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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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19.10.2012, 04:20 | #1 |
Gast
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Der Vater gab
Der Vater gab
©Hans Hartmut Karg 2012 Der Vater gab Dir Deine frühe Freiheit Und sorgte dafür, dass Du fußen konntest. Er war es, der Dich löste von der nackten Gleichheit, Während Du bei ihm und mit seinem Gelde wohntest. Der Vater gab Dir das, was Du manchmal verleugnest, Denn jeder Junge ist ja auch des starken Vaters Feind. Du hast von ihm so gut gelernt, dass Du ja nichts vergeudest, Er ist es, der auf Dich bis heut´ wie eine Sonne scheint. Der Vater gab Dir immer harte und gute Gespräche, Er war es, der Dir zu den Glanzberufen unablässig riet. Das ist nicht gut, dass sich Dein Ego dafür räche, Indem es seine Nähe später immer wieder mied. Der Vater gab Dir Kraft, um souverän zu werden, Ein eigenständig-denkoffenes Bürgergewächs. So musst Du nun nicht zappeln bei den Gossenherden, Wertvolle Lebenszeit vertrödeln, denn Du bist jetzt Rex! * |
19.10.2012, 09:54 | #2 | ||
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Jeder Heilpädagogin, der Du diesen Text vorlegst, lieber Dr. Karg, sträuben sich die Haare. Ihre Praxen sind voll von Kindern, die an der Erwartungshaltung ihrer Eltern scheitern und denen die väterliche "Sonne" über die Jahre das Hirn verbrannt hat.
Zitat:
Zitat:
Dass die heutigen Königshäuser wirklich noch Sinn machten, darf bezweifelt werden; dass ihre Repräsentanten einen Haufen Zeit und noch mehr Steuergelder vertun, sollte sich langsam herumgesprochen haben. Der König ist längst tot, Dr. Karg. Er weiß es nur noch nicht. Gefragt sind Teamgeist und kluge Netzwerke. Der Publikumsjoker, den die Demokratie immer wieder bereithält, ist nicht die schlechteste Karte: Er sticht Deinen verknitterten Herzkönig mit links. |
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20.10.2012, 03:14 | #3 |
Gast
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Re: Der Vater gab
Liebe zonkeye,
das Gedicht möchte nicht die Realität auf den Kopf stellen. Vielmehr versucht es auf ironische Weise ganz sanft auf jene Beispiele hinzuweisen, welche eine Sehnsucht nach dem Vater und seinen Möglichkeiten andeuten. Ob das immer ankommt und angenommen werden kann (von BEIDEN Seiten!), sei dahingestellt und hier nicht Thema dieses Gedichts. Herzliche Grüße und vielen Dank für die Kritik! R. R. Karg |
20.10.2012, 04:25 | #4 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Dr. Karg -
DEINE Langmut möcht ich haben! Zum Gedicht: Denn jeder Junge ist ja auch des starken Vaters Feind. Da stimme ich n i c h t zu. LG Thing |
20.10.2012, 18:56 | #5 |
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Von Ironie, lieber Dr. Karg, ist ein Deinem Text leider gar nichts zu spüren. Er klingt durchwegs recht bierernst.
