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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 20.12.2021, 07:21   #1
männlich Anaximandala
 
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Dabei seit: 05/2021
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Beiträge: 1.198

Standard Vivaldis Meisterstück

Es schreiben Blumen ein Gedicht
und singen mit dem Sonnenschein,
wenn erst das Eis des Winters bricht,
tritt Frühling in das Leben ein.

Galaktisch strahlt ein Sternenband,
sein Sonnenschein wärmt das Gemüt
und Leben wird zu dem Gewand,
das über weite Felder blüht.

Am Boden farbig Blätterpracht,
mit ihnen malt in grau die Zeit
den Übergang zur Jahresnacht,
schwer wiegt der Erde Nebelkleid.

In tiefem Blau erstrahlt sein Eis,
fast ewig scheint es, klar und rein,
und deckt sich zu in Blütenweiß,
oh Winter, Wunder musst du sein.
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.12.2021, 11:03   #2
weiblich Mohrel
 
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Dabei seit: 11/2018
Beiträge: 670

Lieber Anaximandala,

das gefällt mir richtig gut!!

Die ersten beiden Strophen sind mega!
Allein die dritte Strophe fällt ein wenig raus; der Übergang von farbig zu grau wirkt so abrupt.

Mir ist folgende Idee dazu eingefallen:

Zu Boden schwebt die Blätterpracht,
der Herbst zieht Farben durch die Zeit,
so hüllt er grau zur Jahresnacht
die Erde sanft ins Nebelkleid.


Das ist aber nur meine bescheidene Meinung; lass dich davon nicht beirren!

Liebe Grüße
Mohrel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.12.2021, 22:47   #3
männlich Anaximandala
 
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Ort: Zu Hause
Beiträge: 1.198

Hey liebe Mohrel,
es freut mich sehr, dass dir der Text gefällt, besonders, dass du die ersten beiden Strophen hervorhebst. Ursprünglich hatte ich Herbst und Winter unabhängig voneinander als eigenständige Bilder geschrieben, die Idee das ganze zum Jahreslauf zu machen ist mir vor kurzem sehr spontan gekommen und gerade der Sommer ist erstmal mein kleines "Sorgenkind" gewesen, deshalb freu ich mich so, dass es dir besonders gefällt

Mit dem Herbst hast du recht, weil die Strophe schon fertig war, hab ich mir keine großen Gedanken mehr darüber gemacht... aber da deine Version mir in ihrer Leichtigkeit sehr gefällt und deine bescheidene Meinung für mich zählt, hoffe ich es ist ok für dich, wenn ich deine Strophe einfach dreist in meinen Text übernehme

*Oh wie schade, ändern kann ich nichts mehr... aber ich speichere den Text für mich mit deiner Änderung ab

Viele liebe Grüße
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.12.2021, 07:27   #4
weiblich Mohrel
 
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Beiträge: 670

Zitat:
Zitat von Anaximandala Beitrag anzeigen
aber da deine Version mir in ihrer Leichtigkeit sehr gefällt und deine bescheidene Meinung für mich zählt, hoffe ich es ist ok für dich, wenn ich deine Strophe einfach dreist in meinen Text übernehme

*Oh wie schade, ändern kann ich nichts mehr... aber ich speichere den Text für mich mit deiner Änderung ab
Sehr gerne, lieber Anaximandala!

Darüber freu ich mich sogar sehr!

Liebe Grüße
Mohrel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.12.2021, 20:44   #5
männlich Epilog
 
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Beiträge: 525

Standard L`inverno

Ihr lieben Dichterfreunde,

sicher wisst ihr, dass der Maestro seine "quatri stagioni" auch jeweils poetisch mit einem Sonett interpretiert hat (?). Passend zur Jahreszeit habe ich den Winter (L`inverno) einmal seeehhhr frei nachgedichtet (von übersetzt kann keine Rede sein):

der winter

erstarrt der grillen zirpen und der störche plappern
verstummt in sturmes heulen ist dein lied vereist
das einzig aus der füße stampfen sich noch speist
sowie der zehen zittern und der zähne klappern

doch wenn die scheite knisternd in den flammen knarzen
bereits getauter schnee als sanfter regen tropft
und wie ein einst vertrauter freund ans fenster klopft
im dampf gewordenen duft von eichholzharzen

dann träumst du, klaglos tanzend auf dem eis zu gleiten
ein von kristallnem licht umspielter zauberlauf
oft stolperst du, und nimmst zuletzt den sturz in kauf

doch plötzlich stößt der wind die tür zum wissen auf:
denn mag der winter uns viel ungemach bereiten
so hat er doch, denkst du, unglaublich schöne seiten
Epilog ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.12.2021, 08:00   #6
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
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Beiträge: 6.708

