Klimawandel

[webdel]

Klimawandel

der Druck nimmt zu
die Luft wird dünner
dunkle Wolken
ziehen auf
nicht mehr nur
am Horizont
sie sind über uns
bedrohlich nah

abseits der Norm
zu existieren
macht einsam
und verletzlich
wer bunt und schrill
sensibel und woke ist
wird gehasst und gehetzt
von rechten Jägern

No-go-Areas
für Freunde
und Vertraute
und der Pöbel
zeigt offen
seine hässliche Fratze

wie nur konnte
das gesellschaftliche Klima
so schnell kippen
und Menschlichkeit
in Feindschaft
verwandeln

[FreyaAllison]

Mir scheint, dass der wahre Grund dafür Geoengineering ist.

Wenn der Mensch sich nicht selbst beherrschen kann, dann wird er das Problem des Klimawandels nicht in den Griff bekommen.


Werner Kirstein, "Klimawandel – Realität, Irrtum oder Lüge?"

[webdel]

Danke für Deine Nachricht. Mit meinem Text wollte ich allerdings den Fokus mehr auf den gesellschaftlichen Klimawandel richten.

[Ilka-Maria]

Zitat von webdel

Mit meinem Text wollte ich allerdings den Fokus mehr auf den gesellschaftlichen Klimawandel richten.

Ist dir auch gelungen:

abseits der Norm
zu existieren
macht einsam
und verletzlich
wer bunt und schrill
sensibel und woke ist
wird gehasst und gehetzt
von rechten Jägern

Allerdings ist dir eins entgangen: "Woke" ist die Norm, und sie ist das Jagdgebiet der linken Jäger auf alles Konservative, Liberale und was in den eigenen Reihen Zweifel anmeldet.

[MonoTon]

Früher hieß Klimawandel noch Sommer
und Woke war ein Wort, welches in den 30ern der Black Community vorbehalten war.
Heute sind es nur noch Worte, die überstrapaziert sind und negative Untertöne besitzen. Oberflächlich und lapidar.
Sie beschreiben kaum noch das Problem, welches mittlerweile viel tiefer verankert ist und individuell für sich in Anspruch genommen wird.
Schlagworte, ohne Nachhall und persönlich konnotierten Argumenten in meinen Augen.

[webdel]

Zitat von Ilka-Maria

Allerdings ist dir eins entgangen: "Woke" ist die Norm, und sie ist das Jagdgebiet der linken Jäger auf alles Konservative, Liberale und was in den eigenen Reihen Zweifel anmeldet.

Ich sehe da aber schon einen gravierenden qualitativen Unterschied, zwischen "woken Linke", die bekehren wollen - liegt mir auch nicht - und dabei immer wieder auf Minderheitenrechte und Gleichheitsgedanken verweisen - manchmal zu viel, aber ohne Penetranz keine Veränderung - und rechten Schlägern, die alles, was nicht auf ihrer Linie ist verbal und mehr und mehr auch körperlich angreifen und zerstören wollen.

Mir sind kaum "woke Linke" bekannt, die Andersdenkende und anders Aussehende verprügeln, jagen oder massiv bedrohen, bei den "rechten Jägern" ist das ja schon Tagesgeschäft.

[webdel]

Zitat von MonoTon

Früher hieß Klimawandel noch Sommer
und Woke war ein Wort, welches in den 30ern der Black Community vorbehalten war.
Heute sind es nur noch Worte, die überstrapaziert sind und negative Untertöne besitzen. Oberflächlich und lapidar.
Sie beschreiben kaum noch das Problem, welches mittlerweile viel tiefer verankert ist und individuell für sich in Anspruch genommen wird.
Schlagworte, ohne Nachhall und persönlich konnotierten Argumenten in meinen Augen.

Vielleicht wird "woke" manchmal leichtfertig genutzt, wenn ich mir folgende Erläuterung anschaue, ist das dahinter liegende Problem aber aktueller denn je...

"In den 1930er Jahren wurde der Begriff in der afroamerikanischen Community verwendet, um eine erhöhte Wachsamkeit gegenüber Rassismus und sozialer Ungerechtigkeit zu beschreiben."

