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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy. |
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16.12.2018, 19:23 | #1 |
Da war wer, dein Leben lang
Da war wer, dachtest du für dich, dein Leben lang,
schon immer war er da gewesen und manche Abende vernahm ich den Gesang von dir, gerichtet an das unbekannte Wesen. Nur weil ich es nicht selber sah und daher dachte, dass dieses, was nur du doch siehst, die Dinge macht, die sonst wer von den Menschen machte. Wer sagt, dass es nicht seine Existenz genießt? Seit jenem ersten Tag, an dem du drauf vertrautest, dass jemand, irgendetwas da ist, was das tut, befürchte ich was wär, wenn du dich dem beraubtest, das nur aus dem Grund da ist, weil du daran glaubtest. Was ziehst du dir wohl dann aus deinem Zauberhut? |
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17.12.2018, 15:46 | #2 |
Hallo Miaukuh,
das Gedicht gefällt mir sehr gut. Da macht sich das lyrische Ich sorgen, was passiert, wenn dem "Du" einmal verloren gehen könnte, woran es jetzt noch glaubt. Der Glaube des lyrischen Du wird liebevoll beschreiben, nicht zynisch ablehnend. Toleranz statt Kulturkampf zwischen zwei unterschiedlich Denkenden. Sehr gerne gelesen, AlteLyrikerin. |
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19.12.2018, 11:32 | #3 |
Heyllo liebe Alte Lyrikerin,
genau! Du hast den Punkt genau getroffen, meine Idee war, den Glauben eines Kindes an den Weihnachtsmann zu treffen, oder aber halt den Glauben an Gott. Beides sollte hier interpretierbar sein. :-) Liebe Grüße |
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19.12.2018, 11:58 | #4 | |
Hallo MiauKuh,
ich kann da leider nicht ganz so gnädig sein wie AL, denn: Zitat:
Gruß, A.D. |
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19.12.2018, 12:15 | #5 | |
Forumsleitung
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Das hat AnDi richtig erkannt: Der Leser kann nicht erkennen, aus welcher Perspektive eigentlich erzählt wird. Ergänzend dazu:
Zitat:
"vernahm ich deinen Gesang" wäre der elegantere Ausdruck gewesen. LG Ilka |
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19.12.2018, 14:57 | #6 | |||
Hey A.D. und hey Ilka,
danke für eure Kommentare! Eure Meinung zur Erzählperspektive kann ich nicht teilen, meiner Meinung nach ist klar, dass es sich hier um das lyrische Ich handelt, was erzählt. Genau das hat ja auch die AlteLyrikerin so gesagt. In dem von dir zitierten Teil, A.D., befindet sich kein Widerspruch den ich erkennen kann, da wäre es lieb, wenn ihr mir beide mal weiterhelft, was euch da nicht klar ist und warum. Zitat:
Liebe Ilka, Zitat:
Deinen Vorschlag für einen eleganteren Ausdruck Zitat:
Das gesamte Gedicht läuft auf xX Füßen und dein Vorschlag "vernahm ich deinen Gesang" würde von mir xXxXxxX betont. Da holpert es also kurz und das möchte ich hier nicht. Deswegen fällt diese Formulierung in Gedichten für mich komplett flach, es sei denn ich verwende z.B. Mischverse oder Hexameter. Ich danke euch beiden für den kritischen Blick und achtein Zukunft mal genauer auf die Redundanzen, denn diese Art Kommentar bekam ich schon öfter. Ein Teil ist Stil und Eigenheit, ein anderer aber auch unnötiger Überfluss. Liebe Grüße |
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19.12.2018, 15:55 | #7 |
Forumsleitung
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Als Vorschlag war das nicht gemeint, MiauKuh, sondern nur als ein Hinweis, dass der Ausdruck stilistisch nicht gut ist. Natürlich verstehe ich es, wenn du deswegen nicht die gesamte Strophe umstellen willst.