Hallo Anaximandala,

auch wenn mir das Gedicht insgesamt gefällt, habe ich ein klein wenig zu beanstanden:

Zitat:
. Es schreiben Blumen ein Gedicht
und singen mit dem Sonnenschein,
Ich weiß, dies wird jetzt nicht sehr gut ankommen, aber Blumen können nicht schreiben ich will damit sagen, ein solches Bild kommt bei mir nicht an, weil es irgendwie unfreiwillig komisch klingt. Unwillkürlich sehe ich Blumen über den Schreibtisch gebeugt, mit einem Stift... Vielleicht bin ich aber auch die einzige, die das so sieht.

Singen können Blumen auch nicht, aber der Vergleich stört mich nicht. Vielleicht, weil sie zum Singen kein anderes Gerät brauchen. Schreiben geht nicht ohne Stift...

Vielleicht: "es summen Blumen ein Gedicht?"

Nur eine Überlegung.

LG DieSilbermöwe
DieSilbermöwe ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 26.12.2021, 02:30   #7
männlich Anaximandala
 
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Hey ihr lieben

Epilog mein Freund, danke für deinen schönen Kommentar
Ich muss schändlich eingestehen, ich wusste nicht, dass Vivaldi für jede Jahreszeit ein Sonett geschrieben hat... aber deine Übersetzung gefällt mir richtig gut, ich werde sie mir direkt abspeichern.

Danke liebe Silbermöwe, jetzt bekomme ich das Bild nämlich auch nicht aus dem Kopf^^
eigentlich ist es aber mein Plan gewesen, Teile der Natur zu personalisieren. Wie gut es mir gelungen ist, ist natürlich eine andere Sache, bisher gefiel mir das Bild ganz gut, aber wiegesagt, jetzt sehe ich die Blume selbst vorm Schreibtisch sitzen (mit gekröselten Blättern )

Eigentlich wollte ich gerne noch mehr schreiben, aber das ist bisher alles was ich zusammenbekommen habe^^

Wovon Poetenblumen schreiben?
wenn sie denn nur am Leben bleiben...

Von Nektar und vom Blütentraum,
von Bienen und der Liebe,
Poetenblumen gibt es kaum,
es pflücken sie die Diebe.

Viele Grüße und frohe Weihnachten (an euch und natürlich den Rest des Forums auch)
Anaximandala
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.12.2021, 11:48   #8
weiblich DieSilbermöwe
 
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Beiträge: 6.708

Dir auch frohe Weihnachten und schön, dass du meinen Kommentar so positiv aufgenommen hast wenn du Blumen absichtlich personalisieren willst, ist es natürlich noch einmal etwas anderes.

LG DieSilbermöwe
DieSilbermöwe ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 29.12.2021, 20:07   #9
männlich Georg C. Peter
 
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Beiträge: 834

Hallo Anaximandala,

ich muss zugeben: Ich stand kurz auf der Leitung.
Mir haben Deine Zeilen sehr gut gefallen, ich dachte aber:
Äh, von WELCHER Jahreszeit erzählt er denn nun?

Dann ist mir der Titel wieder eingefallen, und endlich fiel der Groschen!

In aller Kürze und ohne viel Aufhebens beschreibst Du die "Vier Jahreszeiten".
Und gerade diese Schlichtheit daran gefällt mir sehr.

Viele Grüße von Georg
Georg C. Peter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.01.2022, 13:05   #10
männlich Anaximandala
 
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Vielen Dank für deinen Kommentar, lieber Georg.
Es freut mich zu lesen, dass dir mein Gedicht gefällt, was die Jahreszeit angeht versteh ich was du meinst, gerade Sommer und Herbst wären für sich genommen echt Schwierig einzuordnen^^ ursprünglich wollte ich das Gedicht auch einfach 4 Jahreszeiten nennen, aber dann fand ich die Idee mit dem Bezug zu Vivaldi ganz witzig
Schön, dass dir gerade die Schlichtheit gut findest, es ging mir nämlich genau darum, nicht viel zu sagen

Viele Grüße
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.05.2022, 01:12   #11
männlich Anaximandala
 
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Dabei seit: 05/2021
Ort: Zu Hause
Beiträge: 1.198

Hörnerklingend spielt der Mai
Lieder auf dem Sonnenschein
und das Leben streckt sich, frei,
Blumen wollen Sänger sein

Blütenduft ihr Flötenklang,
Frühling heißt die Melodie,
ist der Zauber im Anfang
einer Jahressinfonie.
Anaximandala ist offline   Mit Zitat antworten
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