Diese Wachsamkeit scheint mir heute wichtiger denn je, weil der von mir beschrieben gesellschaftliche Klimawandel aus meiner Sicht immer schneller voranschreitet und er geht - wie immer, wenn der "Rechtsruck" sich vollzieht, auf Kosten von Schwachen und Minderheiten und immer auch auf Kosten der Demokratie geht. Schaut mal nach Ungarn, in die USA, die Türkei und viele andere "rechts geführte" Länder. Alles was da nicht "Staatsmeinung" ist, wird mehr und mehr verfolgt und ist sich seiner individuellen (Menschen)rechte nicht mehr sicher.

[Ilka-Maria]

Zitat von webdel

Vielleicht wird "woke" manchmal leichtfertig genutzt, wenn ich mir folgende Erläuterung anschaue, ist das dahinter liegende Problem aber aktueller denn je...

Ich kann nicht glauben, dass jemand, der den Begriff "woke" verteidigt, derart schlafwandlerisch unterwegs ist. Das ist ein politischer Kampfbegriff und ein Erziehungsinstrument, der vor allem kritisch denkende und hinterfragende Menschen mundtot machen soll. Die Mittel dazu sind perfide, denn dem "woken", sprich: sich moralisch überhöhenden Menschen genügt völlig, jeden, der seiner Meinung nicht bedingungslos zustimmt, zum Nazi und AfD-Erfüllungsgehilfen abzustempeln.

Zitat von webdel

"In den 1930er Jahren wurde der Begriff in der afroamerikanischen Community verwendet, um eine erhöhte Wachsamkeit gegenüber Rassismus und sozialer Ungerechtigkeit zu beschreiben."

Echt? Muss ja mächtig sinnvoll und nützlich sein, innerhalb der eigenen Community zur Wokeness zu ermahnen. Haben das die rassistischen Weißen außerhalb der afroamerikanischen Community mitgekriegt?

Zitat von webdel

Schaut mal nach Ungarn, in die USA, die Türkei und viele andere "rechts geführte" Länder. Alles was da nicht "Staatsmeinung" ist, wird mehr und mehr verfolgt und ist sich seiner individuellen (Menschen)rechte nicht mehr sicher.

Kannst getrost in Deutschland bleiben, denn soweit sind wir längst. Unser Verfassungsschutz schützt nicht mehr die Bürger vor den Übergriffen von Politikern, wie es einmal gedacht war, sondern er schützt die Politiker vor der unliebsamen Kritik der Bürger. Die Öffentlich-Rechtlichen Sendeanstalten senden zensierte Nachrichten und Bilder (falls Meldungen nicht ganz aussortiert werden) oder solche, mit denen sich die öffentliche Meinung lenken lässt, statt neutral zu berichten. Deutsche Tageszeitungen überlegen sich sehr wohl, ob sie eine Meldung bringen oder nicht, denn sie könnten von den Politikern für zu viel investigativen Journalismus auf die Mütze kriegen. Die besten Mitarbeiter laufen deswegen reihenweise davon und arbeiten für die alternativen Plattformen im Internet, die immer mehr werden. Warum wohl?

Nee, Webdel, deine Erklärungen überzeugen nicht.

[webdel]

Zitat von Ilka-Maria

Ich kann nicht glauben, dass jemand, der den Begriff "woke" verteidigt, derart schlafwandlerisch unterwegs ist. Das ist ein politischer Kampfbegriff und ein Erziehungsinstrument, der vor allem kritisch denkende und hinterfragende Menschen mundtot machen soll. Die Mittel dazu sind perfide, denn dem "woken", sprich: sich moralisch überhöhenden Menschen genügt völlig, jeden, der seiner Meinung nicht bedingungslos zustimmt, zum Nazi und AfD-Erfüllungsgehilfen abzustempeln.

Echt? Muss ja mächtig sinnvoll und nützlich sein, innerhalb der eigenen Community zur Wokeness zu ermahnen. Haben das die rassistischen Weißen außerhalb der afroamerikanischen Community mitgekriegt?

