Aus dem Tagebuch einer Frau, die weiß, was sie will bei Poetry.de

Ilka-Maria · 25.02.2022, 21:28

Ich bin verliebt in das gewisse Etwas,
das Etwas, das sich niemals fangen lässt,
worüber man aus Schundromanen vorlas
und heute noch die Faust aufs Brustbein presst.

Ich bin ergriffen vom gewissen Etwas,
obwohl nicht klar ist, was das letztlich ist.
Es läuft hinaus auf: „Nein, es ist nicht ganz das.
Ich will das Etwas, nicht den schlecht getarnten Mist.“

Ich will es haben, das gewisse Etwas,
vielleicht komm ich zuerst auf seine Spur
und kann dann sagen: „Leute, haargenau das
gibt meinem Leben Inhalt und Kontur.“

25.02.2022

MonoTon · 25.02.2022, 22:04

Hallo Ilka

Das gefällt mir vom Rhythmus her super gut,es wirkt sehr Mädchenhaft auf mich, auch wenn das nicht unbedingt die Intention war, wie ich vermute.
Beim Lesen hat sich mir die folgende Ergänzung förmlich aufgezwungen.
Wenn es nicht gefällt ist das ok, ich wollte es nur angemerkt haben und hoffe du nimmst es mir nicht übel. Ich steh einfach auf Enjambements...

Zitat:

und kann dann sagen: „Leute, haargenau das ist's, es
gibt meinem Leben Inhalt und Kontur.“

Gerne gelesen

LG Mono

Ilka-Maria · 25.02.2022, 22:20

Liest sich zwar gut, reimt sich aber nicht mehr.

Aber danke für dein Mitgehen.

MonoTon · 25.02.2022, 22:26

Tatsache jetzt sehe ich es, ich bitte um Verzeihung.
Mir sind die Reime tatsächlich gar nicht aufgefallen, ich vermute es liegt daran, dass es einen sehr natürlichen Wortfluss hat durch die vielen Einsilber und Binnenreime.
Der Gleichlaut in deinem Text ist sehr stark und angenehm.

Ilka-Maria · 25.02.2022, 22:57

Schon okay. Impulse nehme ich immer gerne an. Und oft liegt der Leser ja auch richtig.

MonoTon · 25.02.2022, 23:24

Zitat:

Und oft liegt der Leser ja auch richtig.

Interessante Aussage, warum denkst du das wenn ich fragen darf?
Ich habe mich tatsächlich nur vom Ersteindruck leiten lassen, hätte ich tiefer geblickt, hätte mir Auffallen müssen, dass der Text auch Endreime im Kreuzreim besitzt. Das es mir nicht auffiel spricht eigentlich für deinen Text, da ich es somit als natürlich wahrgenommen habe.
Die Binnenreime fielen mir durchaus auf, ich dachte zunächst das nur diese den Sprachfluss erzeugten und sie haben mich demnach gut abgelenkt vom offensichtlichen.

Zitat:

und kann dann sagen: „Leute, haargenau das

Ich bleibe aber dabei in meiner Behauptung, irgendwas fehlt mir hier in meiner Lautfolge. Die Zeile wirkt zum sonstigen Text an dieser Stelle so eingekürzt. Weswegen ich auch meinen Vorherigen Vorschlag machte.

LG Mono

Ex-Pennywise · 25.02.2022, 23:56

Moin zusammen,

was mich an der besprochenen Zeile eher stört ist, dass ich in Strophe drei Vers eins eine weibliche Kadenz habe und zumindest Vers drei für mich so lese, dass ich da eine männliche Kadenz habe. Ich betone "das", weil durch den spezifischen Hinweis durch "haargenau" es für mein Leseverständnis hervorgehoben wird. Kann man mir folgen? Darüber stolpere ich ein wenig.

Gruß

Pennywise

Nachtrag:
Ich habe es jetzt zig Mal gelesen und komme langsam dahin, dass ich es anders betone. Aber fürs Erste hatte es für mich Stolperpotenzial... Ob zu Recht oder zu Unrecht wird sich sicher gleich klären.

25.02.2022, 21:28	#1
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.111 Meine Gedichte Meine Favoriten	Aus dem Tagebuch einer Frau, die weiß, was sie will Ich bin verliebt in das gewisse Etwas, das Etwas, das sich niemals fangen lässt, worüber man aus Schundromanen vorlas und heute noch die Faust aufs Brustbein presst. Ich bin ergriffen vom gewissen Etwas, obwohl nicht klar ist, was das letztlich ist. Es läuft hinaus auf: „Nein, es ist nicht ganz das. Ich will das Etwas, nicht den schlecht getarnten Mist.“ Ich will es haben, das gewisse Etwas, vielleicht komm ich zuerst auf seine Spur und kann dann sagen: „Leute, haargenau das gibt meinem Leben Inhalt und Kontur.“ 25.02.2022 __________________ Workshop "Kreatives Schreiben": http://www.poetry.de/group.php?groupid=24

25.02.2022, 22:20	#3
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25.02.2022, 22:57	#5
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.111 Meine Gedichte Meine Favoriten	Schon okay. Impulse nehme ich immer gerne an. Und oft liegt der Leser ja auch richtig. __________________ Workshop "Kreatives Schreiben": http://www.poetry.de/group.php?groupid=24

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25.02.2022, 22:26	#4
MonoTon Dabei seit: 04/2021 Beiträge: 1.108 Meine Gedichte Meine Favoriten	Tatsache jetzt sehe ich es, ich bitte um Verzeihung. Mir sind die Reime tatsächlich gar nicht aufgefallen, ich vermute es liegt daran, dass es einen sehr natürlichen Wortfluss hat durch die vielen Einsilber und Binnenreime. Der Gleichlaut in deinem Text ist sehr stark und angenehm.

25.02.2022, 23:56	#7
Ex-Pennywise abgemeldet Dabei seit: 12/2020 Beiträge: 599 Meine Gedichte Meine Favoriten	Moin zusammen, was mich an der besprochenen Zeile eher stört ist, dass ich in Strophe drei Vers eins eine weibliche Kadenz habe und zumindest Vers drei für mich so lese, dass ich da eine männliche Kadenz habe. Ich betone "das", weil durch den spezifischen Hinweis durch "haargenau" es für mein Leseverständnis hervorgehoben wird. Kann man mir folgen? Darüber stolpere ich ein wenig. Gruß Pennywise Nachtrag: Ich habe es jetzt zig Mal gelesen und komme langsam dahin, dass ich es anders betone. Aber fürs Erste hatte es für mich Stolperpotenzial... Ob zu Recht oder zu Unrecht wird sich sicher gleich klären.