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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 13.10.2025, 14:51   #1
männlich Max Vödisch
 
Benutzerbild von Max Vödisch
 
Dabei seit: 03/2013
Ort: 87662 Osterzell
Alter: 69
Beiträge: 27

Standard Kommunist

Man kann hier alles werden,
vom Lehrer bis zum Kapitalist,
doch wehe dem, der offen sagt:
„Ich bin Kommunist.“

Die Vorurteile häufen sich,
man meidet dich, man stellt dich kalt,
die Meinungen über dich werden schlecht,
die Chancen verlieren ihr Recht.

Du trägst ein Label, schwer und groß,
auf bundesdeutschen Erden bloß.
Als Kommunist zogst du ein schlechtes Los —
ein Los aus Schweigen, Spott und Hohn.

Man sieht dich nicht, man hört dich kaum,
dein Ideal bleibt wie ein Traum.
Die Wahrheit gilt als Provokation,
und Mut erstickt in der Nation.
Max Vödisch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.10.2025, 09:09   #2
männlich Schmuddelkind
 
Benutzerbild von Schmuddelkind
 
Dabei seit: 12/2010
Ort: Weimar
Alter: 39
Beiträge: 5.133

Lieber Max Vödisch,

inhaltlich kann ich nicht viel sagen, da ich weder Kommunist bin, noch welche kenne und daher solche Erfahrungen weder bestätigen, noch verwerfen kann und für mich ist das so weit entfernt, dass mich auch die Entrüstung nicht sonderlich anhebt. Aber mir kam dabei ein Zitat von Martin Niemöller in den Sinn:

Zitat:
Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.

Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler.

Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude.

Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.
Aber das hat mit deinem Gedicht wohl eher indirekt zu tun. Was ich hier eher in den Blick nehmen möchte, ist die Form:

Ich denke, das Gedicht täte gut daran, wenn du dich für oder gegen Reime entschiedest. Stattdessen ist hier Manches gereimt, Manches nicht - Manches folgt einem klaren Versmaß, Manches nicht - bei den Versen, die "rhythmisch" geschrieben sind, ist die Anzahl der Hebungen sehr unterschiedlich, ohne dass irgendein Muster zu erkennen ist. Das wirkt leider sehr willkürlich und lieblos und lässt mich als Leser ständig stolpern.

Ich bin aber optimistisch, dass man das Gedicht formal mit ein paar kleinen Änderungen retten kann.

Liebe Grüße
Schmuddi
Schmuddelkind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.10.2025, 09:49   #3
männlich Nordasche
 
Benutzerbild von Nordasche
 
Dabei seit: 08/2022
Ort: Berlin
Beiträge: 82

Standard Hallo Max,

ein schönes Gedicht: gut zu lesen, leicht zu verstehen.

Zum Inhalt: das Los eines Kommunisten ist ein schweres in der heutigen Zeit, aber auch ein selbst gewähltes. Wenn keiner mehr dran glaubt, ist es keine Religion mehr, sondern nur noch eine Sekte.

Zitat:
Zitat von Max Vödisch Beitrag anzeigen
Die Wahrheit gilt als Provokation,
und Mut erstickt in der Nation.
Nun ja, ein bisschen, bzw. mehr oder weniger Wahrheit steckt in jeder Ideologie. Darum liebe Kommunisten, auch wenn ihr die Signale nicht mehr hört, kämpft weiter für eure Ideale. Nur behauptet nicht mehr, es wäre fürs Menschenrecht.

LG Nordasche
Nordasche ist offline   Mit Zitat antworten
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Stichworte
berufsverbot, kommunist, vorurteile

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