Kannst getrost in Deutschland bleiben, denn soweit sind wir längst. Unser Verfassungsschutz schützt nicht mehr die Bürger vor den Übergriffen von Politikern, wie es einmal gedacht war, sondern er schützt die Politiker vor der unliebsamen Kritik der Bürger. Die Öffentlich-Rechtlichen Sendeanstalten senden zensierte Nachrichten und Bilder (falls Meldungen nicht ganz aussortiert werden) oder solche, mit denen sich die öffentliche Meinung lenken lässt, statt neutral zu berichten. Deutsche Tageszeitungen überlegen sich sehr wohl, ob sie eine Meldung bringen oder nicht, denn sie könnten von den Politikern für zu viel investigativen Journalismus auf die Mütze kriegen. Die besten Mitarbeiter laufen deswegen reihenweise davon und arbeiten für die alternativen Plattformen im Internet, die immer mehr werden. Warum wohl?

Nee, Webdel, deine Erklärungen überzeugen nicht.

Huiuiui, da habe ich aber einen wuden Punkt bei Dir getroffen, was?

Die Mittel dazu sind perfide, denn dem "woken", sprich: sich moralisch überhöhenden Menschen genügt völlig, jeden, der seiner Meinung nicht bedingungslos zustimmt, zum Nazi und AfD-Erfüllungsgehilfen abzustempeln.

Habe ich das gemacht? Machen das alle "woken" Leute - bitte etwa differenzierter in Deinen Anschuldigungen.

Kannst getrost in Deutschland bleiben...

Mache ich bestimmt; lieber als in Ungarn, USA oder Tpürkei. HIer kann ich noch sagen, was ich denke, ohne gleich verhaftet zu werden. Oder geht es Dir anders?

Die Öffentlich-Rechtlichen Sendeanstalten senden zensierte Nachrichten und Bilder (falls Meldungen nicht ganz aussortiert werden) oder solche, mit denen sich die öffentliche Meinung lenken lässt, statt neutral zu berichten.

Dein Gefühl oder durch Tatsachen belegt? Dann bitte mal nachprüfbar auf den Tisch damit!

Die besten Mitarbeiter laufen deswegen reihenweise davon und arbeiten für die alternativen Plattformen im Internet, die immer mehr werden.

Auch hier bitte nicht nur behaupten sondern auch belegen.

Ich wollte hier übrigens gar keine große politische Diskussion lostreten sondern mit meinem Text einfach nur darauf hinweisen, dass Minderheiten wie z.B. Schwule, Lesben und Transmenschen mehr und mehr Angriffen ausgesetzt sind, die Du ja bestimmt auch nicht gutheißen willst.

[Ilka-Maria]

Um dich geht es gar nicht, webdel, sondern um die aktuelle politische Stimmung in Deutschland und was es mit der Wokeness hintergründig auf sich hat. Belege? Wer sucht, der findet genügend Belege. Lies das Buch "Inside Tagesschau" von Alexander Treske, schau dir die Interviews mit dem ehemaligen Journalisten Norbert Bolz an, frag mal die Journalisten, die wegen ihrer nicht genehmen Gesinnung von Politikern nicht mehr zu Empfängen oder diplomatischen Treffen im Ausland zum Mitflug eingeladen werden. Schau, was man aus dem jüngsten Treffen, zu dem Gloria von Thurn und Taxis eingeladen hat, an Falschmeldungen rausgegeben hat (wie schon in etlichen Fällen zuvor, bei denen sich Meldungen als Verleumdungen herausgestellt haben). Warum wird den Deutschen das Gendern mit zäher Ignoranz aufgedrückt, obwohl eine deutliche Mehrheit sie ablehnt? Wieso wird Unternehmern, auch Kleinstunternehmern, aus moralisch-ideologischen Gründen eine überbordende Bürokratie auferlegt, so dass sie keine Zeit mehr für die Betriebsleitung haben, die Produktion runterfahren und schließlich wegen zu geringen Umsatzes ganz dicht machen? Warum hört kein Politiker auf sie? Ach so ja, was die Politiker beschließen, ist ja "alternativlos".

