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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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11.04.2013, 13:37 | #1 |
Am grauen See
Am grauen See
Wir sind die Fügung einer Hundertschaft Die Staub und Nebel weint; Stimmen für euch binnen unsrer Kraft, Am grauen See vereint Den Gesang aus toten Kehlen an. Mit Atem schwer wie Blei Reißen wir den bloßen Lebensgang Der Dämmerung entzwei. Wir sind die Quintessenz des Elends, Eure Blicke, eure Abscheu; Verlier'n vom Wind geweckte Tränen Täglich zwischen feuchtem Landheu Und der Schritte stetem Gleichklang, Den man längst nicht mehr vernimmt, Weil inmitten jener Kleinstadt Stille schnell dein Herz erklimmt. Wir verkrüppeln durch den Griff nach Sternen Bäuchlings zwischen Hausfassaden; Verkrümmen uns die Sicht Laternen, Die den lichten Augen schaden, Laufen wir und suchen stetig Den Ort, der nicht auf Lidern drückt. Hin wo man die Verfluchten täglich Verfolgt kehren wir nie zurück. Wenn die Verzweiflung um sich greift, Ein „Mama!“ auf den Lippen liegt; Weißt du, wenn da ein Suchlicht schweift, Am Abgang deiner Stirn versiegt, Suche den nächsten Schatten auf Und sieh was dann geschieht; Wohin der nächtlich matte Lauf Des Nebelstrahls dich zieht... Wir sind die Fügung einer Hundertschaft Die Staub und Nebel weint; Stimmen für euch binnen unsrer Kraft, Am grauen See vereint Den Gesang aus bleichen Kehlen an. Mit Atem schwer wie Blei Reißen wir auch deinen Lebensgang Im Handumdreh'n entzwei. |
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11.04.2013, 22:12 | #2 |
Hallo Krebsgestoeber,
Dein Gedicht gefällt mir sehr gut. Auch das Wiederholen der ersten Strophe mit der Veränderung der letzen beiden Verse gibt dem Ganzen eine gewisse Vollkommenheit. Mir gefällt's Liebe Grüße, Jana |
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29.04.2013, 07:03 | #3 |
abgemeldet
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Am grauen See
Hallo Krebsgestöber,
das ist kein Gedicht, von dem man sagt, es sei das übliche. Im Gegenteil, es ist sehr unüblich - zumindest hier, wo man sich eher am Flacheren begeistert. Ich suche noch nach dem einzigen treffenden Wort, womit ich bezeichnen könnte, was ich da gelesen habe, finde es aber nicht. Aber eines weiß ich: Das ist ein gutes Gedicht, das zum tieferen Nachdenken anregt, es klagt an und trifft ins Herz. Nicht jede Formulierung halte ich für die einzig treffende, aber das ist auch nicht nötig, ich bin ja nicht der Maßstab. Es sind deine Worte, du drückst mit ihnen aus, was dich bewegt. Und so soll es auch sein. Weil manchmal solch ein Gedicht auftaucht, deshalb bin ich noch hier. Und zumindest für dieses Gedicht hat es gelohnt. Danke, Krebsgestöber. Lieben Gruß Nitribitto |
29.04.2013, 09:38 | #4 |
29.04.2013, 16:54 | #5 |
Lieber Nitribitto,
Vielen Dank. Ich fühle mich von deinem Kommentar unfassbar geehrt. Es stimmt, dass ich Dinge in Worte fasse, die sich auch alternativ formulieren lassen. Gerade wegen der vielen Doppelreim-Assonanzen musste ich in dieser Hinsicht flexibel bleiben. Vielleicht liegt es auch mitunter daran, dass ich weniger gebildet im Bezug auf klassische Dichtung bin und mich auch gerne an der aktuellen Sprache meiner Altersgruppe bediene. Dein Lob ist bei Weitem nicht die Art von Feedback, die ein Amateur, der zum zweiten Mal ein Gedicht veröffentlicht, vermutet. Und wenn auch nur einer Handvoll Leuten meine Gedichte derart zusagen, hat man mir gerade Antrieb gegeben, hier weiterhin aktiv zu bleiben. Hab' mich wirklich sehr gefreut. Danke auch dir Desperado... hätte nicht gedacht, dass derart versierte Dichter so über meine Gedichte denken. Damit niemand glaubt, dass ich Litteralia hier vergesse; ich habe mich bei ihr bereits per Nachricht für ihr Feedback bedankt. Geändert von Krebsgestoeber (29.04.2013 um 18:05 Uhr) |
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30.04.2013, 01:02 | #6 | |
R.I.P.
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Zitat:
Hallo, Kriegsgestoeber - ich hatte reichlich Gelegenheit und Zeit, mich mit Deinem Gedicht zu beschäftigen. Zuallererst kamen mir die "Moorsoldaten" in den Sinn, aber dann, folgerte ich, daß dieses Gedicht für alle, die gefragt oder ungefragt als wie auch immer genannte Soldaten in welchen auch immer genannten Zug ins Feld müssen, gelten kann. Meine textlichen Anregungen sind nichts weiter als dies: Anregungen. Nachtschattengruß von Thing |
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30.04.2013, 11:37 | #7 |
Hallo Thing,
Binnen bedeutet soviel wie "innerhalb". Nein, das Wort "Landheu" gibt es wirklich und dient einer optischen Vorstellung der dargestellten Situation. Die Sicht wird von Laternen verkrümmt. Kein zusammengesetztes Substantiv. "Nicht auf Lider" ist doch auch Plural. Lid ist Singular. Meinst du "Warum Akkusativ?"? "Der Ort drückt auf Lidern", "Der Ort drückt auf Lider"... mir gefällt meine Version etwas besser, es ist aber wie ich meine Beides möglich. Das mit dem Abgang ist verständlich, hier haben wir einen leichten "Abgang" in die ungehobene Sprache, bei dem ich es für verständlich halte, dass der Leser das befremdlich findet. Ich war bei dem Apostroph mit mir am ringen, ob ich ihn benutze oder nicht. Jetzt weiß ich dank dir, dass er nicht unbedingt Not tut. Es ist tatsächlich so, dass ich einige Gedanken den Moorsoldaten gewidmet habe, aber das Gedicht im Allgemeinen ist eine Art Märchen, das auf derartige Dinge "womöglich" auch Bezug nehmen könnte. Danke auch für deine Anregungen, ich werde mich in meinen nächsten Werken um weniger schwammige Formulierungen bemühen. |
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30.04.2013, 11:49 | #8 |
R.I.P.
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Hallo, Krebsgestoeber -
ich bin erleichtert, daß Du meinen Kommentar positiv aufgenommen hast. Denn so war er auch gemeint. Nicht wenige User scheinen mich als zeigefingerreckenden Besserwissenwollenden anzusehen - der ich gewiß nicht bin. Herzlichen Gruß von Thing |
30.04.2013, 12:23 | #9 |
Ich finde es sowieso fragwürdig, Werke lediglich zwecks Karma und Lorbeeren hochzuladen.
Gruß, Krebsgestoeber |
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