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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy. |
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24.07.2016, 09:26 | #1 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Huldra
Hörst du sie auch, die berauschenden Töne,
leise vom Walde herübergeweht. Wollüstig spielt die betörende Schöne, himmlisch und süß, sie bettelt und fleht. Wonne verheißt dir die schmeichelnde Flöte, verkündet dir Lust, verzaubert dein Herz. Keck weht ihr Haar in verwerflicher Röte, doch Jüngling gib Acht, du findest nur Schmerz. Ihre Gestalt, einer Sage entstiegen, zieht dich hinunter in düsteres Reich, höre nicht hin, du wirst kläglich erliegen, folgst du den Klängen, vergehst du sogleich. Schelmischen Blicks leckt sie lüstern die Lippen, nur noch ein Schritt, und es gibt kein Zurück. Stark ist der Bann, ihre Brüste, sie wippen, süß der Moment, er kostet dein Glück. Disharmonie lässt die Töne zerschellen, tief war die Trance, du atmest dich frei, hörst deinen Hund die Versuchung verbellen, bis sie entweicht mit schaurigem Schrei. Geändert von Nöck (24.07.2016 um 12:26 Uhr) |
24.07.2016, 10:18 | #2 | |
Forumsleitung
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Große klasse, Nöck!
Magisch, mythisch an Inhalt. Tänzerisch im Rhythmus, so dass sich der Leser wünscht, alle Warnungen würden in den Wind geschlagen. Zwei klitzekleine Meckerer habe ich: Das Gedicht ist vorwiegend in Daktylen geschrieben. Ich habe ihre Einhaltung nicht streng geprüft, sondern bin lediglich über die fett markierte Stelle gestolpert. Mit dem Einschub von "und" wäre dem Daktylus in den Sattel geholfen. Hinter "Brüste" fehlt ein Komma. Zitat:
Liebe Grüße Ilka |
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24.07.2016, 10:57 | #3 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Huldra
Hallo, Nöck
alles Wichtige hat Ilka-Maria schon gesagt. Dein Gedicht singt mir eine Ballade ins Ohr und es bleibt nur die Frage, ob der durchgängige Daktylus in seiner ihm innewohnenden Leichtigkeit (Ilka-Maria spricht richtiger Weise von einem tänzerischen Rhythmus) "angemessen" ist. Von mir jedenfalls ein Lob! Beste Grüße, Heinz |
24.07.2016, 11:48 | #4 |
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Gut dass du immer so hinter dem Berg hältst!
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24.07.2016, 12:23 | #5 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Huldra
Dunkel, Freund, ist deiner Rede Sinn;
schau ich da genauer hin, scheint Eifersucht dich platt zu machen. Mich verführts zu lautem Lachen. |
24.07.2016, 13:14 | #6 |
R.I.P.
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Lieber Nöck -
magisch!
Jetzt, da ich nicht nur das Alter dafür habe: Sooo möchte ich stracks sterben! Sie müßte mich weder ziehen, es reichte mein Hinsinken. Lieben Gruß von Cyparis |
24.07.2016, 13:26 | #7 |
Zum Glück hat der Hund eingegriffen. Ein super Gedicht!
Chapeau! LG gummibaum |
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24.07.2016, 16:59 | #8 |
abgemeldet
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Klasse! Es reißt einen regelrecht mit - so schaurig und spannend!
Lieben Gruß, Lucy |
24.07.2016, 20:20 | #9 |
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Welchen Spass ich dir wohl noch gönnen werde?
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25.07.2016, 10:35 | #10 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Ich danke dir, Ilka-Maria.
