich beim ersten Text die Wendung stark fasziniert.

Es lachte und lachte... bis es sich hineingesteigert hatte, zuckend auf dem Boden lag und sich den Bauch hielt. Da vergaß es, vor lauter Lachen das Atmen, und erstickte...

so traurig und doch ein sehr, sehr starkes, gutes Ende.

Die Sehnsucht nach dem Zuhause im Text des Wassers war echt toll beschrieben. Hat m ich richtig mitgerissen, vielleicht weil ich selber manchmal diese Gefühle hab.

Danach hatte ich dann auch höhere Erwartungen auf die folgenden Texte, weil ich schon richtig fasziniert in deine Metaphern-Welt eingedrungen bin. Aber damit hast du mich enttäuscht. Muss ich ganz ehrlich sagen. Die Idee der Papierdrachen finde ich witzig und ist eine gute Pointe, aber es fehlt etwas:

Um die Luft, stand es schon besser: Sie fühlte sich eigentlich nie schlecht, also abgesehen von ihrer Drachenalergie.

Das ist einfach zu wenig. Keine Gefühle, keine richtigen starken Metaphern abgesehen von den Drachen... Schade.

Das Ende der Erde fand ich wieder sehr einfallsvoll. Irgendwie witzig geschrieben, sorry, da musste ich dann grinsen... Aber... es passt in meinen Gedanken nicht so Recht zu deinem tollen, starken Metapher-Anfang.

Die ersten beiden Teile haben mich total umgehauen, wie gesagt, super Metaphern und Gefühle, die gut rüberkommen. Der Rest ist nicht so mein Ding. Zu wenige Metaphern, die ich erwartet hätte.

vlg

~+~cutie~+~
cute_fighter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.06.2006, 17:04   #3
Exilya
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 289


Gleichmal vorweg: ich gebe dir die beiden letzten strophen betreffend recht- sie sind noch unausgereift. Gerade die dritte... ich kann nur im augenblick nicht daran herumfeilen (>Hemmnis , ka ), werde es aber noch tun.

Es freut mich zu hören das dir die bilder der strophen 12 und 4 so gut gefallen, ich gebe ja zu die thematik scheint erst wirklich weit hergeholt. Ich hatte auch den eindruck als ich es niederschrieb, aber dann hat es sich irgendwie entwickelt... du bist ja auch so ein Metaphern- Freund hatte gehoft das es dich anspricht!

Ich danke dir.
Liebe Grüße Exi
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Alt 15.06.2006, 17:29   #4
cute_fighter
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 1.123


ohne Metaphern geht gar nix

hmm...aber...ich hatte da noch eine Frage, wegen der Überschrift. Ich hab mir das ganze gerade mal so als Parabel (mit negativer Steigung) vorgestellt und beginne mich zu fragen, warum die Erde da dann einen ganzen, eigenen Parabelast hat?...sagen wir mal: dem Feuer geht es total schlecht, zumindest gegen Ende deines Textes, dem Wasser geht es etwas besser, auch wenn Sehnsucht an ihm nagt. Der Luft geht es von allen wohl am besten. Sie bildet also bildlich betrachtet den Scheitelpunkt der Parabel würde ich sagen...nun ja...und dann fällt die Stimmung wieder. Erst scheint es so, als würde die Erde ungefär auf selber Höhe sein wie das Feuer, weil sie zerstört wird, ist ja aber nicht so. Darf man sich da dann aussuchen, wie es der Erde tatsächlich geht? so vom Scheitelpunkt bis unendlich tief hinab...

>_> ist mir gerade so in den Sinn gekommen hab die Überschrift vorhin ganz vergessen...

vlg

~+~cutie~+~
cute_fighter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.06.2006, 17:34   #5
Exilya
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 289


Das liebe Cute, ist ein guter gedanke.. aber mit der parabel geht eine viel einfachere lösung einher

Ich zitiere/kopiere nach Wikipedia:

