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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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19.07.2014, 00:34 | #1 |
Verloren
Der lange Flur.
Die grauen Kacheln. klack - klack Ertapp mich beim Nicht- auf-die- Fugen-treten. Kopf hoch! Das Bild an der Wand zu bunt mein Schal? Ich nehm ihn ab. ritsch-ratsch Die letzte Tür rechts. |
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19.07.2014, 06:45 | #2 |
Dabei seit: 06/2012
Ort: Erstwohnsitz: Der Himmel, ein Schneeweißes Wolkenbett
Alter: 63
Beiträge: 1.722
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Guten Morgen liebe simba,
sehr interessant! Ich dachte an Jack Nicholson in der Hauptrolle Dreier großartiger Filme. „Shining“ Genre: Horror „Einer flog über das Kuckucksnest“ Thema: geschlossene psychiatrische Anstalt und „Besser geht´s nicht“ Thema: (Zwangsneurosen) heute sagt man Zwangsstörungen. Der Schal, so denke ich hat in deinem Gedicht eine nicht ganz so unbedeutende symbolische Aussagekraft ebenso die Tür rechts Jedoch möchte ich nicht all zuviel vorgreifen und bin gespannt auf weitere Antworten zu deinem geistig anziehendem. Ganz lieben Gruß der Phönix |
19.07.2014, 23:08 | #3 |
Hallo simba,
reduzierte Bilder, die Tristes beschreiben.
Nicht auf Fugen treten steht für eine Zwangsstörung. Farblosigkeit, letzte Tür sind Metaphern für Endzeitstimmung. Was die Stimmung etwas stört ist das Comic-artige von "klack, klack" und "ritsch-ratsch." LG Perry |
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19.07.2014, 23:40 | #4 |
Lieber Phönix, lieber perry,
danke schön erst mal für eure Feedbacks, die mir sehr wichtig sind. Bin jetzt aber zu müde. Ein Andermal mehr dazu. gute Nacht, lieben Gruß, simba |
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20.07.2014, 13:53 | #5 |
Liebe Simba,
mich rühren deine Bilder auch ganz merkwürdig an. In mir entsteht eine Stimmung, so steril und undurchdringbar wie Watte. Da oben schon spekuliert wurde, traue ich mich auch, meinen Eindruck zu äußern: Für mich könnte dies ein Gang in die Leichenhalle (oder schlimmer noch in eine Leichenhalle zwecks Identifizierung des Toten) sein. Dazu passte für mich auch dieses Nicht-auf-die-Fugen-treten-Wollen. Es kommt bei mir wie eine magische Handlung an, die bewirken soll, dass es nicht ganz so schlimm wird... Das erste klack-klack unterstreicht dieses Bloß-leise-und-unauffällig-sein-Wollen in meinen Augen gut. Wenn ich früher Schuhe mit Absätzen anhatte, war mir das Klack-Klack manchmal auch unangenehm. Das ritsch-ratsch kann ich noch nicht einordnen. Es könnte beim Abnehmen des Schals entstehen - ein Geräusch wie Peitschenschläge gegen den Hals... Liebe Grüße Rosmarie Geändert von Rosmarie (20.07.2014 um 15:26 Uhr) |
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21.07.2014, 18:36 | #6 |
Dabei seit: 11/2005
Ort: Nördliche Hemisphäre
Alter: 55
Beiträge: 438
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Hallo simba,
das Klack-Klack erkläre ich mir durch durch Schuhe, die auf den Kacheln klappern. Das Ritsch-Ratsch kann auch ich nicht genau kategorisieren. Für mich entsteht hier das Bild eines unangenehmen Ganges (zu einem Amt, einer Botschaft, einem Krankenhaus). Das Ende lässt alles offen und viele Fragen entstehen beim Leser. Gruß, Sylvester |
22.07.2014, 23:35 | #7 |
Hallo, ihr Lieben.
jetzt muss ich mal endlich antworten. Hab mich sehr über eure Reaktionen auf diesen Text gefreut. Mein Anliegen war, nur das äußerst reduziert wiederzugeben, was im Kopf des LIs passiert, wie es diese besondere Situation erlebt. Es ist focussiert auf seine Sinne, insbesondere Geräusche, einzelne Details der Umgebung, weil es selbst extrem angespannt ist und sich diese "Kleinigkeiten" viel direkter als sonst auf es wirken. Lieber Phönix, "Geistig Anziehendes" - freut mich sehr diese Formulierung!! Wie schön, dass die beklemmende Stimmung direkt bei dir angekommen ist. Ja, als Filmszene könnt ich mir das auch gut vorstellen. Zum Schal - na, ja - erklären möcht ich es eigentlich nicht. Warum nimmt sie ihn ab? Worauf fiel ihr Bick vorher? Wie hat sie das wahrgenommen? Danke für´s Gedankenmachen. Lieber perry, Interessant, dass du wie Phönix an Zwangsstörungen denkt. Hmm Schade, dass dich die "Geräuschworte" stören, sie waren mir wichtig s.o. Das rischt-ratsch ist wohl schwerer zu entschlüsseln, als ich dachte. Hmm da muss ich nochmal überlegen. Danke für deinen kritischen Kommentar. Liebe Rosmarie, warum "trauen", ich beiß doch nicht! Deine Bilder rühren mich merkwürkdig an ... da hab ich doch was nicht ganz falsch gemacht, freu Du hast mich mit deinem Einfühlungsvermögen begeistert. Wie du die Schuhszene beschreibst - große Klasse. Ebenso deine Assoziationen - was auf das LI hinter der letzten Tür wartet. Schade, dass auch dir, als Frau, das ritsch- ratsch nicht klar wurde. Sie nimmt den Schal ab, weil .??? ... und dann? So schwer? Danke für deine Zeilen. Lieber Sylvester, ja, ein extrem unangenehmer Gang. Ansonsten. s.o. Danke auch dir für´s Miträtseln, ja, das LI nimmt in dieser Situation die Geräusche der Schuhe auf den Kacheln als unangehm laut wahr. Mit lieben Gute-Nachtgrüßen, simba |