Ich freue mich über deinen positiven und fundierten Kommentar. Und "Meckerer" sind mir immer willkommen, daraus kann ich nur lernen. Liebe Grüße Nöck Hallo Heinz, ich finde, der Daktylus unterstreicht und verstärkt mit seinem tänzerischen Rhythmus perfekt die Stimmung, die durch das Flötenspiel erzeugt wird oder? Danke und liebe Grüße Nöck Hallo Thing, um so zu sterben, musst du wohl in die skandinavischen Wälder ziehen, vielleicht klappts. Lieben Gruß Nöck Auch über euer Lob, Lucyinthesky und Gummibaum, freue ich mich. Danke und liebe Grüße Nöck "Mit deinen Einwürfen, Poesieger, weiß ich wenig anzufangen", die Sphinx ist gar nichts dagegen. LG Nöck |
26.07.2016, 14:47 | #11 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Huldra
Hallo, Nöck
bitte übersieh nicht, dass mein Kommentar zuerst einmal ein Lob war. Zweifelsohne unterstreicht der "Dreivierteltakr" des Daktylus das Flötenspiel, aber das Flötenspiel und seine Wirkung ist nicht Thema Deines Gedichts. Nur aus diesem Grund hätte ich die Verse, in denen es um die Verderbnis des Lauschenden geht, in einem anderen Versmaß (vielleicht im Trochäus) geschrieben und den in der vorletzten Strophe zugunsten des Daktylus verlassen. Soll ja nur eine Anregung für künftige Werke sein. Beste Grüße, Heinz |
26.07.2016, 16:31 | #12 |
Lieber Nöck,
berauschende Verse hast du hier verfasst. Sehr gerne gelesen! Liebe Grüße Gylon |
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27.07.2016, 11:43 | #13 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Lieber Gylon,
danke. Haste den Rausch inzwischen ausgeschlafen? Liebe Grüße Nöck |
27.07.2016, 15:43 | #14 | ||
abgemeldet
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Zitat:
Zitat:
tief war die Trance, und du atmest dich frei, Trance wird in einer Silbe ausgesprochen, also fehlt noch eine. Was meinst du? Das ist das einzige, was mich ein wenig im Lesefluss stört an diesem wunderschönen Gedicht. Liebe Grüße Wanda |
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27.07.2016, 15:50 | #15 |
R.I.P.
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27.07.2016, 15:58 | #16 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Ich habe Trance bisher immer zweisilbig ausgesprochen. Klingt auch weicher und schöner. Bei dem obigen Vorschlag geht der Daktylus kaputt. |
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27.07.2016, 17:18 | #17 |
R.I.P.
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Trance, Distance, Patience, Balance,
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27.07.2016, 18:11 | #18 |
Forumsleitung
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27.07.2016, 20:29 | #19 |
abgemeldet
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27.07.2016, 21:01 | #20 |
Forumsleitung
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Muss ich wohl akzeptieren. Aber so kenne ich es nicht. Ich spreche auch "Chance" zweisilbig aus. Ebenso "France". Diese Wörter haben am Ende ein sog. fallendes "e", das wahlweise angewendet werden darf und das man so auch in vielen Chansons hört. So habe ich es jedenfalls gelernt.
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27.07.2016, 21:37 | #21 |
R.I.P.
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Ich spreche das abfallende "e" ebenfalls nicht aus.
Auch nicht bei Mehrsilbern (Patience, Mesalliance, etc.). |
27.07.2016, 21:42 | #22 |
Forumsleitung
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27.07.2016, 21:48 | #23 |
R.I.P.
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Überlassen wir es ihm!
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28.07.2016, 10:25 | #24 | ||
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Hallo miteinander,
Nöck hat sich entschieden. Zitat:
Zitat:
Ich danke euch für die Diskussion und euer Lob, es freut mich. Liebe Grüße Nöck |
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28.07.2016, 10:56 | #25 |
R.I.P.
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Hörst du sie auch, die berauschenden Töne,
leise vom Walde herübergeweht. das ruft doch Assoziationen hervor: z.B. die der Wind leis vom Wald herübergeweht.... Kam mir gleich bei der ersten Lektüre. LG Romulus Thing |
01.08.2016, 11:15 | #26 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Danke, Thing,
genau so! LG Nöck |
01.08.2016, 11:42 | #27 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Hallo Nöck,
zweifellos ein sehr schönes Gedicht, welches sich durch eine überaus blumige Sprache von fast barocker Opulenz auszeichnet. Es geht wohl um irgendeine Sagengestalt, da kenne ich mich nicht so aus, aber der Inhalt ist ja auch nicht so wichtig, denke ich. Hier dominiert die Sprache und die ist schon beeindruckend. Wenn man sowas mag. Ich mag so Sachen allerdings nicht, die übertriebene Anwendung von Adjektiven und der doch etwas veraltete Inhalt sind mein Ding nicht. Das wirkt alles so aufgesetzt. Aber, wie gesagt, wenn man sowas mag liest man dein Gedicht sicher gerne. Kompliment! Corazon |
01.08.2016, 17:43 | #28 | |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Zitat:
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01.08.2016, 17:49 | #29 |
R.I.P.
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01.08.2016, 18:07 | #30 |
Forumsleitung
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01.08.2016, 19:13 | #31 |
R.I.P.
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Ja, das hätte ich akzeptiert.
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01.08.2016, 22:19 | #32 |
Forumsleitung
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01.08.2016, 23:29 | #33 |
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Lieber Nöck,
Dein Gedicht ist echt Spitze und trifft Herrn Googles Beschreibung auf den Punkt. Ich war neugierig ... https://www.google.de/url?sa=t&rct=j...IIa5V7S6zKCVBA Liebe Grüße Dabschi |