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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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27.08.2023, 19:28 | #1 |
Manch zarte Seele
Es ist das Schicksal mancher zarter Seelen
gepeitscht vom Sturm in Dunkelheit zu fallen so lang sie sich an schwere Anker krallen und so den Sturz bedingen und erwählen, doch sind es jene Stürme, die sie quälen aus denen leise Echos widerhallen um reflexiv am Wogen und am Wallen von Grund und Ausweg kryptisch zu erzählen. Es mag, wer um nichts weiß, ganz friedlich leben und jene die nie scheitern sind wie Diebe bloß an sich selbst, dem sie sich nie entheben, statt Flügeln wachsen ihnen Wurzeltriebe, drum bin ich meinen Fehlern gern ergeben und find durch sie in meiner Selbst die Liebe. |
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28.08.2023, 09:41 | #2 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 61
Beiträge: 1.681
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Hallo Delf
... das liest sich mit Schwung weg.
Allerdings musste ich es mehrmals lesen, um eine mögliche Deutung zu erahnen. Übrigens sind meine Fehler auch meine Stärken. wsT dT |
28.08.2023, 15:48 | #3 |
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Das ist ein schönes Sonett, lieber Anaximandala!
In Strophe zwei finde ich das Adjektiv "reflexiv" störend. Klanglich geht es in eine andere Richtung. Es wirkt steril und wissenschaftlich. Grundsätzlich besagt der Text, dass Unwissende ein glücklicheres Leben führen. Im Gegensatz dazu sind jene, die nie scheitern, wie Diebe, die an sich selbst festhalten und sich nie von sich selbst lösen. Während der Unwissende Flügel zu entwickeln scheint, verwurzelt sich derjenige, der scheitert. Ich glaube, diese Verwurzelung ist eine Selbstverwurzelung. Das lyrische Ich scheint darin eine Erkenntnis zu finden. Sich Fehler einzugestehen ist gut. Die Terzette sind sprachlich für mich wirklich gelungen. Während mir in Strophe eins und zwei etwas die Kohärenz fehlt. Finde das aber überhaupt nicht schlimm. Geändert von Ex-Eisenvorhang (28.08.2023 um 16:00 Uhr) Grund: Korrektur, zweiter Satz |
30.08.2023, 22:24 | #4 |
Guten Abend ihr zwei,
vielen Dank für eure Beschäftigung mit meinem kleinen Werk Ja mein lieber dT, ich sehe es ähnlich, zumindest versuxhe ich das. Das mehr und mal weniger erfolgreich ... Aber es sind doch meine Ecken und Kanten, die viel von mir ausmachen Herzlichen Dank für das erwähnen zum Wort reflexiv, Eisenvorhang (ein cooler Name), wie wäre es alternativ mit um so in mir am Wogen und am Wallen reflexiv wirkt wirklich etwas unpassend, steril. Deine Interpretation finde ich interessant, das war zwar nicht, was ich ausdrücken wollte, aber ich werde ihm auch nicht widersprechen. Lass die Unwissenden vielleicht so hoch Fliegen, wie sie es sich vorstellen können. Die Frage, worin nun das Glück liegt, wäre vielleicht für ein eigenes Gedicht angemessen. Einen schönen Abend wünsche ich LG Delf |
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30.08.2023, 22:49 | #5 | |
abgemeldet
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Zitat:
mein Leseverständnis ist nicht das beste, weswegen ich einfache Lyrik brauche. Mehr geben mittlerweile meine grauen Zellen nicht her. Davon ab ist es doch schön und verdient Lob, wenn ein Gedicht Assoziationen hervorrufen kann. Das ist wie mit Werbeplakaten. Viele sind Schrott aber bei manchen bleibst du beiläufig "hängen" und dann machen sie irgendwas mit dir. Mit "reflexiv" möchtest du spezifischer sein. Ich würde mich daher genauer auf Wogen oder Wallen einlassen, es aber detaillierter instrumentalisieren. Wallen ist - für mich - in Wogen implizit, denn da, wo es wogt, wallt es auch. Dadurch hättest du mehr Silben für mehr Tiefe. Umso in mir am Wogen und am Wallen, von Grund und Ausweg kryptisch zu erzählen. Hm, ich weiß nicht. In welcher Beziehung stehen Grund und Ausweg? Beide sind bereits kryptisch auf gewisse Weise. Weswegen du das Adjektiv auch noch streichen könntest. Somit kommst du vom "Don't tell it" mehr zum "Show it!". Lg EV |
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30.08.2023, 23:20 | #6 | |
Zitat:
Deinen Vorschlag die Zeile aufzuziehen werde ich mir auf jeden Fall durch den Kopf gehen lassen, vielleicht findet sich ja noch eine weitaus passendere Lösung. Zu Grund und Ausweg dachte ich in die Richtung vom Grund für das Stürzen und den Ausweg aus ihm, schließlich kommt der Sturz in unsere eigenen Abgründe ja nicht von nichts, aber es spricht unser selbstgemachtds Leid, wenn auch kryptisch, doch oft auch von Gründen und Auswegen - wenn man denn hinhört. Ich lasse mir deine Worte nochmal durch den Kopf gehen, vielen Dank auf jeden Fall nochmal. LG Delf |
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