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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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27.08.2009, 20:44 | #1 |
Über die Hässlichkeit
Die Hässlichkeit hat viel Gewinn.
So ist gewiss von Anbeginn: Das Mädchen liebt mein Herz allein Und nicht den fahlen Aussenschein. Als Zweites kommet dem hinzu, Dass mich der Hochmut lässt in Ruh. So macht Bescheidenheit mir Ehr Und wieget auf, was ich entbehr. Doch hab ich nicht nur dieses Gut Das meiner Last genüge tut: Was mir an Schönheit blieb verwehrt Nährt Eifer, der die Tugend mehrt. Zu guter Letzt - so will's Natur – Macht schöner mich das Alter nur. So ist - auf weite Sicht gedacht – Es Hässlichkeit, die hübsch mich macht. |
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28.08.2009, 07:29 | #2 |
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Gut gereimt, inhaltlich herrlich naiv. Die Realität sind anders aus, attraktive Menschen haben gegenüber "grauen Mäusen" Vorteile, vor allem im Berufsleben. Und mit Bescheidenheit bleibt man meistens auf der Strecke. Zu mir hat mal jemand gesagt: "Wer sich als Hering verkauft, wird als Hering gegessen."
Man könnte auch sagen: "Wer nichts fordert, ist sich selbst nichts wert." LG Ilka-M. |
29.08.2009, 11:57 | #3 |
joah... nicht alles ist "herrlich naiv". wenn du z.B. mal an die Kompensation denkst.. oder... die SUBLIMATION.... die hässlichkeit ist oft eine not, aus der man eine tugend macht. gut, kommt schliesslich ganz auf den grad drauf an...
lg phil |
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29.08.2009, 14:55 | #4 |
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Ach Philipp,
kennst du "Cyrano de Bergerac"? Tieftraurig. Eine edle und lyrische Seele, in einen häßlichen Körper gesperrt, dem Erfüllung versagt bleibt. Oder der "Glöckner von Nôtre-Dame, guter Charakter, liebender Mensch in einem abstoßenden Körper - was hat ihm seine Gutherzigkeit genützt? Die Dichter, die diese Figuren geschaffen haben, hatten ein scharfes Auge auf die Realität - das ist zumindest meine Meinung. LG Ilka-M. |
29.08.2009, 16:14 | #5 |
na gut.. da muss ich dir wohl recht geben (das von dir zuerst genannte drama kenne ich zwar nicht).
... na, wir gehen wohl von unterschiedlichen graden der hässlichkeit aus. du von gravierenderen, wie ich an den von dir genannten beispielen ablesen kann). liebe grüsse philipp joah... sagen wir mal so: ein makel "mittlerer grösse" spornt zur kompensation an, ist das leid jedoch ein "grösseres", so bleibt es ein unkompensiertes leid. ... (van gogh hat z.b. gemalt, wenn er in traurigen / melancholischen stimmungen war, nicht aber wenn es tief depressiv war) |
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06.09.2009, 20:45 | #6 |
Aaaalllsssoo
1. Aussehen wird maßlos überschätzt und leider kann man viele Äußerlichkeiten schwer bis gar nicht vertuschen oder verbessern. Wenn mir ein Finger fehlt, ist er weg. Wenn ich 2 Meter bin und dabei 50 Kilo wiege (Bohnenstange), ist das nun mal so. Daher finde ich, dass es bei Äußerlichkeiten sehr wohl gut ist wenn man lernt sie zu akzeptieren, hinzunehmen und dazu zu stehen. 2. Aussehen ist leider sooo wichtig heutzutage..immerhin sehe ich einen Menschen zB. erst, bevor ich mit ihm spreche. Daher beurteile ich ihn zunächst nach seinem Äußeren. Wenn ich einen hässlichen Mann vor mir stehen habe (in der Disco zB.) und daneben einen wahren Brad Pitt, spreche ich klarerweise Brad an und vielleicht geht mir so die Chance durch die Lappen, endlich mal ein herzensgutes Goldstück von Mann kennen zu lernen. |
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06.09.2009, 21:00 | #7 |
na so was..
du bist 2m lang und 50kg schwer? und dir fehlt ein finger? |
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06.09.2009, 21:04 | #8 |
Das war rein metaphorisch gemeint.
