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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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27.12.2011, 20:04 | #1 |
Wie es mir geht?
Die Tür gibt langsam dich nur preis,
zaudert, als ich vor dir stehe. Da die Tür wohl nichts zu sagen weiß, fragst du mich, wie es mir gehe. Es war mir keine Frage dreister, dennoch ist sie wohl berechtigt, da jede Regung fremde Geister birgt und meinen Geist verdächtigt. Die Zeit schleicht träg' dir hinterher und geht doch viel zu schnell vorbei. Luft zu atmen fällt mir schwer. Sie zu meiden hieß' mich frei. Doch weil ich nicht gestehen will, wie weh mir diese Frage tut, bin ich einen Takt lang still und sage einfach: "mir geht's gut." |
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27.12.2011, 23:32 | #2 |
Ich hatte das Gefühl, dass bei diesem Gedicht etwas fehlt. Die Beantwortung der Frage, also die Umschreibung der Gefühle des LI kam viel zu kurz. Wollte eigentlich, dass sie überladen wirkt und voller Übertreibungen ist. Deshalb habe ich zwei weitere Strophen geschrieben. Hier nun die neue Version:
Die Tür gibt langsam dich nur preis, zaudert, als ich vor dir stehe. Da die Tür wohl nichts zu sagen weiß, fragst du mich, wie es mir gehe. Es war mir keine Frage dreister, dennoch ist sie wohl berechtigt, da jede Regung fremde Geister birgt und meinen Geist verdächtigt. Die Welt ist stumm, die Sonne kalt. Jeder Tag, kaum angebrochen, scheint mir schal und viel zu alt. Der Jahre Dunkel liegt in Wochen. Die Zeit schleicht träg' dir hinterher und geht doch viel zu schnell vorbei. Luft zu atmen fällt mir schwer. Sie zu meiden hieß' mich frei. Ich gehe stets hinaus bei Regen, hoffend, dass er mich erschlägt. Das ist wohl der Grund, weswegen Schwermut deinen Namen trägt. Doch weil ich nicht gestehen will, wie weh mir diese Frage tut, bin ich einen Takt lang still und sage einfach: "mir geht's gut." |
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27.12.2011, 23:41 | #3 |
Deine neue Version ist absolut klasse, Schmuddi. Gefällt mir weit besser als die Erste. Einfach spitze. Aus dem Leben gegriffen und gut verarbeitet.
Gern gelesen und irre Grüße. |
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27.12.2011, 23:46 | #4 |
R.I.P.
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Schmuddelkind!
Großer, tiefer Text. Was soll ich dazu schreiben? Er rührt an mein altes Herz, als sei all das aus mir selbst gekommen. Lediglich Sie zu meiden hieß' mich frei. würde ich geringfügig ändern (wenn es mein Text wäre, was er nicht ist!): Sie zu meiden hieße: Ich werd frei oder so ähnlich. LG! Thing |
28.12.2011, 00:38 | #5 |
@WuI: Da bin ich ja erleichtert, dass ich das Gedicht nicht verhunzt habe. Man könnte ja das Überladene, das ich hervorbringen wollte, auch als nervig empfinden. Danke fürs Lesen und loben!
@Thing: Wow, was für ein Lob! Ja, ich denke, solche Situationen und die damit verbundenen Gefühle bleiben im Leben nicht aus. Da ist es schön, wenn man sie mit Anderen teilen kann. Das heißt, die zweite Version findest du auch besser? Was deinen Verbesserungsvorschlag angeht: Ich weiß, was du meinst. Aber "Sie zu meiden hieße: Ich werd frei" wäre mir nicht griffig genug. Mir kam auch "Sie zu meiden ließ' mich frei" in den Sinn, aber das trifft es noch weniger. Jedenfalls danke für die Mühe! LG |
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28.12.2011, 00:59 | #6 |
R.I.P.
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Ich habe die Zeile noch einmal gewendet, überdacht, gewendet:
das "heißen" ist ein sehr delikates Verb, weil es so viele Bedeutungen hat. (Heiß die Segel - im Sinne von hissen) (Ich heiße Euch Gehorsam - im Sinne von befehlen) (Ich heiß Dich hoffen - im Sinne von Rat) (Ich heiße Meier-Müller-Schmidt - dies aber nur als Scherz!) LG Thing |
28.12.2011, 03:07 | #7 |
Ja, das war mir bewusst. Aber es gibt ja auch noch "heißen" im Sinne von "nennen". Von da ausgehend kann man ja vielleicht auch sagen, dass ein Ereignis einen "frei" heißt, dass dieses Ereignis einem also ein Attribut ("frei") verleihen kann. So habe ich es zumindest unter Berufung auf dichterische Freiheit gemeint.
LG |
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Stichworte |
konfontation, loslassen, trennung |
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