wenn ich Lieder singe

[dunkler Traum]

Manchmal, wenn ich Lieder singe
aus der sehnsuchtsvollen Brust,
da geschehen in mir Dinge,
von den hab ich nichts gewusst.

Manchmal, wenn ich Lieder singe
in der Kirche, im Verein,
jubeln Tränen über Wangen,
denn wir singen nicht allein.

Manchmal, wenn ich Lieder singe,
mich die Melodie umschließt
und es legt sich alle Trauer,
weil Gemeinschaft mich umfließt.

Manchmal, wenn ich Lieder singe
in dem großen Menschenchor,
spür ich Zuversicht aufsteigen,
seh das Regenbogentor.

[RolandK]

Gefällt mir sehr.

[Cornelius]

Mir auch.

[Hossa]

Hi Dunkler Traum,
manchmal überkommt es auch mich und dann meine ich, Lieder singen zu müssen. Ob das für meine Mitmenschen so toll wäre, wenn sie es hören würden? Fraglich.
Dein Gedicht ist ziemlich schlicht in seiner Form, aber es transportiert Hoffnung und klingt rund.
Gefällt auch mir.

Viele Grüße

[DieSilbermöwe]

Hallo dunkler Traum,

ich finde es auch schön, hätte aber einen Änderungsvorschlag:

Manchmal, wenn ich Lieder singe
aus der sehnsuchtsvollen Brust,
da geschehen in mir Dinge,
von den hab ich nichts gewusst.

Statt „,von den" würde ich „davon hab ich nichts gewusst" einbringen.

LG DieSilbermöwe

[dunkler Traum]

... fürs hinein schnuppern und kommentieren.

Silbermöwe: Habe echt lang mit mir gerungen, ob ich dieses abgekürzte denen so stehen lasse.
Diesen Satz mit "davon" würde ich ganz anders assoziieren, nämlich mit "Das wollte ich nicht, das wusste ich nicht." erscheint mir nicht richtig. Doch wie geschrieben, fiel mir nichts besseres ein.

wsT
dT

[Silver]

inhaltlich gefällt mir Dein Gedicht.

Ich würde jedoch "Lieder" weglassen, denn was singt man wohl?

Manchmal, wenn ich singe...
...
da geschehen...
von denen ich gar nichts gewusst (oder) dessen ich mir nicht bewusst


Das wäre meine Idee dazu.

Liebe Grüße Silver

[Epilog]

Zitat von Silver

von denen ich gar nichts gewusst (oder) dessen ich mir nicht bewusst

Den ersten Vorschlag von Silver finde ich auch am besten. Der zweite ginge so grammatikalisch nicht (Dinge ... dessen) - höchstens mit "deren", aber das klänge doch unpassend hochgestochen.

@ dunkler Traum, den "elliptisch falschen" Dativ in S1Z4 (Du hast ihn ja auch selbst als solchen erkannt), würde ich unbedingt vermeiden. In Silvers Vorschlag ist dafür das "hab(e)" verschluckt, aber das ist für mich und höchstwahrscheinlich eine Mehrheit eher akzeptabel.

Ansonsten, lieber dT, ganz einfach ... gut.

Viele Grüße

Epilog

[Moonway]

Hallo dunkler Traum,

auch mir gefällt Dein Gedicht sehr gut - und auch das Reimschema.
Sicher kann man hier und da ein Wörtchen verbessern, aber daran habe beim ersten Lesen gar nicht gedacht - das Gedicht ruft bei jedem andere Gedanken und Gefühle hervor und ich habe mich auf meine konzentriert, die sehr positiv waren, - ein gelungenes Gedicht.

(ich singe auch gerne, nur leider klingt es grauslich - bin sicher ich kann ganze Säle leer singen - und falls die Leute Blumen werfen, sind höchstwahrscheinlich die Töpfe noch dran)

Liebe Grüße
Moon

[dunkler Traum]

...danke euch allen.

Silbermöwe, Epilog - S1Z4 lautet ab sofort - derer war ich nicht bewusst.

Silver - ja, grundsätzlich singt man meist Lieder. Ich hatte nicht weiter darüber nachgedacht, einfach die erste Zeile wiederholt und wegen der Metrik so stehen lassen. Denk dir die Lieder einfach weg.

Hossa, Moonway - wenn ich nur für mich singe, interessiert mich die Meinung anderer eher nicht, mich soll es frei machen, funktioniert auch.
Auf der Bühne versuche ich den Anweisungen des Cantors zu folgen.

wsT
dT

[Ilka-Maria]

Na ja, die erste Strophe mit der verhunzten Grammatik ist ziemlich schräg:

Manchmal, wenn ich Lieder singe
aus der sehnsuchtsvollen Brust,
da geschehen in mir Dinge,
von den hab ich nichts gewusst.

Das ist nicht akzeptabel. Hierfür hätte es einfache Lösungen gegeben:

... aus dem Innern, unbewusst.
... tiefen Herzens, unbewusst.
... die im Kopf ich nicht gewusst.
... deren ich nicht war bewusst.
... die mir niemals warn bewusst.
.... die ich niemals hätt gewusst.