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Alt 23.08.2022, 08:49   #1
männlich dr.Frankenstein
 
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Standard Gefährliche Justiz und so

Früher wurden Piraten ja geköpft oder in Somalia haben sie mit Panzerfäusten auf die kleinen Boote geschossen, beim Geld abholen. Den wirtschaftlichen Aufschwung gönnte man dem armen Land ja nicht.
Es war schon früher so, Piraten stehlen eigentlich von den größeren Piraten. Wenn ein ganzes Land oder ein Kontinent, massenweise Gold klaut von einer unterlegenen Kriegsmacht, dann ist das legal.
Entert man aber das Schiff und holt sich was ab, oh oh oh...
Heute sind das ja eher andere ausbeuterische Mächte, die merken ja nich mal was davon, wenn wir am unteren Ende etwas rauben.
Zum Glück gibt es Länder wie Nordkorea, ein ganzes Land das durch Piraterie und Betrug und Waffenhandel die Wirtschaft in Gang hält.
Die Gesellschaft wird ja immer seltsamer hab ja grade mit Wolfgang geklönt, der is ja hier unser Hüne, der Gorilla ausm Nebel, gegen ihn hat selbst Winnetou kein Oberwasser.
Sein Bruder hat sich irgendwie selbstgemeuchelt. Der hatte so Depressalien oder irgend son Klüver wegen der Vagel Venus.
Wer der Halunke war, konnte man nur in seinem digitalen Tax — der schrecklichen Schnullsmusik... als ich das gehört hab.. "Kein Wunder, das der den Löffel weggelegt hat. Der hat voll seine Männlichkeit verloren. Das is das schlimmste was passieren kann."
Wolfgang sah mich tragisch an
"Meinst du ich hab ihn zu selten verprügelt. Ich hätte doch was tun können."
Ich klopse ihm auf die Schulter.
"Wenn ich das hier so im Fratzenbuch sehe, sein Lieblingsfilm ist Dirty Dancing und das ist kein Porno und seine Leik-likes oh heiliger Klabautermann: Ein Bild auf dem steht... Einen schönen Montag gewünscht... mit einem Teddybären der im Glitzerstaub lacht.
Schlimmer kanns nicht werden.
Warum war er so und du so? "
Sehe ich Wolfgang an.
"Ich weiß auch nicht was bei ihm schief gelaufen ist."

"Wolfgang alter Klopper, ich glaube den schied haben paar Jahre gemacht, während du noch übern Schulhof geprügelt hast,
hing Max im neuen alldurchflutenden Diktat der Social-media-Kultur fest. Der hatte schiss nich zu folgen und bei den Sackabdrehern außen vor zu sein und den Arschkriechanschluss zu verlieren. Es ist eine verweichlichte, erbarmungslose Diktatur der elastischen Menschwürste.
Der permulente Schönheitswettbewerb der Selfie-Filter und die berufliche Perspektivlosigkeit der Generation Pc Job.
Kein Wunder das es keine Handwerker mehr gibt."
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Alt 23.08.2022, 14:59   #2
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Wolfgang winkt ab. "Ja die Welt is voll krank. Früher bei den Wikingern, da gabs diese besonderen Menschenopfer, da konnte ein Selbstmeuchler sagen: Halt Leute, ich opfere mich für den geregelten Lauf der Natur, ich gehe da mal runter in die Unterwelt für euch und sag denen, dass hier alles in Ordnung ist."
Darauf muss ich erstmal zu Reeling ins Wasser äumeln:
"Was Maxi da unten dann wohl erzählt?: Hi Frau Holle und Neptun mit deinem Zepter, ich hab euch gegoogelt. Harald Lesch sagt, euch gibt's nich!" Ich muss husten.
"Und denn bricht hier oben so ein Tosen los, die Wellen klatschen, aber keinen Applaus."
Wolfgang kramt einen Finger aus der Tasche: "Hier das ist seiner, vielleicht können wir ihn irgendwie noch in ein würdiges Menschenopfer verwandeln. Ich finde es ja auch voll interessant, das es in der modern-den Welt angeblich keine Menschenopfer gibt. Aber die 10000 Selbsthenker im Jahr, in einem Land, sind keine Menschenopfer?"
Ich überlege, wie ich jetz dieses Thema wieder los werde:
"Denn rufe doch einfach: Sei ein würdiges Opfer und schmeiß den ekelhaften Finger ins Wasser. Das is ja greuslich. Wer hat den denn geschickt, deine Mutti?"
Wolfgang nickt und schießt den Finger, schreit Rum und dann trinken wir Met. Er denkt ja, er wäre so ein Wikinger. Naja, jedem das seine.