Mir fehlt nur ein Teil meines rechten Mittelfingers. Zu oft hergezeigt Und meine Figur ist im klassischen Sinne klasse. |
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06.09.2009, 21:07 | #9 |
Mittelfinger.. tztz
a propos Figur: "Als Zweites kommet dem hinzu, Dass mich der Hochmut lässt in Ruh. So macht Bescheidenheit mir Ehr Und wieget auf, was ich entbehr." |
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06.09.2009, 21:12 | #10 |
Ja, genau der. Der wichtigste Finger, der einfach alles ausdrückt was ich empfinde
Ich sag: Hässlich und unbescheiden, DAS rockt g |
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06.09.2009, 21:14 | #11 |
na ja..
immer eine frage des grades, nicht? |
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06.09.2009, 21:22 | #12 |
Ja, je hässlicher, desto bewundernswerter ist ehrliche Selbstsicherheit. =)
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06.09.2009, 22:54 | #13 |
Schön formuliert.
Ich bin jedoch ein Vertreter von dehnen, die sagen. "Wahre Schönheit kommt von innen." Ich denke einfach, dass jeder sein eigenes Bild von wahrer Schönheit hat, und auch haben sollte. |
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07.09.2009, 05:32 | #14 |
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Idealismus ist etwas für Weltverbesserer. Wer legt schon Wert auf "Schönheit von Innen", und was ist das überhaupt? Um mal auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben: Jeder Mensch sucht das Optimale und das wäre die schönste Frau bzw. der stattlichste Mann, eine gesellschaftliche Spitzenstellung, Ansehen, Macht, Einfluß und Vermögen. Der Grund ist einfach: Es erleichtert das Überleben.
Ich weiß nicht, ob Onassis oder Carlo Ponti "innere Schönheit" besaßen, aber ich weiß, daß sie reich waren und soviel Einfluß hatten, daß sie Jacky Kennedy und Sophia Loren gut in der Doppelrolle des Liebhabers und Ersatzvaters dienen konnten. Sartre haderte ein Leben lang mit seiner Häßlichkeit, was er damit kompensierte, sich reihenweise Frauen ins Schlafzimmer zu holen. Was hätte er nur gemacht, wäre er nicht so berühmt gewesen? Seine Bettgenossinnen interessierten sich wohl kaum für so etwas Abstraktes wie "innere Schönheit", sondern für seinen Intellekt, oder sie wollten einfach nur prahlen. Auffällig ist in unserer Zeit der hohen Arbeitslosigkeit und festsitzenden Geldes, daß immer mehr Menschen den Sport entdecken, um sich attraktiv zu machen. Zwar kostet die Anmeldung zum Marathon oder Iron Man auch eine satte Startgebühr, aber das ist noch längst nicht der Preis für einen Porsche oder ein Penthouse. Der Gegenwert ist aber der gleiche: Ein durchtrainierter, gestählter Körper als Prestigeobjekt. "Schönheit von Innen" ist meiner Meinung nach ein Phantom. Die Menschen, die ich gut kenne, haben jedenfalls alle ihre dunklen Seiten, und jeder versucht, sich so positiv zu verkaufen wie es geht. Fazit: In erster Linie kommt das Sehen und dann das Denken. Sonst gäbe es keine Kosmetikindustrie. Und es hätte auch keiner Heidi Klum oder Claudia Schiffer auf dem Laufsteg bedurft, denn es gibt eine Menge hochgewachsener schlanker Frauen, die nur leider das falsche Gesicht haben und überhaupt keinen Vorteil darin sehen können, "einzigartig" zu sein. Zum Weiterlesen: Gottfried Keller, "Kleider machen Leute". |
07.09.2009, 10:32 | #15 | ||||||
Was ist innere Schönheit?
Meine Opponentin - Ilka-Maria - nennt innere Schönheit ein Zitat:
Zitat:
Zitat:
Eine andere Sache ist der "ökonomische Wert" dieser Tugenden. Doch auch hier denke ich - im Gegensatz zu Ilka-Maria, hartgesottene Realistin :-) -, dass keine Abkehr von den Tugenden zu verzeichnen ist. Zitat:
Zitat:
Zitat:
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07.09.2009, 11:38 | #16 |
Forumsleitung
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"Soziale Kompetenz" - heiliger Bimbam, dieser Modeschnickschnack hat mir gerade noch gefehlt!
