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Die Philosophen-Lounge Forum für philosophische Themen, Weisheiten und Weltanschauungen. |
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12.10.2012, 20:35 | #1 |
abgemeldet
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Gerechtigkeit
Gibt es so etwas wie objektive Gerechtigkeit?
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12.10.2012, 20:56 | #2 |
Dabei seit: 09/2012
Ort: Einfach geradeaus und dann links abbiegen.
Alter: 56
Beiträge: 562
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Hallo, Rivus,
das ist eine sehr interessante Frage. Ich kann nur meine "persönlichen" Überlegungen einbringen. Ich denke, nein. Jeder Mensch ist ein "Subjekt", daher ist jeder Mensch (nur vorsichtshalber: Ich auch) subjektiv. Somit denke (glaube) ich, dass wir gar nicht wirklich objektiv sein können, sondern lediglich in der Lage sind, der Objektivität "so nahe wie möglich zu kommen" - ohne sie jedoch zu erreichen. Auch der Begriff "Gerechtigkeit" ist an sich subjektiv, denn Kultur, Religion, Lebensumstände u.v.m. geben uns sehr unterschiedliche Auffassungen darüber, was "Gerechtigkeit" ist. Es ist ein "menschlicher Begriff". Wenn ich also einen anderen Menschen objektiv "betrachten" wollte, dann dürfte ich dafür kein Mensch sein, denn Objektivität wäre mir nur als "außenstehender, unbeteiligter Beobachter" möglich. Und wirklich ganz genau genommen, ist auch "Objektivität" ein menschlicher Begriff ... Nur ganz persönliche Gedanken. |
12.10.2012, 21:08 | #3 |
gesperrt
Dabei seit: 04/2012
Beiträge: 745
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Objektivität schafft das Kollektive, und eine hundertprozentige Sicherheit hat man sowieso nie.
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12.10.2012, 23:43 | #4 | |
abgemeldet
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hallo zusammen.
... danke für deine gedanken, Poetibus! objektive gerechtigkeit als absolutum ist unmöglich, so denke ich auch, aber subjektive gerechtigkeit scheint mir möglicher. // ... Martand, welche Substanz müsste das Kollektive haben, um so etwas, annähernd zustande zu bringen? // da ich soeben von der nobelpreisverleihung der euro-gemeinschaft gehört habe, bringe ich mal den philosophen John Rawls mit ins spiel. er stellte das unterschiedsprinzip auf: ein kollektives soll einen gerechtigkeitszustand herstellen, so wie es schon die europäische aufklärung forderte, also lasten und zuwendungen sollen so auf alle mitglieder verteilt werden, dass es alle menschen annehmen können Zitat:
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13.10.2012, 06:04 | #5 |
abgemeldet
Dabei seit: 05/2011
Beiträge: 504
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Selbstverständlich gibt es die absolute Gerechtigkeit. Es nimmt wunder, dass daran immer wieder vorbeigeschwurbelt wird.
Sie nennt sich "Tod". Ihr dürft sie aber auch "Zeit" nennen. Sie behandelt alle gleich. |
13.10.2012, 16:31 | #6 |
@ zonkeye
Meinst Du? Ich weiß nicht recht... In einer Welt, in der man für viel Geld Organe bekommt, also praktisch Lebenszeit kaufen kann, die man einem anderen einfach wegschnappt, ist nicht mal mehr der Tod gerecht. LG Persephone |
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13.10.2012, 16:35 | #7 |
selbst mit ihren gekauften Lebern und geleasten Herzen
werden sie eines nicht können: Der Todin - sie ist für mich weiblich - entkommen! Sie küßt uns alle auf die andere Seite hinüber und der Volksmund sagt es, wie oft: Das letzte Hemd hat keine Taschen - wir gehen nackert dort hinüber , in jeder Hinsicht ! http://www.youtube.com/watch?v=p7v92h13z3s MußSchälIch |
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13.10.2012, 17:04 | #8 |
Schon klar, früher oder später erwischt es jeden.