Die Erkenntnis, dass Überväter nur ganz selten zum Freund ihrer Söhne werden, ist so alt wie die Menschheitsgeschichte. Wenn die Nachgegborenen nicht allzu blöde sind, gucken sie sich die Strategien der Alten ab und begegnen ihnen spätestens nach der Pubertät damit. Da wird's dann schwierig für die Herren Pappis. Wenn sie Glück (und Zeit) haben, dürfen sie mal mit dem Enkerl in den Zoo. Wenn das auch Opis Gene hat, dann prost Mahlzeit! lg zonkeye Geändert von Ex-zonkeye (20.10.2012 um 22:23 Uhr) |
28.10.2012, 09:38 | #6 |
Gast
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Re: Der Vater gab
Liebe zonkeye,
die Ironie entsteht bei diesem Gedicht in der indirekten Verkehrung des positiven Vaterbildes. Lieber Thing, gemeint ist nicht die gewollte Feindschaft, sondern ein grenzziehender Anspruch zwischen Bewunderung und Eigenmachtgewinnung. Herzliche Grüße Euch! R. R. Karg |
28.10.2012, 15:11 | #7 | |
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Mit kryptischen Hinweisen wie diesem:
Zitat:
Könntest du uns nicht einfacher erklären, wo in Deinem - wie immer ein wenig holprigen und mühsam gereimten - Gedicht die Ironie steckte? Ich wiederhole: Der Text lässt an keiner Stelle schmunzeln, sondern steht - um ein Bild zu gebrauchen - in unserer modernen Küchenlandschaft herum wie eine dunkel auf Deutsche Eiche gebeizte Kiefernholz-Biedermeierkredenz, deren Scharniere knarren, wenn man sie öffnet und gleich wieder schließt. Also nocheinmal: Wo steckt der Witz? lg z Geändert von Ex-zonkeye (28.10.2012 um 17:10 Uhr) Grund: Aus "Schrankwand" wurde "Kredenz" |
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29.10.2012, 12:14 | #8 |
Gast
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Re: Der Vater gab
Liebe zonkeye,
zunächst einmal: Das Gedicht ist nicht zum Schmunzeln gedacht und geschrieben - und auch kein Witz! Ironie ist etwas ganz anderes. Ich empfehle das Werk von Grabbe: "Scherz, Staire, Ironie und tiefere Bedeutung". Nun zum Gedicht selbst: Ich will es nicht interpretieren, jedoch eine Leitfrage stellen, mit der man jede Zeile auf humorvolle Wahrheit abklopfen kann: STIMMT DENN DAS, WAS DA GESCHRIEBEN STEHT? Vielleicht erschließt sich dann der ironische Sinn. Herzliche Grüße R. R. Karg |
29.10.2012, 19:43 | #9 |
Spiegelt so ziemlich meine Entwicklung bei meinem Stiefvater wieder. Nur das sich ein Teil von mir, der sich immer noch nach seiner Liebe sehnt, wehmütich zurückschaut und immer noch überlegt ob er hätte auf ihn höhren sollen. Das man aber nicht geliebt wird aufgrund von dem was mann erreicht sondern aufgrund von dem was man ist das will mein inneres Kind immer noch nicht begreifen.
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29.10.2012, 22:07 | #10 |
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Vpeace ist offenbar noch ein User, lieber Dr. Karg, der in Deinem Text keine Ironie erkennen kann.
Ist's möglich, dass wir beide die gleiche falsche Lesebrille aufhaben? Sei doch bitte so gut und markiere in Deinem Text die ironischen Passagen, damit wir Dich verstehen können. Vielen Dank im Voraus ld z |
29.10.2012, 22:54 | #11 |
Der Text ist ironisch. Aber als einer der unter so einem Vater gelitten hat empfinde ich ihn als bitteren Ernst. Und ich glaube wenn ich es geschafft habe die Ironie zu fühlen hab ich es geschafft meinen Vater zu überwinden.
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29.10.2012, 23:06 | #12 |
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Dann sei so gut, lieber Vpeace, und kennzeichne Du mir die ironischen Zeilen dieses Textes. Ich lerne gern dazu!
lg z |
30.10.2012, 07:25 | #13 |
die Ironie fängt vorne ganz am Anfang an und höhrt ganz am Ende auf. ICh glaube was einem Kind viel besser beibringt auf eigenen Füssen zu stehen ist Liebe und Verständniss und nicht nur das Beibringen von Normen Werten und Fahrrad fahren. Ein Kind ist viel sensibler als viele denken und kriegt mit wenn man es nicht liebt auch wenn man es unter Pflichterfüllung versteckt.
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30.10.2012, 08:22 | #14 |
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Ich glaube, Vpeace, Du und Dr. Karg verwechselt unfreiwillige Komik mit Ironie.
