Ameisenstraße (verspielt)

[Ex Yuki]

Wahrlich wunderliches Tier, die Ameise:
Sie hat zwei Arme hier und dort vier Beine,
Vielleicht auch andersrum - egal - ich meine:
Jedenfalls sechs so Teile für die Reise.

Beharrlich trippelt dort sie fort zur Frucht im Park;
Punktum fasst sie viel Mut und Lust, zu arbeiten;
Mit leichtem Anmut die sehr starken Beine schreiten;
Ebenfalls recht stark ist ihr Rücken reich behaart.

Die Aufgaben fast immer glücken;
Mit Teams bis etwa hundert;
Ganze Kekse sie verdrücken,
Worüber man sich etwas wundert;

Sie beginnen, wie von Sinnen,
über Rinnen,
Kiefern,
Rinden,
Kieseln
Ihren Wiesengipfel zu beliefern.
Nur Eines ist echt allerhand:
Sie schwimmen elegant wie Elefant am Kegelstand.

Und siehst du Weizenbrot hier am wiesen reichen Teich,
So verweile doch ein kleines Weilchen;
Vielleicht siehst du noch den weichen Brotlaib gleich
In hundert feinen Einzelteilchen.

[Unar die Weise]

das ist ein schönes Thema für ein Gedicht.
Ich finde diese Krabbelviecher auch faszinierend.
Die erste Strophe finde ich am besten, wirklich lustige Ausdrucksweise.

Gelungener Kribbel-Krabbel-Kram, beim Lesen wünscht man sich den Sommer zurück.
Unar

[Ex Yuki]

Danke für die positive Resonanz.
Ja, ist mittlerweile mein 4. Ameisengedicht

Sie schwimmen elegant wie Elefant am Kegelstand.

Ich bin damit noch unglücklich.

"Sie schwimmen elegant, wie ein Zackenbarsch an Land" vielleicht?
Aber wirklich komisch ist es nicht, zudem habe ich gerade jetzt gelesen,
wer nicht Rilke hieße, solle auf das "Wie" oder "Als" als Vergleich verzichten....
So meinte es zumindest Gottfried Benn.

Vielleicht einfach streichen, diese Zeile.
Liest sich auch glaube ich schon flüssiger dann. Von der Logik her.

[Unar die Weise]

Ich bin mir auch nicht sicher, aber es lenkt tatsächlich vom Rest ab, in dem es rein ums Ernähren geht.

Ich würde es glaube ich auch streichen, dann schwimmen sie halt nicht.

[Ex Yuki]

Wahrlich wunderliches Tier, die Ameise:
Sie hat zwei Arme hier und dort vier Beine,
Oder auch andersrum - egal - ich meine:
Halt sechs so Teile für die Reise.

Beharrlich trippelt dort sie fort zur Frucht im Park;
Punktum fasst sie viel Mut und Lust, zu arbeiten;
Mit leichter Anmut die sehr starken Beine schreiten;
Ebenfalls ist recht stark ihr Rücken behaart.

Die Aufgaben fast immer glücken;
Mit Teams bis etwa hundert;
Ja, ganze Kekse sie verdrücken,
Worüber man sich etwas wundert;

Sie beginnen, wie von Sinnen, über Rinnen, Kiefern
Und runden Kieseln, ihren Wiesengipfel zu beliefern.

Liegt ein Weizenbrot am wiesen reichen Teich,
Wahrlich: Weile doch ein kleines Weilchen;
Vielleicht siehst du noch den braunen Brotlaib gleich
In hundert feinen Einzelteilchen.

Ich hab das Gedicht abgeändert. Stimmt die Betonung hier?
Wurde vorgeschlagen vom "Metricalizer".
- Ich fürchte, das stimmt nicht ganz.

[Unar die Weise]

Mit der Betonung kann ich dir leider auch nicht weiterhelfen, aber es liest sich flüssiger.
Mir ist aber noch etwas aufgefallen:
Mit leichtem Anmut...-> es muss heißen, Mit leichter Anmut, (die Anmut)

[Unar die Weise]

Lieber Yuki, leider sehe ich gerade, dass du dich abgemeldet hast.
Das ist sehr schade. Ich habe dich hier als angenehmen Forumsgenossen erlebt.
Auch habe ich deine Beiträge gerne gelesen.
Vielleicht liest du ja manchmal noch mit.

Ich wünsche dir alles Gute, Deine Unar.