Aber, stell Dir das mal vor! Da lebt einer mit einem Organ, das einem anderen zustand, noch jahrelang in den Tag hinein und macht sich wahrscheinlich nicht mal ein Gewissen! Der andere? Was kümmerts ihn! Und irgendein in Geld schwimmender, aber immer noch gieriger Arzt macht das möglich. Da kann man wirklich nur auf eine höhere Gerechtigkeit hoffen. LG Persephone |
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13.10.2012, 18:11 | #9 |
Forumsleitung
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Offen gesagt, ist mir diese Frage wurst. Für mich ist wichtig, wie ich mich gegen Ungerechtigkeit stark machen kann. Und zwar gegen die von mir empfundene Ungerechtigkeit. Subjektiv ... objektiv ... perspektiv ... spekulativ ... sonstwie 'tiv ...
Wie soll ich denn wissen, ob mein Empfinden für Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit allgemeingültig ist, also allgemein geteilt wird? Ich kann doch nur danach urteilen und handeln, was ich selbst als gerecht oder ungerecht empfinde. |
13.10.2012, 18:45 | #10 |
14.10.2012, 18:03 | #11 |
abgemeldet
Dabei seit: 05/2011
Beiträge: 504
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Der Todin ist völlig egal, was Ilka-Maria von ihr hält. Sie wird sie mitnehmen, wenn die Zeit gekommen ist.
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19.10.2012, 12:09 | #12 |
abgemeldet
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Gibt es eine objektive Gerechtigkeit?
Selbstverständlich nicht. Gerechtigkeit ist eine moralische Empfindung. Moralisch empfinden können lediglich sich selbst wahrnehmende Individuen. Diese Individuen unterliegen der Subjektivität. Sie und ihre Empfindungen sind Bestandteile der Objektivität.
Bane |
19.10.2012, 20:03 | #13 |
Gerechtigkeit ist und bleibt
Recht Moral kommt und geht je nach Jahr Kultur und Staat |
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07.12.2012, 08:48 | #14 |
abgemeldet
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Und wieder ein Beispiel dafür, wie ermüdend es ist, sich mit marlenja ins Benehmen zu setzen. In der kleinen Marlenjawelt werden nur Monologe geführt. Sie hält das wahrscheinlich für eine Art des Dialogs. Man gibt ihr Denknahrung und sie spuckt eingestaubte Wahnvorstellungen am Fließband aus.
Bane |
07.12.2012, 09:29 | #15 |
Dabei seit: 03/2012
Ort: Erde, Europa, Deutschland, Bayern
Beiträge: 1.747
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Objektive Gerechtigkeit bedeutet, dass ich objektiv betrachtet immer im Recht bin, und subjektive, wenn jemand auf Grund eines rein subjektiven Gerechtigkeitssinns glaubt, dass dem nicht so ist.
Oder wie war das nochmal? |
14.12.2012, 00:17 | #16 |
Dabei seit: 11/2008
Ort: bye the Godfarther! The God? the God!..... Father!
Alter: 40
Beiträge: 949
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Ja. Jedoch ist der weg zu dieser Antwort nicht so leicht wie es scheint.