Und ja, ich bin realistisch. Menschen sind nicht von Natur aus edel, gut und tugendhaft, das schaffen erst Regeln, Gesetze und sonstige Kontrollinstanzen, nicht zuletzt die Androhung von Strafen. In extremen Situationen würde ich mich jedenfalls nicht auf die "innere Schönheit" anderer Menschen verlassen, sondern damit rechnen, daß sie sich in Bestien verwandeln, um die eigene Haut zu retten. Es ist und bleibt Auslegungssache, was eine Tugend oder was "innere Schönheit" ist. Für den einen mag die Sparsamkeit eine Tugend sein, ein anderer nennt es Geiz. Man kann Hagen zum Bösewicht stempeln, weil er Siegfried ermordete, man kann ihn aber auch als treuen Gefolgsmann seines Königs sehen, der seinen Eid gehalten hat. Man kann für prinzipientreu gehalten werden oder einfach für stur. Alles eine Sache des Gesichtspunkts. Mein Anliegen ist nicht, um jeden Preis zu widersprechen, ich will es mir nur nicht zu leicht machen mit Begriffen, die für mich nach wie vor abstrakt sind, da sie nun einmal nichts Konkretes aussagen. Wer etwas hineininterpretieren kann, den will ich keineswegs hindern - das wäre vermessen und ist gar nicht meine Absicht. Ich habe lediglich eine eigene Meinung darüber. Lg Ilka-M. |
07.09.2009, 16:15 | #17 |
Wer behauptet, dass man schön ist weil man tugendhaft und ehrlich ist? Ich kenne Leute die kein Geld haben, die nicht schön sind und auch nicht sonderlich ehrlich (im klassischen Sinne), trotzdem sind sie echt tolle Freunde und gute Menschen. Jemand der Wert auf Äußerlichkeiten oder Wertgegenstände lebt, hat nicht ewig etwas davon und endet unglücklich. Okay, bleiben wir auf dem Boden der Tatsachen: In der heutigen Gesellschaft, in den Ländern in denen die meisten hier wohnen (Deutschland, Österreich, Schweiz) kanne s sich jeder leisten, nicht so hübsch zu sein, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren und sich nur mit Modeschmuck zu behängen. So ist nun mal der Großteil der Gesellschaft, der gesund Mittelstand. Die Menschen, die so unglaublich viel besitzen und sich zig Schönheitsoperationen unterziehen können wenn sie möchten, haben es in dieser Gesellschaft teilweise einfach nur schwerer und werden auch nicht glücklicher als ein Normalbürger mit etwas Speck um die Hüften und nur ein paar zusätzlichen Euros in der Tasche. Insofern können GERADE WIR es uns leisten, geliebt, akzeptiert und nicht geächtet zu werden, obwohl wir "nur" normal sind, obwohl wir nicht perfekt, schön oder reich sind.
Jemand der behauptet bloß Geld, Macht, Schönheit und sozialer Stand zählt, ist kein Realist sondern Pessimist, da das ganz schlicht und ergreifend nicht der Wahrheit entspricht. Es gibt nämlich hundermal so viele arme, nicht allzu hübsche Büroangestellte, als superschöne und superreiche Top-Manager. |
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07.09.2009, 16:45 | #18 |
Arme Ilka-Maria :-)
Jetzt ist sie nicht nur eine verdammt oberflächliche Zeitgenossin, sondern auch noch eine ausgesprochene Pessimistin! :-)$ Eine böse Überraschung.. |
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07.09.2009, 18:14 | #19 |
Forumsleitung
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Wenn eure Hypothesen richtig sind, dann verratet mir doch mal, weshalb sich in Brasilien Familienväter bis zum Ruin verschulden, um ihren Töchtern Schönheitsoperationen zu bezahlen, damit sich diese beim Karneval konkurrenzfähig präsentieren können.
