Jockel

[Ilka-Maria]

Joachim, auch genannt „der Jockel“,
hält sich für einen feinen Gockel,
doch geht er gerne einen heben,
und dann läuft immer was daneben:
Die Straße, ihn nach Haus zu leiten,
hat jetzt zwei Spuren mit vier Seiten.
Nimmt er die erste, zweite dritte?
Die vierte? Oder doch die Mitte?

Das Chaos setzt dem Denken Schranken,
und so beginnt er, heimzuwanken,
umarmt dabei die Straßenleuchten,
weil sie ihm schöne Frauen deuchten,
zwar kühl, doch von enormem Nutzen,
dem Fall auf den Asphalt zu trutzen
und ihn, wenn auch etappenweise,
zu stützen auf der kühnen Reise.

Zu Hause schließlich angekommen,
wird gleich ein Aspirin genommen,
um katerhafte Konsequenzen
des nächsten Morgens einzugrenzen,
dann endlich kann, in Bettes Hafen,
der Jockel seinen Rausch verschlafen
und selig in den Traum entschweben:
Wie herrlich, mal ein Glas zu heben!

02.05.2022

[Heinz]

wie erfrischend, oh, wie schön,
mal was anderes zu sehn.
Der Jockel zeigt: So kann es gehn,
wenn man besoffen diese Welt genießt
und lächelt, wenns aus Kübeln gießt
und frohgemut Laternen grüßt.
Gern gelesen und gegrinst!
Heinz