Für mich klingt das bräsige Gedicht von der ersten bis zur letzten Zeile so bierernst, als hätte man einen Katechismus aus dem vorvorigen Jahrhundert zur Vorlage genommen; an der etwas verkrampften Schreibhand fünf Zeigefinger. Ironie kennzeichnet sich - zumindest in literarischen Äußerungen - dadurch, dass etwas deutlich erkennbar wider das bessere Wissen sowohl des Autors als auch des Farrellen gesagt wird. Nur so kommt der "Witz" zustande, der die Leser am Ende schmunzeln lässt. Davon ist in Dr. Kargs Eloge leider gar nichts zu erkennen. Der Leser hat vielmehr den Eindruck, das lyrische Du, das darin herumhoppelt, sei auch heute noch felsenfest von dem überzeugt, was es da sagt und wozu es den (männlichen) Leser auffordert. Sorry, aber da kommen Autor und Leser nicht zueinander. lg z |
30.10.2012, 09:11 | #15 |
Gast
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Re: Der Vater gab
Liebe Dichterfreunde,
nun will ich es halt mit narrativer Breite versuchen, immer in der Gewissheit, dass ich vielleicht nicht verstanden werden kann - oder will: Strophe 1, Zeile 1: Ist es wirklich der Vater, der uns die frühe Freiheit gab? Strophe 2, Zeile 2: Ist wirklich jeder Junge eines starken Vaters Feind? Strophe 3, Zeilen 3/4: Rächt sich das Ego des Sohnes, indem er den Vater mied? Strophe 4, Zeile 3: Muss der Junge wegen der väterlichen Sozialisation nicht bei den "Gossenherden" zappeln - oder sind dafür andere Gründe gewichtiger? Strophe 4, Zeile 4: Vertrödelt der Junge nur deshalb keine Lebenszeit, weil er Rex ( = König ) durch die väterliche Einflussnahme geworden ist? Es handelt sich bei diesem Gedicht schon um einen vielleicht schmerzhaften, jedoch nicht leichten Ironiezugang. Herzliche Grüße R. R. Karg |
30.10.2012, 09:31 | #16 | |||||
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Sorry, Dr. Karg - von Ironie erkenne ich hier nicht ein Spürchen. Ich hab eher den beklemmende Verdacht, dass da einer schreibt, was er meint. Merke: Ironie ist immer nur dann, wenn einer schreibt, was er nicht meint. lg z |
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31.10.2012, 10:52 | #17 |
Gast
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Re: Der Vater gab
Liebe zonkeye,
ich habe mich sehr gefreut, dass mein Gedicht so starke Reflexionsimpulse aussenden konnte und danke für die Antworten! Natürlich steckt in diesem Gedicht auch viel, das so geschrieben wurde, wie es gemeint ist. Nicht alles ist Ironie! Was die Ironieformen anbelangt, so möchte ich nur auf drei Formen verweisen: 1. Ironie als etwas Gedachtes, das so nicht stimmt. 2. Ironie als Verallgemeinerungssatz, der in dieser Verallgemeinerung die Wahrheit auf den Kopf stellt bzw. die Wirklichkeit konterkariert. 3. Ironie als Teilwahrheit, die nicht jedem so vermittelt werden kann, wenn sie sich für einen Mitmenschen als Unwahrheit herausstellt, weil er einen anderen Lebenshintergrund hat (hatte). Herzliche Grüße R. R. Karg |
31.10.2012, 11:22 | #18 |
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Sorry, Dr. Karg,
wenn ich wiederhole: Ironie verschlägt nur, wenn der Farrell sie als solche deutlich erkennen kann. Es genügt nicht, dass der Autor vorgibt, sich (selbst?)ironische Gedanken gemacht zu haben. Wenn diese Gedanken sich, so wie hier, im Manuskript nicht auszudrücken wissen, exisiteren sie nicht. Jedenfalls nicht für die Leserschaft. Listen, doc: Warum stellst du das Lyrdu am Ende als King von Vaters Gnaden dar, statt es, wenns denn ironisch sein soll, das Ganze, als miese kleine Ratte zu zeichnen, die in der "Gnadensonne" des Alten nicht wachsen, sondern nur vertrocknen konnte? lg z |
31.10.2012, 14:09 | #19 |
Hallo DrKarg,
noja, der "gefallene" FJ Strauß Sohn zum Beispiel, der hat sich derlei sicher oft genug anhören müssen, beim vonundzu Guttenberg kann ich's mir auch sehr gut denken. Diese zwei bekannten Paradebeispiele sind Beleg genug für die versteckte Ironie des Gedichtes, ich bin garnicht auf die Idee gekommen beim Lesen, dass es nicht ironisch gemeint sein könnte. Dafür ist es viel zu traurig aber wahr. Jenseits von Eden... Desperado |
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31.10.2012, 17:04 | #20 |
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Es freut mich, lieber Dr. Karg, dass du am Ende doch noch einen Fan gefunden hast, der mit Deinem Text etwas anfangen konnte und in ihr eine Enoch-zu-Guttenberg- und Franz-Josef-Strauß-Saga entdeckte.