Aber das spannende, is das was sich danach so plötzlich aus dem Wasser schälte.
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Alt 23.08.2022, 16:59   #3
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Der Ozean brodelte regelrecht und in ein seltsam blaues Licht gepinselt schnellt ein gewaltig schuppig, fedriges Schnabelding aus der Brühe.
Die Kreatur hat so einen gigantischen Kopf, dass ich mich und Wolfgang in seinen tief liegenden Augen unter seinen gekräuselten Hörnern gespiegelt sehe. Ich erschrecke beim Anblick meines Spiegelbilds. Zum Glück bleckt es die gammligen Zähne voll Seetang.
»Die Midgardschlange!«, brüllt Wolfgang.
Innerhalb von 20 min. sprach sich dann die Botschaft Rum und alle hampeln so in Panik hin und her und werfen mit allem möglichen Zeug.
Dabei hängt das Vieh, da einfach nur so Rum und glotzt uns an.
Wolfgang nutzt natürlich wieder die Situation um sein komisches Wikingerbuch auszupacken und der zeigt mir das dann so. "Hier das is sie, ob der Finger sie gerufen hat."
Klar, natürlich, er hat doch den blöden Finger da rein geschossen und jetz stehen wir dem Schrecken der Wikinger direkt gegenüber.
Ich frage mich, wie so eine Midgardschlange wohl schmeckt. Schön mit Kartoffeln und Sauerkraut.

Heiner is ja natürlich gleich zum Kapitän gerannt, der läuft nachdenklich hin und her.
Auf einmal taucht die Schlange ab und kommt woanders wieder ausm Wasser geschossen und wieder runter, wieder hoch. Fast wie son Flipperautomat. Flipper Flipper, der Freund aller Finger, jeder liebt sie, das Schlangengenie.
Das hätte ich wohl nicht sagen sollen, jetz schnappt das garstige Biest.

Die Mitläuferpiraten machen endlich mal ihre Arbeit und füllen die uralten schied Kanonen und schieben die an die Löcher, die wir extra reinsägen mussten.
Denn geht das geballer los, volle Dröhnung.
Aber jedes mal zieht die ihren Kopp weg und taucht wo anders wieder auf.
Ich meine ja, bis jetzt hat die uns ja garnix getan, vielleicht is die ja Veganer?

»Wir sind verloren.« brabbelt der Kapitän vor sich hin.
Er nimmt eine Harpune um sich damit zu verstecken, stolpert aber über das Seil
und fliegt volle Kanonenkugel über die Reeling. In dem Moment taucht die Schlange wieder auf, in ihrem Flippermodus und der Kapitän fliegt genau rein da in das riesen Maul und schreit dabei panisch.
Er klammert sich wimmernd am Zahn der Schlange fest, die sich wie wild schüttelt.
Er rutscht, er rutscht. Oh nein Kapitän! Raunt es über das Boot.
Kreischend versucht er mit der Harpune halt in der Zunge der Schlange zu finden.
Was sie so sehr ablenkt das die Kanonenkugeln sie treffen. Sie spuckt, röchelt und ihr Kopf klatscht aufs Schiff.
Der Kapitän rollt raus.
Als plötzlich wie aus dem Nichts, eine riesen Krake die Schlange in die Tiefe zieht.

Der Kapitän rappelt sich auf und wischt sich die Stirn ab.
Nachdem wir dann erstmal 5 min wie die Seekuh beim Geschäft geglotzt haben, bricht ein großes Jubelgetöse aus.
Und der Kapitän hat etwas dabei.
20 kg Schlangenzunge.
Ich bin so aufgeregt was Smutje Raul daraus zaubert.
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Alt 23.08.2022, 22:02   #4
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Beim Abendbrot schießen wir alle nochmal kräftig in die Luft, jeder hat ein kleines Stück Zunge und Kartoffeln mit Sauerkraut. Solche Teile von Seeungeheuern haben ja immer eine Zauberwirkung. Normalerweise würde der Held das Zeug alleine wegspachteln oder drin baden. Aber unser Kapitän sieht uns als Teil von sich und vermutlich hat er angst alleine zu sterben, fals es doch giftig is oder so.
Es schmeckt wirklich lecker, Raul ist ein wahrer 3 Balken Koch, er kocht nämlich nackt und sein Körper müsste eigentlich komplett zensiert werden, aber das Essen macht alles wieder gut. Haaarrr
Aber beim Essen kam dann ein intressantes Thema auf:

Das Leben als Abfallprodukt des Abkratzens zu verfrachten.
Ohne Würde leben – das wünschen sich die ranzigen Piraten, die sich vom Dahinvegetieren auseinanderfetzen lassen. Doch was meint der Säufer mit dem ranzigen Leben ohne Würde, hört überhaupt jemand zu?