Bei deiner Argumentation hinsichtlich der wechelnden Perspektive muss ich jedoch widersprechen: So kann man das gerade bei einem sehr komprimierten Text wie einem Gedicht nicht machen. Es ist auch keine Lösung, zu hoffen, dass der Leser schon irgendwie von selbst beim lyrischen Ich bleibt. Perspektivwechsel sind selbst bei Kurzprosa problematisch, wenn sie nicht gut ausgedacht sind. Wer aus wechselnden Perspektiven erzählen wird, ist beim Roman am besten aufgehoben. |
19.12.2018, 16:00 | #8 |
hey Ilka,
danke für deine Antwort. Ich finde trotzdem hier gar keinen perspektivschen Wechsel. Das Gedicht ist doch überall aus der Perspektive des lyrischen Ichs geschrieben? Ich stelle mich auch nicht absichtlich dumm oder so, ich glaube ich habe es nur zu kompliziert geschrieben aber an welcher Stelle wechselt denn hier die Perspektive? Ich sehe es leider nicht. Oder ... sollte es doch sein, dass du hier einen "allwissenden" Erzähler siehst und ein anderes lyrisches Ich? Jedenfalls so, wie ich es mir dachte, steht hier nur ein einziger Erzähler zur Verfügung. Welche Stelle(n) müsste ich denn ändern, damit es klar ist? Natürlich möchte ich, dass der Text verstanden wird, sonst brauche ich ihn ja nicht schreiben Liebe Grüße |
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19.12.2018, 16:04 | #9 | |
abgemeldet
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Zitat:
Lieber MiauKuh - |
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19.12.2018, 16:15 | #10 | |
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Zitat:
Da war wer, dachtest du für dich, dein Leben lang, schon immer war er da gewesen und manche Abende vernahm er den Gesang von dir, gerichtet an das unbekannte Wesen. Und so hätte es weitergehen müssen: Nur weil er es nicht selber sah und daher dachte, dass dieses, was nur du doch siehst, die Dinge macht, ... Das, was du für das lyrische Ich hältst, ist in Wahrheit der beobachtende Erzähler, der sich in die Er-Perspektive versetzt und damit quasi abstrahiert hat. Aber lass es gut sein. Wenn du kein Problem damit hast ... Ich muss mich jetzt für eine Weile ausblenden. |
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19.12.2018, 16:57 | #11 |
abgemeldet
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Ich kann dir raten, dich von allem frei zu machen. Es gibt einige gute Kurse in Literaturinstitutionen, die die moderne Skulptur von Lyrik ganz gut vermitteln und vertiefen. Dort weiß man dann auch, dass Kritik fundiert und qualifiziert ist und nicht an den Haaren herbeigezogen. |
19.12.2018, 20:04 | #12 |
Ein Versuch die Wogen zu glätten
Also ich verstehe es so:
Ein lyrisches Ich schreibt über ein "du", das an etwas/jemanden glaubt (im Text ist diese unsichtbare Existenz bezeichnet mit "er"). Es macht mir kein Problem diese drei Sichten zu unterscheiden, und ich halte es für legitim so zu schreiben. Herzliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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19.12.2018, 20:16 | #13 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Wer innerhalb eines Textes die Perspektiven wechseln will, muss dafür ein raffiniertes Stilmittel entwickeln oder eine andere Gattung als die Lyrik wählen. So wie in diesem Gedicht hier funktioniert es nicht. Aber gut, dass du die Diskussion wieder auf das eigentliche Thema gebracht hast. Es geht mir auch nicht darum, meinen Standpunkt durchzusetzen. Vielmehr interessiert mich, wie andere Leser die Verse interpretieren. Mir ist auch bewusst, dass der Umgang mit Perspektiven nicht immer einfach ist. Deshalb wird dieses Thema in literarischen Lehrgängen auch eingehend behandelt. |
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19.12.2018, 21:50 | #14 |