Parabel (Sprache)
Eine Parabel (griechisch À±Á±²¿»®, parabolé - wörtlich das Daneben-Gehende; der Vergleich, von altgriechisch paraballein - nebeneinander stellen "parabole - Gleichnis") ist eine kurze, lehrhafte Erzählung, die eine allgemeine sittliche Wahrheit oder Lebensweisheit durch einen Vergleich aus einem anderen Vorstellungsbereich verdeutlicht. Eine Parabel hat symbolische Bedeutung und individualisiert und konkretisiert eine Handlung. Sie ist eine Aufforderung zum Erkennen und soll den Leser dazu bringen, das Gemeinte als Allgemeines herzuleiten. Der Leser muss die Arbeit des Autors umgekehrt nachvollziehen.
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Alt 15.06.2006, 17:40   #6
cute_fighter
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 1.123


tja.

ich bin Mathematikerin bei einer Parabel denke ich an den Graphen einer quadratischen Funktion und nicht an eine kurze, lehrhafte Erzählung

...



trotzdem danke für die Erklärung

vlg
cute_fighter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.06.2006, 17:44   #7
Exilya
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 289


gerne doch! Ich bin Ex-Pfadfinder und helfe gerne

soso du bist angehende Mathematikerin
Exilya ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.06.2006, 22:42   #8
Yve
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 756


Na ja, um ehrlich zu sein kann ich mit dem Text nichts anfangen. Ich finde es weder unterhaltsam, noch komisch, geschweigedenn wertvoll oder lehrreich. Ich hab überlegt, ob ich dazu überhaupt etwas sagen soll. Vielleicht wäre diese Sache besser, wenn man es mit Gefühlen von dir in Verbindung bringen könnte. Sorry, bin eigentlich sonst netter
Yve
Yve ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.06.2006, 22:54   #9
tagedieb
 
Dabei seit: 07/2005
Beiträge: 520


Also. Ich lese die Kommentare zu Deinem Text erst im Anschluss. Meine Gedanken:

Erstmal finde ich die Idee nett. Es gibt zwei weitere Dinge, für die es keine wirkich guten Metaphern geben kann. Es sind dies das Leben und die Liebe. Ich hatte oft darüber nachgedacht, dass diese Dinge so grundlegend und einzigartig sind, dass sie nicht mehr verglichen werden können. Insofern freut es mich, dass Du auf ähnliche Gedanken gekommen bist.

Zum Text: Auffallend ist, dass Du über Feuer und Wasser verhältnismäßig viel und über die beiden anderen Elemente sehr wenig schreibst. Vielleicht kannst Du das noch etwas ausgleichen. Ich hatte schon beim Lesen der Ideen zum Feuer gedacht, dass Du verkürzen könntest. Beispiel: "Es holte tief Luft, saugte dabei versehentlich den Wald ein, welcher sofort in Flammen aufging, und begann herzlichst zu lachen." --> "Es holte tief Luft, saugte dabei versehentlich den Wald ein und begann zu lachen." Das Einsaugen des Waldes ist ansich ein starkes Bild, dass die Erklärung gar nicht braucht.

Die Ideen zu den Elementen gefallen mir. Das sind Personalisierungen, die in ihrer fast niedlichen Art, die Größe der Elemente nicht verleugnen.

"Wenn man es dann zaghaft in den Arm nehmen wollte, um Trost zu spenden, brach es manchmal in wilden Tränen aus ihm heraus... irgendwie war es dann immer plötzlich weg." Der Satz ist unklar ausgedrückt. Du meinst, dass das Wasser weint?

"Sie hatte es jetzt endgültig satt, und warf sich dem nächstbesten Asteroiden an den Hals- beide freuten sich sehr über das große Feuerwerk... / Nein, ..." Solche Sachen kommen cool.

Finde den Text gut.

Edit: Jetzt also die Kommentare gelesen. Dann möchte ich nur noch ein wenig in Yves Richtung sagen, dass mir das Verspielte des Textes ausreicht. Es bedarf gar keiner tiefen Einsichten, wenn eine Dichterin / ein Dichter sich gut frei lassen kann. Dass diese Einsichten ganz oft doch durch das Spielen herbeigelockt werden ... Biermann nannte das: "Gratisgeschenke der Musen". Exylia: Weiterspielen!
tagedieb ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.06.2006, 17:11   #10
Exilya
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 289


Lieber Tagedieb!
Erst einmal vielen dank fürs lesen und kommentieren!
"Die Ideen zu den Elementen gefallen mir. Das sind Personalisierungen, die in ihrer fast niedlichen Art, die Größe der Elemente nicht verleugnen"
Wenn es dir tatsächlich so vorkam , habe ich erreicht was ich wollte. Das ist sehr beruhigend zu wissen.
Was die Luft betrifft, bin ich grade am visionisieren was ich noch schreiben könnte... kann evtl etwas dauern bis mir etwas passendes ins Hirn springt, aber ich arbeite daran!