Seefahr mit mir eine Runde übers Meer und ich erklär dir mehr über Piraten-Lebenskultur, Hängemattenbewegung, über Lebensentgleitung am Rande des Wahnsinns und darüber, wie es hier schon wieder aussieht.

Überall liegt Geschirr verteilt und Lui ist leider nicht mehr bei uns.
Aber irgendwie fühle ich mich seltsam. War doch irgendwas in der Zunge?
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Alt 24.08.2022, 01:30   #5
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Irgendwie ist alles so neblig und ruhig. Sanft gleiten alle von ihren Plankbänken und klatschen lautlos sich an den Hals fassend auf den Boden. Während ich da so erstickte und irgendwie so ganz ruhig und harmonisch rumröchel, versuche ich, Dirigent zu spielen. Irgendwie befolgt mein Körper, meine Befehle nur nich. Meine Muschelohren rauschen so schön, hörst du das? Die Vagel Venus sagt, ich seh nicht so gut aus als sie so rumzwitschert. Alles is so seitlich und neben mir der Boden.
Ich geh irgendwo hin in einen Schacht, der aus lauter so Sternchen gemacht is, die man sieht wenn man K. O. geht. Es is ekelhaft kalt und wahrscheinlich friedlich. Erinnerungen ziehen mit so alten Booten an mir vorbei und verbrennen am Horizont, ich bin aber überhaupt nich da drauf schiffriert.
Ich sitz auf einma in der Ecke vom Schiff und seh mich als komische wabernde graue Masse da liegen und so komische leuchtende Viecher, die irgendwie wie Bären in Raumauszügen aber nur so die Anrisse. Als wären die Flammen und ich das Waberding, das ich von außen anglotze, außerhalb und ich seh mich von Außen.
Ich stand ja schon oft neben mir, aber so?
Da, hörst das? Die Stimme eines Flittchen, das klingt, als is die im ganzen Wellraum.
Es saugt mich so volle Kanone in den Tunnel und spuckt mich auf die Planken die die Welt missdeuten.
Wo alle irgendwie wieder anfangen mit die Augen zu drehen. Haaarrr
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Alt 26.08.2022, 23:17   #6
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Wenn ich so in die Fratzen der Halunken um mich rum sehe, überkommt mich diese Gänsepelle die sich quer über meinen Leib verteilt. Ich glaub fast, dass nichts mehr ist, wie es mal war.
Das Staren in die Leere ist nicht mehr da und das Rauschen hat plötzlich eine Melodie. Tatsache, nur Asche brennt noch in den Augen und früher oder später wird der rauen Wind diese Blindheit auch noch verwehen.
Die Augen des Kapitäns, in dessen Kopf überwiegend große Zahnräder alles Schöne
zu etwas Negativem zermalen. Nur durch seinen unmenschlichen Stress und seinem Fühlkram wie Aaaahhhhhrrrr, uooohrrr oder oh ne oh ne oh ne. Die Augen des Kapitäns die sonst von schweren Zeiten gezeichnet sind, lächeln plötzlich und die anderen Idioten fangen auch plötzlich an grinsend in den schwarzen Himmel des nahenden Sturms zu glotzen.
Es ist die Schuld der fürchterlichen Routinierung. Alles schien so gleich, so unveränderlich, dabei ändert sich ständig alles, Tag für Tag, beinah ohne zu wissen was kommt, dass der Stumpf abstumpft und zum Holzbein wird. Wie das Licht einer Laterne, das die Dunkelheit zerstört, eine Dunkelheit der Gewohnheit, die mich Augenklapplich abklappern lässt was da im Atem rasselt. Nach Stunden wird die blöde Funzel immer kleiner bis sie endlich die Nacht sich selbst überlässt.

Es bleibt nur der abgekokelte Mief, wie ein Alptraum, der beim Aufwachen den Sinn verliert.