Hallo Ilka, Einsamkeit und AlteLyrikerin,
es ist schön, dass ihr euch weiter mit dem Text befasst habt. Dir, Einsamkeit, danke ich für dein Angebot und habe dir eine private Nachricht geschrieben. Liebe AlteLyrikerin: Du hast es genau auf den Punkt gebracht. Liebe Ilka, Offenbar habe ich dabei versagt dir klarzumachen, worum es in dem Gedicht geht. Leider komme ich aber auch nicht umhin dir zu sagen, dass deine Umstellung des Textes nichts mehr mit meinem zu tun hat. Denn in deiner Form begreife ich nicht mehr, wer da wer ist. Genau das gleiche Problem hast du mit meinem Text ja auch. Für mich ist es so: Konstellation: Wie für ein Kind und den Weihnachtsmann / Gott und den Erwachsenen, der dss Kind hat. Erwachsener (lyrisches Ich), Kind (lyrisches Du), Weihnachtsmann/Gott (Wesen/Person) 1. Strophe: Das lyrische Ich beobachtet ein lyrisches Du, dass an eine Person (er), identisch zum mystischen Wesen (es), zu glauben beginnt. 2. Strophe: Das lyrische Ich billigt dem lyrischen Du den Glauben an dieses Wesen. 3. Strophe: Das lyrische Ich sorgt sich darum, was mit dem lyrischen Du passiert, wenn es den Glauben aufgibt. Liebe Grüße an euch :-) und danke, dass ihr so genau hier drauf eingeht. |
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19.12.2018, 22:30 | #15 |
abgemeldet
Dabei seit: 04/2018
Ort: Zwischen den Gedanken
Alter: 57
Beiträge: 697
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Ich kann das Problem mit den Perspektiven auch nicht erkennen.
Das LI spricht zwar für eine andere Person, aber das darf es ja auch. Das LI geht davon aus, dass der Glaube an den Weihnachtsmann oder an Gott (er) der kreativen Phantasie der miit "Du" angesprochenen Person entspringt. Vielleicht wäre es eindeutiger, wenn das LI von "er" oder "sie" spricht, nur muss sich dann der Autor festgelegen, ob die Person, um die es sich handelt, männlich oder weiblich ist. Bei einem "du" bleibt es offen. Das LI erzählt von seinen Beobachtungen und Gedanken und geht davon aus, dass das Wesen dem kreativen Erfindergeist der beschriebenen Person, dem "du" entspringt, räumt aber auch kurz ein, dass er (das LI) sich darüber auch irren könnte. "Wer sagt, dass es nicht seine Existenz genießt?" |
19.12.2018, 22:30 | #16 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Und damit lassen wir es besser gut sein. |
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20.12.2018, 00:02 | #17 |
Ich schließe mich der alten Lyrikerin an.
Interessante Frage... Irregute Abendgrüße |
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20.12.2018, 09:26 | #18 | |
Ich hatte nicht vor hier ein solches Fass aufzumachen...zumal das Gedicht als solches nicht schlecht ist - dennoch bleiben "Fehler" Fehler, ganz egal wie die Sympathien verteilt sind.
Das Gedicht heißt nicht: "rate mal...wer da ist" ...weshalb man als Autor schon eine gewisse "Führungsverantwortung" hat...es sei denn es handelt sich ganz offensichtlich um ein kryptisches Gedicht. Es ist also relativ egal...ob sich dem ersten Leser sofort erschließt welcher Protagonist was und zu wem was sagt...dem zweiten später...oder dem dritten gar nicht Zitat:
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20.12.2018, 10:48 | #19 |
Hey WeiblichUndIrre (!),
danke für deinen Kommentar! Liebe Grüße! Hallo AndereDimension & danke für dein Fass ;-) Na dann wäre es doch ein Leichtes, die folgende Änderung einzuführen: Da war was, dachtest du für dich, dein Leben lang, schon immer war es da gewesen und manche Abende vernahm ich den Gesang von dir, gerichtet an das unbekannte Wesen. In der 2. Strophe würde ich nichts ändern. Liebe Grüße |
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