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24.07.2014, 15:46 | #8 |
Liebe Simba,
schön, dass du noch auf unsere Vermutungen geantwortet hast. So ganz verstehe ich das Thema, um das es geht, immer noch nicht. Allerdings tendiere ich jetzt dazu, dass hier eine Prostituierte ihrem unerfreulichen Geschäft nachgehen muss... Aber egal, welche konkrete Vorlage dein Gedicht hat, für mich ist es in der Stimmung sehr dicht und sehr gelungen! Liebe Grüße Rosmarie |
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24.07.2014, 16:54 | #9 |
Hallo simba,
Angst und Ich-Schwäche, die den festen Boden sucht und sich mit Bunt im Grau als zu provozierend hastig selbst zensiert, sind gut skizziert. Gern gelesen gummibaum |
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24.07.2014, 18:25 | #10 |
[QUOTE=gummibaum;320485]
Angst und Ich-Schwäche, die den festen Boden sucht und sich mit Bunt im Grau als zu provozierend hastig selbst zensiert /QUOTE] Hallo, lieber gummibaum, über diese punktgenaue Interpretation freu ich mich sehr. Danke für deinen Kommentar. Ist das zweite Geräusch auch für dich nicht zu identifizieren? Liebe Rosmarie, etwas überrascht bin ich über deine neue Assoziation. Die in deinem ersten Kommentar (Leichenhalle) kommen der Sache viel näher. - Hier sollte eigentlich der Titel einen kleinen Hinweis geben. Er bezieht sich nicht nur auf das LI. Danke und lieben Gruß an euch beide. Ich bin froh, dass ihr noch hier seid. simba |
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24.07.2014, 18:29 | #11 |
Liebe simba,
Hier meine Assoziationen: Psychiatrie trifft's. Unterbrochene Gedankengänge durch Klick klack . Staccato artige Bewegungen... Stereotyp fast und das Gefühl von Hilflosigkeit beim Lesen. Mir gefällts ! Anna |
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24.07.2014, 19:49 | #12 |
klack - klack ? Erinnert mich das Durchladen eines Gewehrs.
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24.07.2014, 19:52 | #13 |
Interessant Gummibaum, womit wir unterschiedliche Geräusche verbinden....
abendliche Grüsse Anna |
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24.07.2014, 20:04 | #14 |
Liebe anna,
jede Resonanz ist aufschlussreich und hilfreich für mich, "Hilflosigkeit" passt gut. Danke, s. gummibaum, upps! Das Klack - Klack (direkt nach den Kacheln) hat Rosmarie toll erkannt in ihrem ersten Kommentar, wie auch das "Nicht auf die Fugen- treten" . ich meinte das zweite Geräusch: ritsch - ratsch, nachdem sie den Schal abgenommen hat. s. |
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24.07.2014, 20:04 | #15 |
...mit wie unterschiedlichen Ursachen wir ein bestimmtes Geräusch verbinden.
Grüße dich auch, Anna gummibaum |
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24.07.2014, 20:25 | #16 |
Das liegt eben daran, dass Rosmarie früher Schuhe mit Absätzen anhatte, Anna Staccato artige Bewegungen machte und ich immer erschossen wurde.
ritsch-ratsch ? Du wirst doch den bunten Schal nicht ... zerschneiden ? LG dummibaum |
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24.07.2014, 20:35 | #17 |
deine Antwort ist zu Schießen, dummibaum
nein, natürlich nicht zerschneiden oder zerreißen! Du kannst dich doch sonst in alles mögliche hineineindenken, und hier geht´s doch nur um eine Frau, ist das denn so schwer? Sie hat das unpassende Ding in der Hand und dann?? Sie will doch nicht mit dem Ding in der Hand in das Zimmer gehen ... wegschmeißen auch nicht ... |
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25.07.2014, 08:10 | #18 | |
Zitat:
Allerdings habe ich mich über dein gelungenes, wenn auch schwieriges Gedicht auch gefreut, liebe Simba! Vielleicht ist das unpassende Ding in ihrer Hand auch ein Brief, den derjenige in dem Zimmer nicht sehen, geschweige denn lesen soll? Ritsch-ratsch, weg damit... Liebe Grüße Rosmarie |
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26.07.2014, 15:31 | #19 | |
Liebe Rosmarie, da hatten wir beide, dank gummibaum, ja unseren Spaß!
Du verirrst dich leider immer mehr. Darum hab ich jetzt mal versucht etwas Klarheit in die ganze Sache zu bringen, ohne dem Leser alles zu verraten (und noch neue Idee eingefügt). Ich hoffe, es ist mir gelungen. Zitat:
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26.07.2014, 16:08 | #20 |
Dabei seit: 06/2012
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So, nun aber liebe simba ich werde es wagen:
Das Bild an der Wand ist das Spiegelbild in ihm sieht sich Person und empfindet sich als zu bunt. Steckt den Schal schnell ein die Zeit drängt und nur nicht noch in den Fugen einen Absatz verlieren - Bewerbungsgespräch? Na, da bin ich ja gespannt |
26.07.2014, 16:35 | #21 |
Als Rechtsmedizinerin ??? Wegen der Kacheln?
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26.07.2014, 16:57 | #22 |
Lieber Phönix, liebe Anna, ihr seid klasse! Ich hab meinen Spaß. Danke für eure Überlegungen! ganz liebe Grüße simba |
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26.07.2014, 17:01 | #23 |
Und wie ist nun die Lösung?
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