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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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15.10.2011, 22:53 | #1 |
Dem lauen Zephir will ich lauschen
Dem lauen Zephir will ich lauschen
der stolze Eichen, wohlbelaubt, im Wald äolenhaft lässt rauschen, wenn er durch ihre Blätter schnaubt. Doch höre ich das Geisterreich im Raunen hoher Weizenähren, die aufgepeitschten Wassern gleich, ob ihrer Knechtschaft sich empören. |
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15.10.2011, 23:26 | #2 |
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ein gedrungener text, der sich exotisch durch den lesenden manövriert; weil in seinen formulierungen eine vermenschlichung der flora stattfindet, was ich immens mag.
äolen kenne ich ausser glaube ich als inseln. bitte kläre mich da auf. |
16.10.2011, 01:18 | #3 |
Hallo Ralfchen,
Du hast Recht: Äolen sind Inseln überhalb von Sizilien. In der griech. Mythologie bedeutend, weil der Verwalter der Winde Äolus dort seinen Sitz hatte und dort die 4 Winde eingesperrt hielt.. "Und mich ergreift ein längst entwöhntes Sehnen Nach jenem stillen, ernsten Geisterreich, Es schwebet nun in unbestimmten Tönen Mein lispelnd Lied der Äolsharfe gleich ..." ;-) Anmerkung in der Faust-Ausgabe von Erich Trunz: "Ein in Goethes Zeit beliebtes Instrument. Die harmonisch gestimmten Saiten werden vom Wind erregt und geben einen geheimnisvollen Klang." Das Wort "äolenhaft" existiert nicht und existierte meines Wissens nie. Liebe Grüsse raffael |
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16.10.2011, 10:19 | #4 |
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ungeachtet dessen: ein feiner neologismus, den der unwissende leser aber erst entschlüsseln muss, raffael.
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16.10.2011, 10:38 | #5 |
R.I.P.
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Ich schließe mich Ralfchen an:
Ein wahrhaft zauberhaftes Gedicht, das mir die geliebte Mythologie wieder näherbringt. LG Thing |
16.10.2011, 11:49 | #6 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Hallo Raffael,
"im Wald äolenhaft lässt rauschen, wenn er durch ihre Blätter schnaubt." Bei allem verdienten Lob für Dein Gedicht, aber die Verbindung von äolenhaften Klängen mit einem Schnauben, das ist einfach grottenschlecht. Mich wundert ein bisschen, dass Ralfchen den Begriff Äolen nur mit irgendwelchen Inseln in Verbindung bringt. Hallo, Ralfchen, die "Äolsharfe" wird zuweilen sogar stellvertretend für Poet genommen. Liebe Grüße, Heinz |
16.10.2011, 11:52 | #7 |
R.I.P.
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Eine sog. Äolsharfe hängt im Garten meiner Mutter.
Glasplättchen an Schnüren, die v.a. bei zartem Wind leise klinge(l)n. Das "schnauben" ordne ich dem Reim zu. Wenn Aiolos sich das eine Nasenloch zuhält, ist das Schnauben nicht so schlimm. Habe ich sogar auf einem Renaissance-Gemälde gesehen. Thing |
16.10.2011, 12:37 | #8 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Lieber Thing,
was im Garten Deiner Mutter hängt, nennt man wohl eher Windspiel. Dass der Äolos sich mal ein Nasenloch zuhält und dann schnauben kann, steht außer Frage. Der Begriff Äolsharfe hat mit Äolos zu tun, aber sie schnaubt nicht. Ich bleibe dabei: Der laue Zephir, dem raffael lauscht und dann äolenhafte Klänge vernimmt, verursacht kein Schnauben. Reim hin oder her - dieses Schnauben passt schlicht nicht ins Bild. Liebe Grüße, Heinz |
16.10.2011, 13:10 | #9 |
R.I.P.
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Ja, aber sooo streng und puristisch wollte ich ausnahmesweise nicht sein.
Thing (auch "gefallen" kann schön machen. Mir gefällt das Gedicht. Im Gegensatz zu manch andrem Gestammel. Thing |
16.10.2011, 13:31 | #10 |
Guten Tag zusammen!
Zu meiner Rechtfertigung füge ich den Wahrig-Eintrag zum Wort "schnauben" an: 1) heftig hörbar durch die Nase atmen (Pferd) 2) keuchen 3) hörbar blasen (Wind) 4) (fig.) äusserst erregt sein Jedoch scheint das Wort "schnauben" sofort mit dem erregten Schnauben eines Pferdes assoziiert zu werden. Was soll ich sagen: Eine glückliche Anwendung einer unglücklichen Homonymie oder eher anders herum? Liebe Grüsse raffael |
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16.10.2011, 13:52 | #11 |
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danke HEINZI - das mit den äolen ist mir völlig fremd gewesen. aber grottenschlecht? wenn dann stalag-titten schlecht.
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16.10.2011, 13:55 | #12 |
R.I.P.
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Ralfelchen - du hast einfach keine Zensoren für Duftiges!
Luftiges. |
16.10.2011, 14:04 | #13 |
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doch ROMchen. das duftige sind seidige unterwäsche-ensembles, die ich meiner baby-göttin kaufe.
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16.10.2011, 14:13 | #14 |
R.I.P.
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dann kann ich mir auch vorstellen, daß Du sie in Büschen und Bäumen aufhängst, um denen eine zusätzliche Duftnote zu verlehen.
Aber sie klingeln nicht! Mir gefällt das Gedicht nach wie vor sehr. Ich fühle mich bei Zephyr und Ailos. |
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