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| Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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#1 |
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Dabei seit: 10/2024
Ort: mittig und großstadtnah
Alter: 42
Beiträge: 266
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In deinem Innenstadtquartier
Da stinkt's nach Kotze, Bier und Schweiß Seit dreizehn Jahren sitzt du hier Man spuckt auf dich, man tuschelt leis Am Tage bist du nur noch dicht Hörst Schuhe klappern auf Beton Der Regen klatscht dir ins Gesicht Am Gehsteig klebt ein Kaubonbon 'Ne zeitlang wart ihr mal zu dritt Gewalt und Drogen lichten Reihn Ja, deine Angst schläft immer mit Du könntest stets der nächste sein Du sagst zu deinem innern Kind: Die Freiheit ist die Batterie Doch wo am Bordstein sie beginnt - Im Münzenbecher endet sie Nun liegst du unten am Kanal Die Wodkapulle in der Hand Bist dieser Welt doch scheißegal Das Menschsein wird dir aberkannt Yvonne Albrecht (2025) |
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#2 |
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Forumsleitung
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Starkes Bild! Brillant geschrieben.
Die Apostrophen zerstören das Schriftbild. Bei "Reih'n" kann man es weglassen; für "inn'ren" kann man "zu deinem innern Kind" schreiben. |
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#3 | |
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Dabei seit: 10/2024
Ort: mittig und großstadtnah
Alter: 42
Beiträge: 266
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Damit hab ich jetzt nicht gerechnet, danke dir
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#4 |
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Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 62
Beiträge: 2.124
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... liest sich anfangs wie Klischee, die letzte Strophe relativiert dies.
Da ist das Thema wieder, die menschliche Würde. wsT dT |
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#5 |
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Dabei seit: 10/2024
Ort: mittig und großstadtnah
Alter: 42
Beiträge: 266
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#6 | |
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Forumsleitung
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Zitat:
Das Gedicht erzählt nichts über die Vergangenheit des Lyrischen Du, sondern beschreibt nur den aktuellen Zustand. Der Jargon ist schnauzig und von der Herzlichkeit eines Milieus getragen, das an Zille denken lässt. Der Erzähler des Gedichts wertet nicht, verurteilt nicht, moralisiert nicht, sondern beschreibt nur und ist darauf bedacht, das Lyrische Du nicht unsympatisch erscheinen zu lassen. Verurteilt wird im letzten Vers eine Gesellschaft, die schicksalsgebeutelte Menschen durch ihr angeblich wohlhabendes und sozial sicheres Netz fallen lässt. Wer prägte den Satz: "Deutschland ist ein reiches Land." ?? War das nicht Frau Merkel? Das Gedicht ist nicht nur gut, es ist sensationell gut. |
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#7 |
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Hallo LadyAdunaic,
ich musste schlucken beim lesen. Wirklich ausdrucksstarke Zeilen. Leider gibt es viel zu viele von jenen. Grüße zu dir, Candlebee |
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#8 |
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Oh, gut dass Candlebee das Gedicht wieder nach oben geholt hat, denn sonst wärs mir durchgegangen. Das ist saustark.
Und ich schätze, das beschreibt die Situation in Deutschland ganz gut. Ich hatte letztens noch eine etwas intensivere Diskussion mit der "uns geht´s doch allen gut hier" Fraktion. Und scheiße nein... Es geht hier eben längst nicht mehr allen gut. Im Grunde genommen war das schon immer so und tendenziell wird es immer schlimmer. Abgesehen von Obdachlosen, sei da auch noch Kinderarmut, Altersarmut etc. zu nennen. Aber ich schweife ab. Klasse Text. Grüße |
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#9 |
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Dabei seit: 10/2024
Ort: mittig und großstadtnah
Alter: 42
Beiträge: 266
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@Ilka-Maria, Candlebee & Hossa: Freut mich sehr, dass meine doch recht barschen Zeilen ihre Wirkung nicht verfehlt haben. Es stellte sich mir die Frage, ob es nicht zu abwertend formuliert sei und man meine Intention fehlinterpretieren könnte. Aber der Nerv, den ich getroffen habe, war wohl doch der richtige.
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#10 |
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Hallo LadyAdunaic,
auch ich finde dein Gedicht bemerkenswert, vom Inhaltlichen und Dichterischen her, bemerkenswert gut und vor allem sehr, sehr wirklichkeitsnah. Wenn ich in der Stadt, in der ich arbeite, am Morgen unterwegs bin, sehe ich oft schlafende Obdachlose um diese Zeit. Sie tun mir leid. Solche Gedanken, wie in deinem Gedicht beschrieben, gehen mir dann auch immer durch den Kopf. Vielen Dank für das Gedicht. LG DieSilbermöwe |
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#11 | |
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Dabei seit: 10/2024
Ort: mittig und großstadtnah
Alter: 42
Beiträge: 266
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Zitat:
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