Ich springe auf die Plankbank und brüll die Kanallien an: "Was ist los ihr Grinsebacken?"
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Alt 27.08.2022, 23:47   #7
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"Während ihr da so fasziniert in der Nahtodverfahrwässerung Rum lungert, kommt das Wetterpulverfass zur Funkenflugshow."
Der Kapitän dreht den Kopf zu mir: "Ich sehe den Seeweg des Piraten zu echter Weitsicht. Die Schattenbilder unter Deck im Vergleich zum verkrusteten Licht der Welt die dahinter liegt. Das alles ist doch nur der Schorf auf dem wahren Kern.
Hast du nicht die wirklichen Ideen hinter dieser ganzen Chose gesehen?"
Alle pflichten ihm nickend grinsend bei.
Ich schlag mir so doll gegen die Rübe wie ich kann:
"Was soll das bedeuten, wir warten hier einfach sitzend fröhlich Fresse ziehend, dass alles irgendwie harmoninomisch vorbeiplänkelt, weils ja nich real is? Der Schorf repariert doch die Wunde?"
Wolfgang steht auf und legt den Arm irgendwie so um mich, das ich den wohlgemeinten Rat schon riechen kann, den er da ausspuckt:
"Fox, verstehst du nich, der Schied is wie'n Schein und die wahre Wirklichkeit is wie ein Riese."
Der Kapitän rennt zur Reeling zu den sich türmenden Wellen und schreit: " Das Eine, Reine und Unveränderliche kann niemals vielfältig, unrein und veränderlich sein. Wir müssen uns von der Takelage befreien um frei zu sein."
Ich versuch mich von Wolfgang zu befreien, der in die Ferne glotzt:
"Wir sind doch Piraten, die den verdammten Teil der Lebenszeit auf einem Schiff verbringen, von dem aus ein kleiner Steg auf so manche Erdoberfläche führt.
Wir sind in der Situation gefangen.

Unsere ursprüngliche Entscheidung Pirat zu werden spielt die verwesende Hauptrolle in dieser rauen Welt. Was ich damit meine?
Wir sind einfach unfähig diese Entscheidung zu entern. Frag doch mal zehn Piraten da draußen, ob sie ihren Haken gegen eine Gummihand tauschen, neun davon werden dir den Haken durch den Kopp jagen. Fragst du aber zehn Landratten, ob sie ihren Gummiarm gegen einen Haken tauschen, hauen dir neun davon den Gummiarm um die Ohren.
Die Haut, der Schein, die Gewohnheit, das was der Schorf wieder herstellt, sind vielleicht Schattenbilder an der Wand der Kombüse und auch wenn ich nix von dem ahne was unter meiner Haut abgeht, von dem Feuer und dem Blut, noch von dem ganzen anderen Quatsch der mich am Leben hält, halte ich die Schatten doch für die wahre Wirklichkeitsmahlzeit die einfach dafür sorgen, das ich hier draußen auch am Leben bleib."
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Alt 28.08.2022, 22:38   #8
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Als Belobigung für meinen Ausbruch bindet mich Wolfgang, mit ein wenig Tragik, außen an den Blechkahn. Mir klatschen die Wellen in die Visage, batsch, batsch, klatsch. Mir


Da wird Fox schon ganz schummrig. Denn taucht da auf einma ein selten geschupptes grünhaariges Flittchen immer wieder aus den Brechern und da seh ichs, hab ich echt Augen hinter der Klappe? Die Kleine hat einen Schlangenkörper mit Fischflügeln. Ahoi unglaublich.
Kaum hab ich sie geblickfxxxt hält sie mich umschlungen und hypnotisiert mich mit der Reptilienstarrlinse. Natürlich halte ich Profiflirtig dagegen und glotze so fies wie möglich zurück um meine Bosheit zur Geltung zu bringen.
Nach 2 min reißt die mich, total im Bann des Meisterpirats, los und zieht mich runter in die Tiefe.
Es is Hirnhakend, dass die ganze Unterwasserwelt richtig angenehm is. Ich kann so richtig atmen unter Wasser, Haaarrr. Häng ich etwa schon auf Störtis Truhe oder is das der Schlangenzungefraß?
Sie drückt mich so voll rein ins Ozeanien, dass die Wellen von unten wie so ein Van Goch Himmel über mir verkreiseln.

