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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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#1 |
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Gesunde Angst
verlangt bisweilen nach Verzicht, und schützt dafür vor falscher Sicht. Zu viel der Angst heißt hemmende und starre Ängstlichkeit, und keine Angst nur risikobehaftete Waghalsigkeit. |
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#2 |
Hallo Luigi B,
Das Gedicht überzeugt mich nicht. Die Aussage ist sehr bieder und wenig originell. Dann "risikobehaftete Waghalsigkeit", klingt schlimm, außerdem ist Waghalsigkeit vom Wortsinn das gedankenlose Eingehen übergroßer Risiken. Der Reim Ängstlichkeit und Waghalsigkeit ist ganz unschön. Sorry, echt nicht meins Viele Grüße, Andri |
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#3 |
R.I.P.
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Lieber Luigi B,
was Andri schreibt sehe ich ähnlich, nein genauso, nur denke ich auch, dass du Angst mit Furcht verwechselst. Was du beschreibst ist Furcht, Angst ist etwas ganz anderes. |
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#4 |
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Bei meinen sehr häufig aphoristisch angehauchten Kurzgedichten ohne ein lyrisches Ich geht es mir weniger um die Lyrik als um persönliche Aussagen mit nur beschreibendem, oft aber auch kritischem oder warnendem Charakter, da immer von hoher Überzeugung (mit oder ohne Sendungsbewusstsein) getragen, mag das auch bisweilen apodiktisch herüberkommen. Oft geht es mir nur um Begriffe. Ich sehe mich doch mehr als Denkender denn als Dichtender. Die Originalität meiner Veröffentlichungen mag auch darin liegen, dass ich gerne zum Widerspruch provoziere. Für Gedichte in der Ich-Form lasse ich andere Kriterien gelten.
In diesem Fall wären die Angst-Zeilen ohne Reime (ohnehin nur als Bonus gedacht) besser unter „Sprüchen“ aufgehoben gewesen. Ich überlege noch, ob statt Waghalsigkeit nicht besser risikobehaftete Arglosigkeit stehen sollte. Furcht sehe ich als eine oft temporäre, naheliegende, definitive Bedrohung, Angst als tiefer verwurzelte, komplexe Sache bis hin zum krankhaften Ängste-Syndrom. Es mag auch fließende Übergänge von Furcht zur Angst geben. Geändert von Luigi B (07.01.2022 um 18:00 Uhr) |
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#5 |
R.I.P.
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Wenn ich gewusst hätte, dass du wie ein Politiker reagierst, nämlich statt präzisen Aussagen lieber leere Worthülsen mit Fremdwörtern und intellektuell klingenden Begriffen garnierst, und das ganze dann zu einem Kurzreferat verwurstest hätte ich mir meinen zum Glück kurzen Kommentar gespart. Aber jetzt weiss ich für die Zukunft wenigstens woran ich bei dir bin.
Corazon |
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#6 |
Forumsleitung
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
Beiträge: 29.325
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Ich schalte mich mal wieder klugscheißerisch ein.
Luigi hat - offensichtlich - den üblichen Vergleich von Angst vs. Furcht vermieden. Er wird seine Gründe gehabt haben. Er spricht hingegen von "gesunder Angst" und "zu viel Angst", was man - letzteres - mit "pathologischer Angst" gleichsetzen kann. Die Furcht, also die Reaktion auf eine bekannte Gefahr, ist gar nicht sein Thema. Ihm geht es, wenn ich es richtig verstehe, um das Kippen einer naturgegebenenen Angst - z.B. vor einem Säbelzahntiger, bei dessem Anblick man die Beine in die Hand nimmt, ohne vorher einen Berater aufzusuchen - zu der sog. "irrationalen", sprich: der eingebildeten Angst. Diese irrationale Angst äußert sich oft in Phobien, paranoiden Zuständen usw. Aber diese irrationale Angst schaltet die Berechtigung einer rationalen Angst - wiederum: das Auftauchen des Säbeltahntigers - nicht aus. Sie ist berechtigt, der Andrenalinspiegel steigt, man ergreift die Flucht und sucht den nächsten Baum. Sehr vernünftig, wenn man genug schnell und hoch hinauf kommt, denn Raubkatzen sind Meister im Erklettern von Bäumen. Furcht ist hier gar nicht das Thema. Das Nachdenken in Furcht ist immer rational, also frei von Emotionen. Es ist nur ein anderes Wort von Abwägen, aber mit einem pessimistischen Touch. Der Furcht-Denker will sich absichern, auf alles Erdenkliche vorbereitet sein. Das sind die Typen, die sich jeden Tag ein Thermometer in den Hintern schieben und messen, ob sie Fieber haben könnten, und die zufrieden, weil alles gut ist, in den nächsten Tag marschieren. Der Ängstliche käme nicht auf so einen Gedanken. Er besäße kein Fieberthermometer, sondern ginge bei jeder Magenverstimmung davon aus, dass er Krebs hat. Dieser Typ ruft sofort die Familie nebst Notar ein, und er hat längst sein Testament gemacht. |
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#7 |
R.I.P.
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Liebe Ilka-Maria,
so eine Erklärung, oder wenigstens im Ansatz, hätte ich mir vom Verfasser gewünscht. Du hast das alles präzise analysiert und dargelegt worum der Text geht. Ich weiss nicht wie du das machst, dass dir sofort alle Zusammenhänge klar werden, während andere - wie ich - immer noch am rätseln sind. Wie sagt man "ein aussagefähiger Kommentar", danke dafür. Corazon |
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#8 |
Forumsleitung
Dabei seit: 07/2009
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Beiträge: 29.325
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Ob das so ist, weiß ich nicht, Corazon. Ich könnte auch völlig falsch liegen und von Kundigeren widerlegt werden.
Letztendlich kann ich nur eine Meinung äußern, die auf dem beruht, was ich bisher über die Welt, in der wir leben, verstanden habe. Jeder schafft sich sein eigenes Bild, seine "Weltanschauung" (wusstes du, dass dieser Begriff von Immanuel Kant geprägt wurde?), jeder stellt selbst Zusammenhänge her, flicht sich sein Netz und gewinnt daraus seine Haltung. Es gibt Psychologen, die unter "Angst" und "Furcht" keinen Unterschied machen, und sie bringen dafür Argumente vor, die ebenfalls überdenkenswert sind. Ich habe mich jedoch aus privaten Gründen, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte, mit "Angst" und ihren pathologischen Zusammenhängen auseinandersetzen müssen (nein, ich selbst bin nicht betroffen), und deshalb ist mir das Thema nicht fremd. |
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#9 |
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Danke Ilka, Du bist meinen Gedanken sehr nahe gekommen.
Gruß LuigiB |
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#10 | |
R.I.P.
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Zitat:
Dass Kant die "Weltanschauung geprägt hat, wusste ich nicht. Corazon |
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#11 |
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Liebe Alvarez,
es tut mir leid, dass Du meinen Kommentar so missverstanden hast. Ich schätze Dich sowohl von Deinen Kommentaren als auch von Deinen Gedichten. Ich habe Dich doch nicht verletzen wollen. 90 % meines Kommentars galten ohnehin nur Andri. Es sollte aber erlaubt sein, auch Grundsätzliches zur eigenen Arbeit einfließen zu lassen, um sich verständlicher zu machen. Ich hoffe, Du beruhigst Dich wieder, ich werde mich jedenfalls für Deine Gedichte weiter interessieren. Gruß Ligi B |
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#12 |
R.I.P.
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