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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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04.01.2012, 12:15 | #1 |
R.I.P.
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Joch
Der Atem: Nur ein dünnes Pfeifen.
Aufstehn wird zu niegekannter Qual. Sah ich mich einstens freudig reifen? Es fault die Frucht im Jammertal. Noch sind die letzten Fäden nicht zerrissen. Das müde Blut, es dunkelt noch. Es schert mich nicht das Scheidenmüssen. Nur Eines quält: Das alte Joch. Angesichts zerschlagner Knochen Hält kein Schlaf den Frieden mir bereit. Totes. Totes kommt gekrochen. Schreit. 03.01.2012 gummibaum gewidmet |
04.01.2012, 13:31 | #2 |
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Dein Name, lieber Thing, steht für Qualität - wie immer!
Dein Gedicht gefällt mir ausgesprochen gut. Es ist ein Aufbäumen und doch ein Matchlos-Sein. Sehr schön. Liebe Grüße Peace |
04.01.2012, 17:49 | #3 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Peace -
ich bin immer wieder angenehm überrascht: Du verstehst mich so gut! Das Gedicht behandelt eine schaurige Erinnerung, die ich mein Lebtag nicht loswurde. Gummibaum riet, das in Gedichtform zu fassen, um Distanz zu bekommen. Das Gedicht ist hier. Die Erinnerung wurde nicht weniger schaurig. Aber ich fand es wert, dem Rat zu folgen und einen Versuch zu wagen. Hab Dank für Dein großes Lob! Thing |
04.01.2012, 18:05 | #4 |
abgemeldet
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Dein Gedicht ist somit eine Verarbeitung in vielerlei Hinsicht. Manche Dinge kann man einfach nicht verarbeiten, da sie zu schrecklich sind - aber man kann sich mit diesen Dingen auseinandersetzen. Leider wird man es auch ein Leben lang müssen. Ich denke, dass die Poesie dabei zumindest helfen (wenn auch nicht gänzlich heilen) kann.
Die gedankliche Auseinandersetzung sowie den Austausch/Dialog finde ich sehr wichtig. Liebe Grüße (und viele liebe Gedanken) Peace |
04.01.2012, 21:04 | #5 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Peace -
es war der Versuch, poetisch Schreckliches zu verarbeiten. Der Versiuch ist fehlgeschlagen. Im Gegenteil: Das Schreckliche wird grausig präsent. LG Thing |
04.01.2012, 21:17 | #6 |
abgemeldet
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Oh, nein...
Vielleicht sollte man versuchen sich gedanklich mit anderen Dingen zu befassen. Lass uns doch einen neuen Faden eröffnen. In der Art: Was macht euch glücklich? |
04.01.2012, 21:23 | #7 |
Forumsleitung
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Es stimmt: Für die meisten Menschen wird das Alter zur Qual, treffender hätte man es nicht bedichten können.
Nicht ohne Grund nannte Joachim Fuchsberger seine Biografie: "Altwerden ist nichts für Feiglinge". Und einer der letzten Aussprüche von Heesters war: "So alt zu werden ist eine Strafe." |
04.01.2012, 21:59 | #8 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Ilka-Maria -
so war das gar nicht gedacht. Das Altern ist ein hinnehmbarer Prozeß. LG! Thing @ Peace: Das m a c h ich! |
04.01.2012, 22:47 | #9 |
abgemeldet
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fein geschrieben schazzi. nur: warum 2 mal totes ST3Z4?
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04.01.2012, 23:59 | #10 |
R.I.P.
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Weil ich das eindringlicher finde.
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05.01.2012, 03:35 | #11 |
grausig schön
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05.01.2012, 08:38 | #12 |
R.I.P.
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Halli Hallo, venusfinsternis
(gibt es die überhaupt? Der Morgenstern - Abendstern strahlt immer!) laß Dir danken für den Kommentar. Irgendwie kommt ja dieses Gedicht einer Selbstentblößung gleich. Früher habe ich meine Gedichte einfach aufgeschrieben, aber nicht öffentlich gemacht, da gab es noch kein Internet, da gab es noch keine Foren. Aber auch alte Menschen (wie ich) sehen sich gerne gelobt, und das ist via Forum möglich geworden. Bei einem poetry slam in unserem Städtchen bekam ich als Trostpreis eine rote Rose.... LG Thing |
05.01.2012, 11:01 | #13 |
abgemeldet
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05.01.2012, 17:23 | #14 |
R.I.P.
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Wie meinen?
Daß keiner gemerkt hat, daß es ein Akrostichon ist..... |
05.01.2012, 17:28 | #15 |
abgemeldet
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Wir waren von dem guten Inhalt abgelenkt!
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05.01.2012, 18:24 | #16 |
R.I.P.
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Das ist wesentlich wichtiger!
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05.01.2012, 22:10 | #17 |
Lieber Thing,
ich finde dein Gedicht sehr eindringlich und trotz trauriger Botschaft schön. Es macht mich verlegen, dass du es mir widmest, zugleich ehrt es mich sehr. Vielen Dank. Ich drücke dich ganz fest. LG gummibaum |
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06.01.2012, 22:04 | #18 |
R.I.P.
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Du mußtest Schreckliches, bis jetzt Unvergessenes miterleben.
Ich auch. Das bringt mir Gemeinsamkeit. LG! Thing |
08.01.2012, 10:11 | #19 |
das is echt schön!
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08.01.2012, 12:30 | #20 |
Lieber Thing,
ich schrieb: "Aber, was sich noch versprachlichen lässt, ist dadurch eines Teils seiner Macht beraubt." So kam dein Gedicht zustande. Ein vorzügliches Gedicht, das ein Trauma vorsichtig bloßlegt. "Nur Eines quält: Das alte Joch... Totes. Totes kommt gekrochen. Schreit." Es ist eben nicht tot und nochmal tot, wenn es so schreit. Und die alten Ohren halten es weniger aus. Eingekapseltes bleibt in Zeiten der Schwäche eine Gefahr. Insofern ist der psychoanalytische Ansatz zu versprachlichen mit Vorsicht anzufassen. Der Versuch muss eigenem (nicht fremdem) Bedürfnis danach angepasst sein, in verträglichen Sequenzen, die Trauerarbeit zulassen. LG gummibaum |
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08.01.2012, 15:17 | #21 |
traurig und es "haut" rein!
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08.01.2012, 16:22 | #22 | |
Hallo Thing,
wundervolles Gedicht mit einer Schwere an Wehmut. Wenn man das Akrostichon erst hinterher bemerkt, ja, da facht das Feuer des Gedichts nochmal richtig auf. Zitat:
Hut ab! und LG! |
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10.01.2012, 09:07 | #23 |
R.I.P.
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Halli Hallo,glas, metheman, Gummibaum und Rebird -
es freut mich sehr, daß ich Euch mit dem Akrostichon erreichen konnte. Mir wurde und wird immer wieder gesagt, daß ich Schreckliches "verarbeiten" soll durch darüber-sprechen, schreiben, daran denken. Aber das ist eine Medizin à la Dr. Eisenbarth: Lediglich Verdrängung hilft zeitweise. LG! Thing |
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