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Alt 22.07.2006, 03:43   #1
Erstgeborener
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 5


Standard Die Tür

Episode - I -

Die Tür war geschlossen. Hinter ihr der Gang, auf dem Schritte näher kamen. Mit dem Rücken zur Wand wartete er in dem fensterlosen Raum, wartete schon lange. Jetzt wo er die Schritte hörte stieg ein beklemmendes Gefühl in ihm auf, beinahe Furcht.
Er wusste nicht, was die Tür öffnen würde. Er wusste überhaupt nichts über die Welt hinter der Tür. Es konnte alles sein.
Eine Zeitlang hatte er überlegt sie selber zu öffnen, zu schauen was sie verbarg. Aber das war absurd. Er hatte doch alles was er benötigte.
Manchmal fragte er sich natürlich, ob es noch andere wie ihn gab. Wahrscheinlich. Vielleicht waren sie es ja, die nun auf ihn zu kamen um ihm Gesellschaft zu leisten. Er würde sie einlassen, ihnen ein bischen was von dem zeigen, was er besass. Er hatte viel Besitz. Seine Antworten auf ihre Fragen würden höflich sein und wenn sie wieder gegangen sein würden, wüsste er dass es noch weitere Kammern gab.
Die Schritte näherten sich weiter.
Es konnte auch das Kratzen sein, dass er hörte, wenn sein Zimmer grade besonders dunkel war. Dann schienen an allen Wänden Klauen entlangzufahren, so dass er nichtmehr zur Ruhe kam, bis es wieder heller wurde.
Wenn es besonder hell war, hörte er auch manchmal wie sie sang. Er konnte ihre Stimme verfolgen wie sie um seinen Raum tanzte. Er glaubte seinen Namen zu hören. Aber das konnte nicht sein, niemand kannte seinen Namen.
Die Schritte waren nun ganz nah. Bald. Bald. Jetzt.
Die Tür flog auf, Licht und Schatten tanzten draußen in wirren Bewegungen. Seine Alpträume betraten sein Zimmer, sie war wunderschön.

- II -
Ein anderer Raum. Die Tür geschlossen und rot. Rastlos schritt er die Wände ab, seine rechte Hand lies er über die Wand gleiten. Eine blutige Spur verfolgte sie, wies ihr die Bahn.
Eine Runde, zwei Runden, drei, vier...
Der Schmerz war das einzige, dass ihn sich selber erkennen lies. Es wurde unerträglich. Die Tür.
Würde sie sich diesmal öffnen lassen? Seine Hand verliess die Wand und wie ein Jäger näherte er sich ihr.
Ja. Er rannte los. Der Gang flog an ihm vorbei, kein Ende in sicht. Ab und an befand sich eine Tür oder eine Abzweigung in den Wänden. Berauscht von seiner Freiheit rannte er, weiter, weiter, aller Schmerz vergessen.
Eine Abzweigung, er lief hinein. Ein weiterer Gang, eine weitere Verzweigung. Weiter, weiter, bis er müde wurde. Am Ende des Flures befand sich eine Tür, sie wollte er öffnen. Verschlossen.
Panisch wandte er sich um, lief zurück, mehr Abzweigung, weitere Türen. Verschlossen.
Was wenn er nichtmehr zurückfinden würde? Auf ewig rennen, gehetzt von den verriegelten Türen, weiter, weiter. Er lief langsamer, drehte jeden Türknauf dem er begegnete.
Diese eine liess sich öffnen, langsam, doch leicht. Im Inneren die Dunkelheit.
Sie floss hinaus, umspielte seine Füße, rief ihn hinein.
Er wollte der Stimme nachgeben und einen weiteren Schritt ins Unbekannte wagen. Er wollte zurück in das Zimmer in welchem er sich solange befunden hatte. Er wollte das Ende.
Komm, flüstere sie. Komm, komm, deine Suche hat hier ein Ende.
Er glaubte ihr, trat ein in die vollkomme Finsternis. Die Tür schloss sich hinter ihm, der Schmerz kehrte zurück und seine Träume wurden wahr.

- III -
Ein anderer Raum. Durch die geöffnete Tür konnte man den Gang sehen, lang und seltsam farblos.
Einige Zeit hatte niemand hier gelebt, Staub bedeckte den Boden,in diesem viele Fußspuren. Sie hatten etwas gesucht, aufgegeben, waren gegangen.
Kein Wind wehte hier, doch die offene Tür lockte sie hinein. Jeder sah das, was er sich schon immer erträumt hatte.
Weitere suchten, fanden nur den aufgewirbelten Staub ihrer Vorgänger und liefen weiter. Es war ein Zimmer, gefüllt mir Staub und Leben, dem Vergehen und Errinnerungen.
Langsam senkte sich die Dunkelheit über ihn, niemand blieb, niemand kam. Manchmal setzten sich Einsamme in ihn und ruhten aus. Es schien immer Leben in dem Raum zu sein, der beharrlich ein fahles Licht nach aussen strahlte.
Irgendwann blieb eine, wartete. Er kam, ging und kehrte nie wieder zurück.
Erstgeborener ist offline  
Alt 22.07.2006, 12:27   #2
Ex Grünkreuz
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 265


Ich hab nur bis ca. zur Hälfte gelesen. Mein erster Eindruck war das es nicht ganz schlecht ist aber übertrieben und gewöhnlich. So sind bsw. retorische Mittel seltenheit
Ex Grünkreuz ist offline  
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