Und woran machst du, Charly, denn fest, daß jemand, der schön und reich ist, irgendwann deswegen unglücklich werden muß? Es gibt durchaus Menschen, die auf der Sonnenseite des Lebens stehen und keinen Preis dafür bezahlen müssen. Ich finde, das Thema driftet ohnehin ab, weil zuviel von Schönheit gesprochen wird, obwohl es doch - wenn ich das richtig verstanden habe - eigentlich um Tugenden und innere Werte gehen sollte. Was das angeht, verlasse ich mich allerdings darauf, wie gut ich einen Menschen kennenzulernen vermag und nicht auf idealistische Hypothesen. LG Ilka-M. |
07.09.2009, 19:51 | #20 |
Forumsleitung
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Lieber Philipp,
ich habe schon andere Sachen überlebt. Außerdem weiß ich nicht mehr, was ich auf solch einen chaotischen Text wie von Charly antworten soll, der weder in der Sache differenziert noch mit Begriffen richtig umgeht. Sie will unbedingt alles vor einem idealistischen Hintergrund sehen; und das Gegenteil von Realismus ist nicht Pessimismus, sondern Irrealismus. Abgesehen davon sind die meisten Menschen Mischtypen. Mit Schubladen kommt man da nicht weiter. Daß dich das amüsiert, kann ich verstehen, wenigstens hat das alles einen gewissen Unterhaltungswert. LG Ilka-M. |
07.09.2009, 20:40 | #21 | ||
Ich weiß, wann ich mich zurückziehen sollte. Nämlich dann, wenn jeder auf seinem Standpunkt beharrt und meint als einziger absolut richtig zu liegen.
Zitat:
Zitat:
1.Des weiteren würde ich es niemals wagen, jemanden den ich so wenig kenne als Pessimistin und obendrein als oberflächlich zu bezeichnen, wer bin ich denn? Ich habe nur geschrieben, wie sich das für mich (rein subjektiv) anhört. 2.Das Gegenteil von Realismus ist tatsächlich nicht Pessimismus, aber einige pessimiste Menschen neigen gerne dazu, sich selbst als Realisten darzustellen. 3. Vielleicht hat man ab einem gewissen Alter mit diesen und jenen Themen abgeschlossen, ich beharre aber eigentlich fast nie auf festgesetzten Standpunkten. Da ich hier keinen guten Ansatz für eine richtige Diskussion sehe, war das mein letzter Beitrag (ist echt nicht böse gemeint, ich finde es nur sinnlos) in dem Thema, es sei denn es würde sich auf überraschende Art und Weise etwas Neues ergeben. 4. Stimmt, das was ich schreibe wirkt sehr chaotisch, aber ich finde leider keinen anderen Weg so viele verschiedene Dinge auf einmal in einem Thread unterzubringen. 5.Meine Einstellungen, Gedanken und meine Denkweise sind sehr weit von Idealismus entfernt, doch in meinem Herzen bin ich gerne eine Idealistin, weil das einem oft weiterhilft. Man sieht viele Dinge nicht so angespannt und gestresst und kann die Fähigkeit leichter aufbauen, Dinge zu tolerieren, zu akzeptieren oder auf vielen verschiedenen Winkeln zu betrachten. |
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08.09.2009, 08:35 | #22 |
zunächst..
das Gedicht finde ich klasse..weil du es schaffst mit sauberen Reimen dem Kitsch zu entkommen. zum Äusseren: Wir sind schnell dabei Menschen zu verurteilen die nach dem Äusseren gehen..aber diese Vorgehensweise hat uns die Natur in die Wiege gelegt um die Art zu erhalten. Frauen schauen bei den Männern auf den Po..ein muskulöser Po sagt aus..dass der Mann ein ausdauernder Läufer ist..also gut jagen kann und somit die Familie am Leben hält. Diese Äusserlichkeiten die uns so gefallen..sind einfach nur eine Schablone der Natur..dass sie nicht mehr in die heutige Zeit passt..dafür kann der "Instinkt" nichts. Gruß A.D. |
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08.09.2009, 19:10 | #23 |
Der Po macht es aus?
Ich denk' mal die Stimme, die Körperhaltung, rhetorische Fähigkeiten, Augenkontakt,... aber der Po? AUCH, aber nicht PRIMÄU. ... Das, AndereDimension, müsstest du mir belegen. Liebe Grüsse Raffael |
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08.09.2009, 19:55 | #24 |
AndereDimension hat das ja nur als Beispiel genannt.
Aber mal ehrlich: Bei der heutigen Mode und den Hosen sieht man den Hintern eines Mannes in Alltagskleidung doch kaum!! |
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09.09.2009, 10:40 | #25 |
raffael..das war nur eins von vielen beispielen..die ich dir/euch aber ersparen will. selbstverständlich spielen auch augen..gestik und mimik eine rolle..aber selbst das sind nur niedrige instinkte.
gruß a.d. |
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