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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 24.10.2021, 16:32   #1
weiblich Silver
 
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Dabei seit: 08/2014
Beiträge: 1.020

Standard Der Traum vom Fliegen

Manchmal werden Wünsche wahr
ich finde Ruhe im Schweigen
steh hinter Fensterscheiben
und fühle mich dem Himmel nah

Dann schaue ich die Wolken an
fliege mit wilden Gänsen fort
sie tragen mich an einen Ort
an dem ich Träume leben kann

Ich sehne mich weit weg von hier
hinaus ins Grenzenlose
und ohne groß Getose
schließt sich das Fenster hinter mir
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Alt 24.10.2021, 18:29   #2
weiblich C.Alvarez
 
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Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889

Hallo Silver,
auf den ersten Blick ein sehr nett geschriebenes Suizid Gedicht, gerade bei diesem Thema nicht so einfach Suizid und Optimismus zusammenzubringen, du hast das gut hinbekommen, Kompliment.
Was mich bischen stört ist die immer wieder gemachte Verbindung vom Sturz in die Tiefe mit dem Fliegen. Zum einen ist das nicht einmal ein "Controlled flight into terrain" sondern lediglich ein Absturz. Kontrolliert kann da nichts werden im Gegensatz zum Flug.
Zum Andern sollte nach dem tatsächlich vom Piloten herbeigeführten controlled flight into terrain des Germanwings Flight 9525 von 2015 mit 150 Toten die Verbindung Suizid-Fliegen in Gedichten Tabu sein. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Corazon
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Alt 24.10.2021, 18:59   #3
weiblich Silver
 
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Beiträge: 1.020

Standard Danke Corazon,

das Fenster kann sich von außen oder innen hinter einem schließen. Hier wird zu allererst die Sehnsucht nach einem Fortfliegen, ein sich Davonträumen, beschrieben. Es handelt sich nicht um ein Suizid-Gedicht.

Es grüßt Silver
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Alt 24.10.2021, 19:38   #4
weiblich C.Alvarez
 
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Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889

Zitat:
Zitat von Silver Beitrag anzeigen
Es handelt sich nicht um ein Suizid-Gedicht.
So kann man sich irren. Danke für den Hinweis. Sehr nett geschrieben ist es auf jeden Fall.

Corazon
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Alt 24.10.2021, 22:32   #5
weiblich Mohrel
 
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Dabei seit: 11/2018
Beiträge: 670

Zitat:
Zitat von Silver Beitrag anzeigen
Manchmal werden Wünsche wahr
ich finde Ruhe im Schweigen
steh hinter Fensterscheiben
und fühle mich dem Himmel nah

Dann schaue ich die Wolken an
fliege mit wilden Gänsen fort
sie tragen mich an einen Ort
an dem ich Träume leben kann

Ich sehne mich weit weg von hier
hinaus ins Grenzenlose
und ohne groß Getose
schließt sich das Fenster hinter mir
Liebe Silver,

welch wundervolles Gedicht!

Am besten gefällt mir:
ich finde Ruhe im Schweigen und
fliege mit wilden Gänsen fort

Da werden bei mir Erinnerungen wach!
Ich danke dir

Liebe Grüße
Mohrel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.10.2021, 05:32   #6
weiblich Silver
 
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Dabei seit: 08/2014
Beiträge: 1.020

Standard Danke Mohrel,

für dieses Feedback zu meinem Gedicht.

Lieben Gruß Silver
Silver ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.10.2021, 08:16   #7
weiblich Ilka-Maria
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Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.082

Ich finde das Lob reichlich dick aufgetragen. Sonderlich originell sind die Bilder nicht, Selma Lagerlöf lässt grüssen. Was jedoch am meisten stört, sind die verunglückten Reime und das holpernde Metrum: "wahr/nah", "Schweigen/Fensterscheiben"? Da hat es sich die Autorin zu einfach gemacht. Außerdem bleibt die Frage offen, welche Wünsche denn wohl allein durch den schweigsamen Blick aus dem Fenster wahr werden. Ich vermag in den Strophen keine sonderliche Sehnsuchtserfüllung zu erkennen, allenfalls die Vorstellung einer Flucht ins Unbekannte.

Zudem geht es in den ersten beiden Strophen mit Jamben und Trochäen durcheinander. Lediglich bei der letzten Strophe wird das Metrum durchgehalten.

Auch die Wortwahl wirkt etwas komisch. Wenn sich ein Fenster "mit Getose" schließt, ist das wenig romantisch, sondern endet mit einem Knall und, wenn man Pech hat, mit reichlich Glasscherben. Außerdem funzt die Erklärung im Kommentar an Corazon, ein Fenster könne sich vor oder hinter einem schließen, nicht sonderlich, denn wenn jemand mit den Gänsen hinaus und davon fliegen will, geht es um die Außenwelt, und da ist es völlig wurst, wie herum sich ein Fenster schließen lässt. Eine Todessehnsucht, wie Corazon (wenn auch nur auf ihre gewohnt spöttische Art) abgeleitet hat, wäre aus dem Gedicht durchaus herauslesbar.

Kurz gesagt: Der Text ist handwerklich schwach und inhaltlich wenig überzeugend.
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.10.2021, 14:58   #8
weiblich Silver
 
Benutzerbild von Silver
 
Dabei seit: 08/2014
Beiträge: 1.020

Standard Danke

Danke für Deine Meinung Ilka-Maria.

Es grüßt Silver
Silver ist offline   Mit Zitat antworten
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Lesezeichen für Der Traum vom Fliegen

Stichworte
fenster, sehnsucht, traum

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