Wer nachts auf einer Wiese liegt bei Poetry.de

Magaro · 10.10.2012, 14:59

Wer nachts auf einer Wiese liegt,
der kann in weite Himmel seh'n
und Gräser spüren, die im weh'n
der Wind sanft an den Körper schmiegt.

Der riecht die Erde und den Wald
hört tiefes Rauschen in der Nacht
und weiß, aufmerksam lauschend, bald,
dass Zeit jetzt keinen Sinn mehr macht.

Wer nachts auf einer Wiese liegt,
lässt seine Sinne wandern geh'n
wild weltwärts streifen, um zu seh'n,
wie schön die Schleiereule fliegt.

Wie friedlich das Kaninchen ruht.
Wie kraftvoll Wurzeln Bahnen zieh'n.
Wie weit sich Tal um Tal auftut
und wie die Menschen davor flieh'n.

Wer nachts auf einer Wiese liegt,
der wird vor der Natur nicht klein.
Vielmehr beginnt er sie zu sein,
die Erde, die ihn ruhig und rein
durchs weite Universum wiegt.

Thing · 10.10.2012, 15:25

Halli Hallo, Magaro -

unter vielen Naturgedichten hier gefällt mir Deines besonders gut.
Es steigert sich bis zur letzten Strophe, was eigentlich selten ist.
D i r ist der Atem nicht ausgegangen.

Die Apostrophe kannst Du weglassen; in der Lyrik sind sie nur an ganz seltenen Stellen vonnöten.
Das "Wehn" bedarf der Majuskel.
Das "Sinn machen" ist die verunglückte Übertragung aus dem Englischen "to make sense", da läse ich lieber eine wirklich deutsche Wendung.

Ach ja -
herzlich willkommen hier!
Ich freue mich immer, wenn ich gute und schöne Gedichte lesen darf!

Herzlichen Gruß
von
Thing

10.10.2012, 14:59	#1
Magaro Dabei seit: 10/2012 Alter: 30 Beiträge: 2 Meine Gedichte	Wer nachts auf einer Wiese liegt Wer nachts auf einer Wiese liegt, der kann in weite Himmel seh'n und Gräser spüren, die im weh'n der Wind sanft an den Körper schmiegt. Der riecht die Erde und den Wald hört tiefes Rauschen in der Nacht und weiß, aufmerksam lauschend, bald, dass Zeit jetzt keinen Sinn mehr macht. Wer nachts auf einer Wiese liegt, lässt seine Sinne wandern geh'n wild weltwärts streifen, um zu seh'n, wie schön die Schleiereule fliegt. Wie friedlich das Kaninchen ruht. Wie kraftvoll Wurzeln Bahnen zieh'n. Wie weit sich Tal um Tal auftut und wie die Menschen davor flieh'n. Wer nachts auf einer Wiese liegt, der wird vor der Natur nicht klein. Vielmehr beginnt er sie zu sein, die Erde, die ihn ruhig und rein durchs weite Universum wiegt.

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Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Halli Hallo, Magaro - unter vielen Naturgedichten hier gefällt mir Deines besonders gut. Es steigert sich bis zur letzten Strophe, was eigentlich selten ist. D i r ist der Atem nicht ausgegangen. Die Apostrophe kannst Du weglassen; in der Lyrik sind sie nur an ganz seltenen Stellen vonnöten. Das "Wehn" bedarf der Majuskel. Das "Sinn machen" ist die verunglückte Übertragung aus dem Englischen "to make sense", da läse ich lieber eine wirklich deutsche Wendung. Ach ja - herzlich willkommen hier! Ich freue mich immer, wenn ich gute und schöne Gedichte lesen darf! Herzlichen Gruß von Thing