Ich könnte dir eine Menge erzählen und Dutzende Namen nennen, aber da ich es nicht als meine Aufgabe ansehe, die Arbeit für andere zu erledigen, empfehle ich dir, es zu machen wie ich und selber zu recherchieren, im Internet nachzuschauen (aber möglichst nicht auf Wikipedia, das ebenfalls tendenziös ist), Buchhandlungen zu durchstöbern und die Auslandspresse zu lesen (z.B. der Schweiz), soweit Journalisten noch selber Meldungen, Reports und Reportagen recherchieren (ist selten genug geworden, meistens holen sich die deutschen Zeitungen den Einheitsstoff von den Nachrichtenagenturen).

Von mir kann niemand erwarten, geschweige fordern, dass ich das für ihn mache und ihm brühwarm serviere. Ich musste mich auch selber informieren. Und solange es um meine Meinung geht, muss ich auch niemandem etwas beweisen.

Mir sind kaum "woke Linke" bekannt, die Andersdenkende und anders Aussehende verprügeln, jagen oder massiv bedrohen, bei den "rechten Jägern" ist das ja schon Tagesgeschäft.

Im übrigen ist der Antagonist der "rechten Jäger" nicht die "woke Linke" (wer immer mit diesen beiden Gruppierungen gemeint sein soll), sondern den Rechtsextremisten steht die Antifa gegenüber, die an Militanz nicht minder zurückhaltend ist.

[webdel]

Zitat von Ilka-Maria

Belege? Wer sucht, der findet genügend Belege. Lies das Buch "Inside Tagesschau" von Alexander Treske, schau dir die Interviews mit dem ehemaligen Journalisten Norbert Bolz an[...]

Schau, was man aus dem jüngsten Treffen, zu dem Gloria von Thurn und Taxis eingeladen hat, an Falschmeldungen rausgegeben hat [...]

Warum wird den Deutschen das Gendern mit zäher Ignoranz aufgedrückt, obwohl eine deutliche Mehrheit sie ablehnt? [...]

Ich könnte dir eine Menge erzählen und Dutzende Namen nennen, aber da ich es nicht als meine Aufgabe ansehe, die Arbeit für andere zu erledigen, empfehle ich dir, es zu machen wie ich und selber zu recherchieren, im Internet nachzuschauen [...] soweit Journalisten noch selber Meldungen, Reports und Reportagen recherchieren [...]

Von mir kann niemand erwarten, geschweige fordern, dass ich das für ihn mache und ihm brühwarm serviere. [...]

Im übrigen ist der Antagonist der "rechten Jäger" nicht die "woke Linke" [...] sondern den Rechtsextremisten steht die Antifa gegenüber, die an Militanz nicht minder zurückhaltend ist.

Hallo Ilka-Maria,

hier nennst Du ja mal zwei Namen. Es ist vermutlich wie bei vielen Themen; man findet immer jemanden, der die aktuellen Zustände, die ja weiß Gott verbesserungswürdig sind, massiv kritisiert. Dass eine deutliche Mehrheit der Medien ggf. andere Schwerpunkte setzt - teilweise auch sehr kritisch -, zeigt einfach nur, dass sie eben anders priorisieret. Daraus gleich eine gelenkte Aktion "von oben" zu sehen, geht m.E. aber zu weit. Dazu gibt es zu viele Medien wie die Zeit, den Spiegel, n-TV, heute-journal, Süddeutsche, FAZ, TAZ, etc. die ja nicht alle das gleiche schreiben und sehr unterschiedliche und eben auch kritische Meinungen vertreten. Und viele davon sind mit eigenen Reporterinnen und Reportern unterwegs. Das sieht mir deutlich nicht nach Einheitspresse aus.

Das Internet ist groß und da finde ich neben vielen seriösen und durch verschiedene Querchecks auch verifizierbare Inhalte eben auch Publikationen von Götz Kubitschek, Ken Jebsen, Hans-Georg Maaßen, Jürgen Elsässer, die alle nicht durch seriöse Nachrichten sondern durch Meinungsmache und Hetze auffallen - das Internet bietet halt eine Menge Platz für seriös-kritische Nachrichten und abgedrehte bis gefährliche Ansichten.

Zu Gloria von Thurn und Taxis kann ich nicht viel sagen, da habe ich wenig zu gelesen. Grundsätzlich würde ich aber lieber Franziska Brantner als Alice Weidel zu meiner Feier einladen :-) Ich verstehe einfach nicht, wie man AfDler hoffähig machen kann, die offen rassistisch unterwegs sind.