Und da unter is so eine manomenale Landschaft.
Das Anemonengebirge,

da schmeißt die Schlangenlady mich hin und schlängelt ganz kalt um mich Rum.
Ich halt mir die Ohren zu, denn auf einma dringt das übelste quietschige Dröhnen aus ihrem Maul direkt in meinen Schädel
und das ganze vertaut sich mit meinem Denkdenk, als wärs vertraut, voll vorgekaut.
"Ich kann nich schlafen der Golfstrom is am rasen." Sagt sie, glaub ich. Worauf ich grinsend einwerfe: "Ich werde bestimmt niemals Rasen mähen." Sie kicherzischt und kreischt mir was von ihrem Schlangenvater ins Hirn, ich lache zurück:
"Ja mein Vater die stinkende Schippe is auch die langweiligste Landratte die man sich so vorstellen kann." Dabei hau ich ihr ein bisschen auf den schuppigen Po, fast wie Schlangenlederstrapse, nur in echt.
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Alt 30.08.2022, 18:28   #9
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Aber da wars auch schon vorbei. Hörst? Das kichert, zwitschert und tiriliert, das einem das Trommelfell berst.
Welch Schreckgespenst, welch abnormale Laune der Natur. Ein Schwarm Kawaii's "behüte mich!!" Klammere ich mich an Melusine, aber die erste macht schon eine umarmende Bewegung vor der Brust und alle fangen an verträumt zu kucken: "Ein Fuchs, ach Neptun ist der niedlich, hach."
Und alle legen den Kopf schräg und umschwimmen mich. Ich werfe mit Dreck.
"Ach wie süß, er spielt mit uns. Hihihi" Am liebsten würde ich meinen Kopf in die Anemone stecken. Melusine kreischt ihren Bekannten fiese Sachen zu.
Ariell Ultra schwimmt so da, als würde sie schüchtern Schuh auf Schuh reiben: "Entschuldige Melli, er ist einfach so putzig." Jetzt reichts, ich springe auf sie zu: "ICH BIN NICHT PUTTTTTZZZZIIIIG!!!!!"
Ultriell kichert nur wieder mit der Piepsstimme, während sie grazil ausweicht: "Au ja wir spielen Fangen. Du bist." Tippt sie mich an.
Und ja ich spiele Fangen, fangen und würgen. Leider sind die Biester viel besser im Schwimmen.
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Alt 03.09.2022, 17:35   #10
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Sie weicht mir ständig aus und lockt mich unbärtig immer tiefer in diesen verranzten Ozean an dem Berg lang.
Jedes mal erwische ich dieses olle Biest fast und im letzten Moment weicht sie aus und kichert.
Als ich kurz davor bin mich tod in die Algen zu hängen, fällt mir Winnetou ein.
Wenn ich irgendwo warte, kommt der Feind zu mir.
Also hänge ich mich tod in die Algen und wechel mir einen ab. Hecheln mit Wasser.
Ah und schon ist Ultriell mit ihren knuffigen Freundinnen am spähen.
"He du kleiner Süßer, hier sind wir. Wir knuddeln dich auch zur Belohnung. Komm doch Schatzischmatzi."
Ich muss mich echt in den Algen festkrallen um nicht wieder erfolglos auf sie loszuschwimmen.
Zum Glück habe ich meine Miniangel dabei. an den Haken binde ich einen bunten Lutschbonbon und bewerf sie damit, als sie dann endlich mal vorbeischwimmt.
"Da is er ja hihi." Sie schnappt den Bonbon: "Wie niedlich, das Schnurzelchen hat süße Bongsel auf mich geschossen." Und steckt ihn Ahhhhr-los in den Mund.
Ich geb ihr ein bisschen Leine. Das Wasser scheint jetzt ganz still, jede Zelle meines Körpers steht an der Reling. Es gibt nur mich und die Sehne. Am Himmel kreist ein Strudel in den die lebensmüden Piraten gesogen werden. Ein Hummer sitzt in unmittelbarer Nähe und beobachtet meine glitzernde Stirn. Diese makrelitische und fast dorschig wirkende Ruhe. Mir kribbeln die Fingerspitzen.


Vor mir tummelt sich die verruchte Laube von Ultriell, ich setze zum sprung an und sie stauben ausnander,

hier jagt endlich was!

Was vorher nahezu unerreichbar für mich war, rückt jetzt vor meine Rute. Sie wollen mich wohl in den Dickicht der Anemonenfelder locken, aber ich schiesse wie ein Pfeil hinter ihr her, da ich ja in ihrem Hals festhänge.
Während ich ihrem fluchtartig röchelnden Schauspiel zusehe, erwisch ich sie endlich an der Taille und drehe ihr den Arm um.
"Na, wer ist jetzt niedlich?"
Sie kichert halb röchelnd: "Du hast mich, das fühlt sich gut an, lass uns kuscheln."
Ich biege ihr den Arm weiter hoch: "Nix da kuscheln, du zeigst mir jetzt eure Unterwasserschätze. Ich weiß das ihr welche habt."
Worauf sie hustet, den Bönger und den Haken ausspuckt sich in einer üblen Geschwindigkeit zu drehen anfängt, aber Fox, ne Fox lässt nicht los. Man wird mir übel, das geht schneller und schneller. Oh Klabautermann, es wird heller und heller und dann...

Schwarz.
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