""Wenn man es dann zaghaft in den Arm nehmen wollte, um Trost zu spenden, brach es manchmal in wilden Tränen aus ihm heraus... irgendwie war es dann immer plötzlich weg." Der Satz ist unklar ausgedrückt. Du meinst, dass das Wasser weint?"
Genau das wollte ich darstellen- weinendes wasser... ein sehr surreales bild, aber wenn man darauf eingeht eine umso traurigere sache... weinendes wasser... weil es hier nicht mehr zu hause ist... in dem ganzen text ging es mir um die umwelt problematik! Das sich die natur nicht mehr eigenständig entwickeln kann , wo der mensch im großen masstab eingreift- "ARTENTFREMDUNG".

Dies hatte ich mir als kernaussage genommen. Aber wie du und Ive richtig erkannt haben soll der text erstens amüsieren, und dann vlt etwas nachdenklich stimmen...

"Exylia: Weiterspielen! "

8o schon dabei!

in jedem fall nochmals tausend dank!
eXi
Exilya ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.06.2006, 17:31   #11
tagedieb
 
Dabei seit: 07/2005
Beiträge: 520


@ tagedieb: "Exylia" schreibt man "Exilya". Sorry.

Nochmal auf den angesprochenen Satz zurückkommend: "... brach es manchmal in wilden Tränen aus ihm heraus." Vom herkömmlichen Sprachgebrauch: "... brach es manchmal in wilde Tränen aus." Auch geht: "brach es manchmal wild in Tränen aus."

Und: Gern geschehen.
tagedieb ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.06.2006, 17:39   #12
uninvited guest
 
Dabei seit: 03/2006
Beiträge: 481


Angesichts der Tatsache, dass das Wasser weint (was ich übrigens ausgesprochen schön finde) finde ich die Wortwahl äußerst gelungen, da ja Gefühle bekanntlich "aus einem herausbrechen" können. Dass dies in wilden Tränen geschieht, ist nicht ungewöhnlich.
Unschöner fände ich, wenn das Wasser in Tränen ausbricht.
Ist zwar nur ein unwesentlicher Unterschied, aber ich finde es in Exis Worten tatsächlich wohlklingender, weil auch verzweifelter klingend.
uninvited guest ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.06.2006, 17:50   #13
tagedieb
 
Dabei seit: 07/2005
Beiträge: 520


Joa. Das ist ein Argument.
tagedieb ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.06.2006, 18:03   #14
Exilya
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 289


und es kam mir tatsächlich auf das "es" an
dank euch
Exilya ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2006, 22:55   #15
Askeron
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 59


Bin etwas zwiegespalten was dein Werk angeht. Die Metaphern gefallen mir größtenteils gut. Lediglich der Lufteil war etwas dünn. Feuer und Wasser waren wunderbar treffend. Vor allem Feuer hat mir sehr gut gefallen. Luft war wie gesagt etwas wenig, da hätte ich mehr erwartet.
Den Wunsch der Erde noch dem Ende hast du gut eingefangen. Hab manchmal ähnliche Ansichten was diesen Virus "Mensch" angeht. Alles in allem schöne Weisheiten, die zum Nachdenken und Schmunzeln anregen, auch wenn III und IV etwas mehr Zeilen verdient hätten.
Askeron ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2006, 22:58   #16
Exilya
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 289


Lieber Askeron!

Vielen dank für deinen Kommentar, ich habe mich darüber gefreut.
Was Teil III und IV angeht, kann ich nur sagen, das ich noch daran arbeiten werde, ich sehe es selbst noch als unreif (im sinne von noch-nicht-ausgereift) an.
Insofern wird sich der wert des textes hoffentlich bessern...

Liebe Grüße, Exilya
Exilya ist offline   Mit Zitat antworten
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