Beim Gendern frage ich im Gegenzug: wieso drückt man den Deutschen kein Tempolimit auf Autobahnen auf, obwohl es die Mehrheit der Leute möchte - beides auch ideologische Fragen.

Ich habe von Dir nicht erwartet oder gefordert, dass Du meine Arbeit machst, ich wollte nur Belege für Behauptungen. Eine Aussage gewinnt ja mehr an Kraft, wenn sie auch gut belegt ist und nicht "nur" als Meinung daher kommt.

Antifa und Rechtsextreme sind 2 Gegenpole, da hast Du recht. Ich habe aber die Antifa auch gar nicht unterstützt sondern nur aufgezeigt, dass Queere und andere "Minderheiten" zunehmend von Rechten bedroht werden. Dass die Antifa auch kriminell ist, steht außer Frage, war aber nicht mein Thema.

Zusammenfassend noch einmal meine Gedanken:

• in Deutschland liegt einiges im Argen und muss dringend verbessert werden
• im Gegensatz zu 90-95% der anderen Länder lebe ich trotzdem lieber hier
• Meinungsfreiheit (solange sie nicht andere beeinträchtigt) gibt es hier definitiv, was man von den USA, Ungarn, Russland, Türkei und so vielen anderen Ländern nicht saggen kann
• die Afd und andere rechte Gruppen und rechtsextreme Akteure bedrohen Minderheiten und damit auch die Demokratie.

[Ilka-Maria]

Zitat von webdel

Hallo Ilka-Maria,
hier nennst Du ja mal zwei Namen. Es ist vermutlich wie bei vielen Themen; man findet immer jemanden, der die aktuellen Zustände, die ja weiß Gott verbesserungswürdig sind, massiv kritisiert. Dass eine deutliche Mehrheit der Medien ggf. andere Schwerpunkte setzt - teilweise auch sehr kritisch -, zeigt einfach nur, dass sie eben anders priorisieret. D[/LIST]

Wie ich bereits sagte, könnte ich Dutzende andere Namen nennen, aber wie ebenfalls gesagt, fühle ich mich dazu nicht verpflichtet. Frage dich mal, wieso im Augenblick so viele Bücher über Meinungslenkung und Moralgeschrei erscheinen (Philipp Hübl, Hanno Sauer, um nur zwei Autoren - Philosophen - zu nennen). Weshalb haben Welzer und Precht gemeint, ein Buch über die Medien schreiben zu müssen?

Ich gebe dir mal ein persönliches Beispiel, wie die Medien "informieren". Heute in meiner Lokalzeitung gelesen:

"Die sinkende Zahl ankommender Asylbewerber in Deutschland sorgt in Hessen für Einsparungen. Die Ausgaben für Flüchtlinge könnten aufgrund rückläufiger Zugangszahlen um rund 200 Millionen Euro reduziert werden, erläuterte Finanzminister Alexander Lorz (CDU) mit Blick auf die Aufstellung des diesjährigen Landeshaushalts und auf Anfrage der FDP-Landtagsopposition. ..."

Man beachte den Konjunktiv "könnten".

Die restliche Meldung enthält lediglich Zahlen über "abgeschobene" (! - man beachte die Wertung eines solchen Begriffs, den man auch mit "zurückgeführt" hätte ersetzen können) Flüchtlinge, nicht jedoch über die noch verbleibenden. Gerne hätte ich auch erfahren, wie viele Asylsuchende noch in Hessen sind, aber auch, wie viele andere jüngst Zugewanderte, die nicht Asyl suchen. Welche Kosten diese Menschen verursachen, wird mit keinem Wort erwähnt, erst recht nicht, ob es bei den sog. "Einsparungen" bleibt (falls sie gelängen), denn bekanntlich steigen ja sämtliche Kosten in Deutschland.

Am Ende schwafelt die Meldung über den gerade zu verhandelnden hessischen "Spar"-haushalt, der "zahlreiche Kürzungen" haben soll. Grund: Die Steuereinnahmen sind gesunken, die Personalkosten gestiegen. Was das im Klartext für den Bürger heißt, verschweigt die Meldung, dass nämlich Steuererhöhungen notwendig sein werden. Statt dessen suggeriert der Wortlaut dem Bürger, dass er sich über Sparmaßnahmen des Hessischen Landtags freuen kann, was vielleicht auf sein Einkommen abfärbt.

