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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger.

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Alt 05.02.2022, 11:29   #1
männlich Henkerchen
 
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Dabei seit: 01/2021
Beiträge: 190

Standard Stabilität

Stabilität muss was Schönes sein.
Ich wünschte, ich würde irgendwann mal was davon abbekommen.
Immer wenn ich gerade anfangen was zu verarbeiten,
immer wenn ich gerade anfange mein Leben neu aufzubauen,
immer wenn ich gerade anfange optimistisch zu werden,
immer dann,
dann kommen wieder die Gedanken
dann kommen wieder die Erinnerungen
dann kommen wieder die Probleme.
Es begann doch gerade alles gut zu werden.
Aber jetzt verstecke ich mich wieder vor Gefühlen, die mir guttun,
aber jetzt verstecke ich mich wieder vor den Menschen, die mich glücklich machen
aber jetzt verstecke ich mich wieder im Schrank vor den Stimmen in meinem Kopf.
Ich beginne wieder die Mauern aufzubauen, die ich so mühsam eingerissen hatte,
und die Menschen, die mir so hingebungsvoll dabei geholfen haben,
die mich nicht aufgegeben haben:
ich bin kurz davor sie wegzustoßen,
ich bin kurz davor wieder in die Schatten meiner Vergangenheit zu fliehen
und das so geliebte Licht hinter mir zulassen.
Ich habe so verdammt viel Angst.
Angst alles kaputt zu machen,
Angst vor den Gefühlen,
Angst nicht genug zu sein,
Angst, dass mich alle verlassen, sobald ich die Maske abnehme,
Angst, dass unter der Maske gar nichts ist,
Angst vor Mir selbst.
Ich habe Angst.
Ich ersticke in dieser Angst.
Und niemand ist da.
Niemand, der es schafft mir zu helfen.
Vielleicht will ich ja gar keine Hilfe haben,
weil ich Angst davor habe, was unter der Angst ist
weil ich Angst habe, dass ich mir auch ohne diese Angst nicht selbst gefalle
weil ich Angst habe, dass die Stimmen doch Recht haben.
Also werfe ich diese beginnende Stabilität weg,
werfe diese schönen Momente weg
und gehe zurück:
dahin, wo ich weiß, was als Nächstes kommt.
In meine eigene, kleine, dunkle Stabilität des Schmerzes.
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