Jetzt, wo mir das so deutlich gemacht wurde, erkenne ich es auch: Treusorgende, stets um ihre Brut bemühte Väter waren gemeint und undankbare Blagen, die es trotzdem zu nichts gebracht haben. Oder? Aber wo ist die Ironie? Ich erkenne sie nach wie vor nicht. Frau Hohlmeier hält sich immer noch für eine Königin, Kate steht auf dem Sprung zurück ins Parlament und der Max verzehrt gerade genüsslich die halbe Milliarde, die sein Alter während der Amtszeit beiseite geschafft hat. Egal. Du weißt inzwischen sicher selber, dass Dein Stück nicht als Parodie rüberkommt, nicht? lg z |
31.10.2012, 17:38 | #21 | |
Zitat:
Und wieder mal die altbekannte Masche mit der Behauptung des genauen Gegenteils dessen, was gemeint war. Das langweilt. Übermächtige Väter erdrücken ihre Söhne, ob sie nun Mafiosi sind wie der Franz Josef oder Schöngeister wie der zu Guttenberg, die chronische Überforderung und gleichzeitige Unterstreichung ihrer unverdienten Bevorteilung macht die Jungs zu seelischen Krüppeln mit eklatanten Charakterschwächen, obwohl sie "alle Möglichkeiten" gehabt hätten, von denen andere nicht einmal zu träumen wagen- das ist die Tragik der Ironie oder die Ironie der Tragödie. Ich glaube, das kann nur verstehen, wer entweder unter derlei Vätern gelitten hat oder als durchaus gutmeinender Vater tendenziell diesen Fehler gemacht, am besten vermutlich, wer den ewigen Vater-Sohn-Konflikt von zwei Seiten beleuchten kann, denn in groben Zügen schwingt dieser Machtkampf immer und überall mit als natürlicher Befreiungs- und Lösungsprozess der Söhne gegenüber ihren Vätern, das wusste schon Cat Stevens zu besingen. Manchmal schlägt er eben ins Perverse, sprich Tragikomische, die Liste ist sehr lang und der Belege gibt es mehr als reichlich genug. Red River... Desperado Geändert von Desperado (31.10.2012 um 20:25 Uhr) |
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31.10.2012, 18:34 | #22 | |
abgemeldet
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Zitat:
Bevor Du weiter alles das wiederholst, was hier im Thread schon einmal gesagt worden ist, ehe der Warnruf "Achtung, Ironie!!" ertönte - lies Dir die einschlägigen Zuschriften erst mal durch und sag dann, wenn Du meinst, es sei erforderlich, entweder das Gegenteil oder etwas Neues. Binsen stehen am Tümpel nämlich schon genug. |
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31.10.2012, 18:44 | #23 |
Sehr geehrter Herr Reich-Zazicki von Zonkeye,
da Sie es nach mehrmaliger Richtigstellung nicht für nötig befinden davon Abstand zu nehmen, mich mit einer vollkommen artfremden Berufsbezeichnung anzusprechen, gehe ich von einer Verwechslung aus und werde mich ab sofort und fürderhin dementsprechend als Nichtangesprochener erkenntlich zeigen. Infolgedessen, lieber Herr Kauboi, wer Sie auch sein und wo Sie sich auch immer gerade befinden mögen, Mr. Zonkeye hat sein Wort an Sie gerichtet, das ich hiermit freundlich an Sie weiterreiche. Hochachtungsvoll Desperado Geändert von Desperado (31.10.2012 um 20:27 Uhr) |
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01.11.2012, 12:07 | #24 |
Gast
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Re: Der Vater gab
Liebe Dichterfreunde und Kritiker,
nach meinen Möglichkeiten habe ich versucht, etwas Licht in das Dunkel meines Gedichtes zu bringen. Da mir dies offenbar nicht gelingen kann - aus welchen Gründen auch immer! - möchte ich von meiner Seite aus die Diskussion beenden. Herzliche Grüße R. R. Karg |
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