Kurz: Meine Lokalzeitung folgt dem gängigen Trend, den Bürger glauben zu lassen, er werde informiert, liefert aber in Wahrheit null und/oder irreführende Informationen ab. Relevantes wird unter der Decke gehalten. Dabei ist die Offenbach-Post keineswegs eine unseriöse Zeitung. Aber auch sie sagt sich, wie die Presse inzwischern allgemein: Vorsicht an der Bahnsteigkante! Die meisten Meldungen kommen sowieso von Presse-Agenturen und lauten alle gleich.

Ich kann nur jedem raten, den Käse, der da abgeliefert wird, genau zu lesen und darauf zu achten, was zwischen den Zeilen steht.

Was den Klimawandel angeht, ist ein schönes Beispiel die links-rote Polemik gegen den Internetauftritt des Physikers Ganteför, der sich alle Mühe gibt, die Panikmacherei unserer Politiker und "Wissenschaftler" auf den Prüfstein zu stellen. Dabei gibt er zu, dass er sich selber in das Therma einarbeiten musste und als simpler Mensch vielleicht auch mal Fehler mache, was man ihm dann aber mitteilen solle. Ein Leugner des Klimawandels ist er ausdrücklich nicht. Aber er geht nicht polemisch vor, sondern rein physikalisch. Trotzdem wird er von den einschlägigen ideologischen Gruppierungen auf das Übelste angegriffen.

Ich empfehle dir, mal selber in den Weltklimabericht des IPCC zu schauen. Dort steht nämlich etliches drin, was völlig falsch (absichtlich?) zitiert wird. Ich habe nachgelesen und festgestellt, dass in dem Bericht vorsichtig formuliert wird und auffallend häufig von "wahrscheinlich", "wird davon ausgegangen, dass ...", "ist davon auszugehen, dass ...".

So, damit lasse ich es genug sein. Denn erstens bin ich nicht dazu da, anderen Menschen das Selberprüfen und Selberdenken beizubringen. Zweitens weiß ich, dass es unmöglich ist, ein in Stein gehauenes Weltbild in Frage zu stellen, denn dadurch könnte dieses schöne Kunstwerk in Gefahr geraten.

[webdel]

Zitat von Ilka-Maria

So, damit lasse ich es genug sein. Denn erstens bin ich nicht dazu da, anderen Menschen das Selberprüfen und Selberdenken beizubringen. Zweitens weiß ich, dass es unmöglich ist, ein in Stein gehauenes Weltbild in Frage zu stellen, denn dadurch könnte dieses schöne Kunstwerk in Gefahr geraten.

Das ist ein schöner Schlussatz unter diese Diskussion, die sicher nie zu einem gemeinsamen Ende führen würde, dazu liegen wir mit unserem Weltbild anscheinend zu weit auseinander. Wobei ich das meinige schon als wandelbar empfinde, wenn ich sehe, wie ich vor 10, 20, 30 Jahren gedacht habe - da habe ich mich schon verändert und weiterentwickelt.

Davon gehe ich bei Dir aber auch aus denn niemand bleibt auf einer Stufe stehen; die Erkenntnisse und Wahrnehmungen der zunehmenden Jahre verändern ja auch immer wieder Sichtweisen.

[Ilka-Maria]

Zitat von webdel

... wenn ich sehe, wie ich vor 10, 20, 30 Jahren gedacht habe - da habe ich mich schon verändert und weiterentwickelt.

Davon gehe ich bei Dir aber auch aus denn niemand bleibt auf einer Stufe stehen; die Erkenntnisse und Wahrnehmungen der zunehmenden Jahre verändern ja auch immer wieder Sichtweisen.

Das ist normal. Die Jugend fängt mit Idealismus an und hat daher einen eher irrationalen Blick auf Gesellschaft und Umwelt. Im Älterwerden übernimmt der Materialismus und die Rationalität das Ruder. Ist nicht bei jedem so, aber bei sehr vielen Menschen.

Ich wünsche dir eine schöne, kreative Woche.