Viele menschen heutzutage lassen jemanden mit verbundenen Augen darüber entscheiden was recht und falsch ist. Was falsch ist. Schwer wird es zum beispiel beim Tod. Man sagt der Tod sei gerecht weil er zu jedem kommt und niemanden unterscheidet doch werfen wir Gott vor oder zweifeln an ihm weil der tod ja oft so ungerecht war. Es gibt gerechtigkeit das haben wir alle schon mal erlebt so wie ungerechtigkeit. Dabei handelt es sich um die kleine Gerechtigkeit. Wir glauben hätten wir die macht, würden wir immer gerecht handeln und wir wüsten natürlich was gerecht ist. Gerechtigkeit zu verstehen ist wohl eines der langen denker wege die scheinbar kein ende finden. Um gerechtigkeit zu erhalten muss man erwachsen und weiße werden. Den die große gerechtigkeit zu erhalten bedeutet das zu verstehen was wir als ungerechtigkeit empfinden. Es bedeutet sich einzuschränken und verantwortung tragen zu können. Am nähesten erreichbar wenn man sich im leben in einer Vater rolle versteht. Das ist nicht religiös gemeint wie auch mein gesamter post nicht esotherisch. Eine harte frage ist auch wenn eine Mutter es wohl niemals offen sagen würde, ob es sein kann das sie eines ihrer beiden kinder mehr mag als das andere. Ich stelle mir vor das sie sich oft selbst sagen muste ich liebe beide gleich viel. Um es auf einen pukt zu bringen ist das gerecht was sich gerecht anfühlt wo jedoch kein negatives gefühl wie z.b. rache mit drinsteckt oder naivität um genau zu sein muss es sich nicht nur gerecht anfühlen man muss auch sachkundig sein, in der entscheidung die man trifft. Deswegen muss man auch so veiel denken lernen und verstehn, den sonst wird man oft ungerecht handeln im felsenfesten glauben man sei gerecht. Ich gleueb nicht das es viele menschen evtl. sogar keinen eizigen gibt der Absolute objektive gerechtigkeit ausüben kann, auser in sehr banalen sachverhaten.Deswegen ist auch die rechtsgrundlage vom anbegin der zeit in ständiger bewegung. Die menschen müssen noch herausfinden was gerecht ist und was nicht. Wir machen vortschritte das ist 100%sicher. Doch wir sind noch weit vom ziel entfernt. Was ist das beste was du mit deinem leben tuen könntest und wie geht das? Unser erfolgsempfinden ist darauf ausgerichtet in dingen besser zu sein als ein anderer. Doch wo es einen gewinner gibt gibt es auch einen verliere. Und wenn alle Gleich sind wird es schwerer anders zu sein. Es gibt im prinzip nur den weg selbst der ewige schüler und der ewige lehrer zu sein. Konkurentzdenken aller möge der bessere gewinnen sind z.b. keinesfalls eine objektive gerechtigkeitshaltung. Ich spiele mit meinem Kumpel oder meinem kleinen bruder nur zum spass und um mich zu verbessern ist die grundregel vor jedem wettbewerb der lediglich den zuschauern als unterhaltung dient. Man darf auch kämpfen aber nur gegen sich selbst nie gegen den gegner. Somit auch falsch Wie es in der natur steht fressen und gefresen werden. Somit mag ich heute mit den worten schliessen: Hätte Gott gewollt das wir den pferden geistig überlegen sind, hätte er uns einen größeren kopf gegeben. |
18.12.2012, 15:35 | #17 |
Dabei seit: 12/2012
Ort: Schatten
Alter: 39
Beiträge: 15
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Vorerst sollten wir fragen: Gibt es generell objektive Werte, die alle Menschen auf gleiche Weise teilen?
Kant bietet hier die Vernunft an. Unsere Ratio ist die Basis für eine allgemeine, vernetzende Urteilskraft. Aber sind alle Menschen wirklich auf gleiche Weise vernünftig? Können wir wirklich vorurteilsfrei über den Weg der Vernunft miteinander kommunizieren? Gerechtigkeit scheint ein subjektives Gefühl zu sein. Es scheint weiterhin ein Gefühl zu sein, dass wir alle teilen, auf eine ähnliche, nicht jedoch gleiche Weise. Was für einen Chinesen gerecht ist, ist nicht immer für einen Europäer gerecht. Was für ein Kind gerecht ist, ist nicht immer für einen Erwachsenen gerecht. Wenn nun aber die Vernunft vorschreibt, was gerecht ist und was nicht, und wenn wir davon ausgehen, dass Vernunft objektiv ist und für alle Menschen gleich gilt, dann kann es objektive Gerechtigkeit geben. Wie sähe diese vernunftgesteuerte Gerechtigkeit denn nun aus, frage ich? So wie die reale Welt da draußen? Ist unsere Gesetzgebung tatsächlich vernünftig gerecht? Was meint ihr? |
01.01.2013, 11:17 | #18 |
abgemeldet
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02.02.2013, 14:54 | #19 |
Dabei seit: 10/2012
Beiträge: 141
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Hallo zusammen!
