Aufbruch
Es ist ein Tag wie jeder andere: Weicher Abgasnebel legt sich seit dem frühen Morgen behutsam auf den Asphalt. Süss zwitschern die lustig verwirrten Alarmanlagen der parkierten Nebelwerfer den passierenden Spazierenden hinterher. Für einen kurzen Flirt reicht die Zeit und die wärmende Dampfglocke, die auch morgen noch den Himmel vor unseren Blicken bewahrt, begünstigt die Glückseligkeit. Zärtlich küssen Kautschuksohlen mit jedem Schrit den Gehsteig und die blassweissen Überreste eines genussvollen Kauvorgangs bleiben daran haften. Ich gehe weiter, immer dem wunderbar-farbigen Rhythmus aus Rot Gelb und Grün gehorchend und denke an den Schnee. Ja, es ist ein Tag wie jeder andere. Und doch, heute riecht es anders in der Stadt. Heute schmeckt der Wind nach Freiheit, nach Entfaltung. Und die zarten Böen flüstern mir den Aufbruch ins Ohr. Die Stadt verblasst. Die Zukunft ruft.
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