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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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31.01.2005, 11:58 | #1 |
Fallbeispiel
Soboid de ersten warma Stroihn
vom Sommerhimme runtafoin, werd auf de Gehweg zammagruckt, se an Zwergerltisch hidruckt, werdn d Leit ausgricht und gschaugt, ob ned wer zum Flirten daugt. Und - wia kannts aa anders sei - da “schene Sigi” find se ei: De schwarzen Haar mit Gel higschleckt, an Brustbewuchs mit Goid bedeckt. Des kontrastiert dekorativ zum Seidenhemad in oliv. Dem Leinensakko in bordeaux sigt ma d noble Herkunft o. Im Goid-Etui liegn d Zigaretten, ums Handglenk schewan Panzerketten. An de volla Tisch rundrum drahn se d Leit zum Sigi um. Der nimmt soiche Huidigung quasi ois Entschuidigung oi jener, de s ned sann, aber so gern wia da Sigi waarn. Er is am Plotz da schenste Hirsch und a Profi auf da Pirsch: Er lächelt, pfeift und winkt, zu jeder, de de Hüftn schwingt. Und teils offen, teils vadruckt, lacha d Madl meistens zruck. Manche kichern aa vastoihn, wissen ned, ob s hischaung soin. Da Sigi is sei Wirkung gwohnt; er sitzt aa nimma, sondern thront und spreizt se wia a Gockel auf seim seiberbauten Sockel. Bloß, daß auf seine Flirtmaniern aa sehr vui Männer reagiern, des kennt a ned, des war no nia. Er wissat aa koan Grund dafia. Später is er eahm dann klar, nochdem a auf m Örtchen war: Wos er fia Bewundrung ghoitn, hod seiner offna Hosn goitn. Da Mangel is zwar jetz behobn, doch da Weg vom Kloo noch drobn, naus zu seim Tisch und zu de Leit! De ham des gseng de ganze Zeit! Da Sigi zoagt se auf da Straß, trotz Sonnastudio leichenblaß. Sei Blick hod jetz aa nimma des Verführers Siegesschimmer. Da gspreizte Gang hod aa valorn, is zu am kloalaut Schleicha worn. Er zoiht, valaßt den Ort da Schand - doch auf am neia Kenntnisstand: Jede Seibstgefälligkeit werd eighoit vo da Wirklichkeit. |
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31.01.2005, 14:43 | #2 |
Ist das wirklich selber geschrieben?
Ok, die Geschichte ist natürlich altbekannt und wenig neues Macht aber auf Bairisch natürlich viel mehr her und ist allein deswegen schon lustiger. Ich musste dabei unweigerlich an kleine Kalenderbücher denken. "Am jed`n dog sei G`schichtn." Heit`re leichte Kost. Aber darum noch lange nicht schlecht. Wie gesagt: Der Landsmannin einen Respekt, wenn wirklich selber geschrieben Habe die Ehre Mamono |
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31.01.2005, 18:46 | #3 |
Autorenschaft von Fallbeispiel
Griaß Di Mamono,
nun muß ich aber schärfstens Widerspruch einlegen gegen Deine Vermutung, die hier von mir veröffentlichten Gedichte stammten möglicherweise nicht von mir! Ich schmücke mich ausschließlich mit meinen eigenen Federn, denn nur die genügen sowohl meinen ästhetisch wie auch qualitativ hohen Ansprüchen. Und wir dürfen davon ausgehen, daß der Freundeskreis der Turmschreiber oder die Dorfschreiber - arrivierte Mundartvereinigungen in München - mich als Gastleserin sicher nicht hätten auftreten lassen oder meine Gedichtbände Abnehmer fänden, wenn auch nur der leiseste Zweifel an meiner Urheberschaft bestünden. Ja, mei - ich bin halt gut Weiterhin viel Freue hier für dich Karin |
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31.01.2005, 18:55 | #4 |
..ja Schreibst du auch Gedichte auf Deutsch?
LG, Riif-Sa |
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08.02.2005, 01:01 | #5 |
Keine Gedichte in Deutsch
Griaß Di Riif-Sa,
mit Gedichten in Deutsch, ein für Dich problemlos lesbares Deutsch, kann ich leider nicht dienen. In Hochdeutsch schreibe ich nur Prosa, satirisch natürlich, und ich bin mir nicht sicher, ob Dein feinfühliger, sensibler Charakter solcherlei ätzende Lektüre unbeschadet übersteht. Nein, ohne Scheiß: Gedichte in Hochdeutsch hören sich bei mir schlicht und ergreifend saublöd an - so gespreizt und hingedrechselt. Münchnerisch ist halt meine Sprache (neben der Muttermilch auch beizeiten mit Bier aufgesaugt) und nur in der kann ich in Gedichtform - unbeschadet der bei dieser Literaturgattung herrschenden Regeln - mir wichtige Gedanken lebensnah ausdrücken. Aber auf meiner Homepage befindet sich ein bayerisch-deutsches Wörterbuch - es möge Dir behilflich sein... Beste Grüße Karin |
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