Ich möchte mal eine Frage stellen: Was ist eigentlich Gerechtigkeit? Wenn ein Verbrecher eine junge Frau erschossen hat, und kommt dafür ins Gefängnis, ist das dann gerecht? Müsste man ihn dann nicht selbst erschießen, um gerecht zu sein? Oder lässt sich Gerechtigkeit auch mit Gnade vereinbaren, ist es demnach gerecht, besagten Verbrecher "nur" einzusperren, weil der Ärmste eine schwere Kindheit hatte, und sich der Schuss nach eigenen Aussagen nur aus Versehen gelöst hat? Oder ist es gerecht, ihn nicht zu erschießen, obwohl feststeht, dass er die Dame mit voller Absicht umgebracht hat, obwohl er liebevoll erzogen wurde und schlicht und ergreifend schuldig ist, ist es gerecht, ihn trotzdem gnädig zu behandeln? Gruß Nebelfuchs |
02.02.2013, 16:04 | #20 |
R.I.P.
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Ich bin sicher, daß es unmöglich ist, Gerechtigkeit objektiv zu definieren.
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03.02.2013, 08:32 | #21 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Die Zeiten des Auge-um-Auge-Prinzips sind vorbei, und zum Glück sind wir von der Steinigungspraxis der islamischen Völker weit entfernt. |
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03.02.2013, 10:56 | #22 |
Dabei seit: 10/2012
Beiträge: 141
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Danke für deine Antwort, Ilka-Maria!
Ich bin durchaus der Meinung, dass das, was unser heutiges Justizsystem praktiziert, richtig ist. Aber ist es das, was mit Gerechtigkeit gemeint ist? Es geht mir um die Bedeutung des Wortes an sich. Ist Gerechtigkeit das, was wir als richtig, also als recht befinden, oder ist es ein ienfaches Gleiches-mit-Gleichem-vergelten? Gruß Nebelfuchs |
03.02.2013, 13:19 | #23 |
Dabei seit: 11/2011
Ort: Wüste
Alter: 47
Beiträge: 74
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Mato Oput
Für mich stellt sich die Frage, wem nützt "Gerechtigkeit"?! Meinem Ego? Meinem Selbst? Der Gesellschaft?
Frieden oder Recht? Hab mal vor nen paar Jahren einen interessanten Artikel zu eben diesem Thema im Spiegel gelesen. Hier mal der Link - "Mato Oput" dazu. Fand ich für mich sehr interessant. Ne endgültige Meinung habe ich momentan nicht dazu. Irgendwie. Nur, daß ich Trauer nicht mit Trauer begegnen kann bzw. das Trauer nur noch mehr Trauer verursacht. In einem selbst und somit auch in der Welt. Also nützt mir persönlich "Gerechtigkeit" nicht wirklich, objektiv und langfristig gesehen. So meine Idealvorstellung. Wäre ich persönlich betroffen, mmmhhh, schwierig, ich weiß es nicht. Staubige Grüße Dead Man |
03.02.2013, 13:44 | #24 | |
R.I.P.
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Zitat:
gibt es das denn? Solange es keine "geklonte" Hirne gibt, werden Individuen subjektiv in ihrer Sicht bleiben. Auch der Begriff "Gerechtigkeit" ist individuell geprägt. Wir haben zumindest ein umfangreiches Gesetzeswerk, das gesprochenes Recht (und nicht allzu übel) enthält. Gerechtigkeit: Des einen Uhl, des andern Nachtigall. |
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03.02.2013, 21:38 | #25 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Aber es geht offensichtlich um die Gerechtikeit im Alltag, und da scheiden sich ständig die Geister. Da lässt sich Gleiches nicht mit Gleichem vergelten, weil es unterschiedliche Auffassungen von Wertigkeiten gibt. Ich finde, da muss das greifen, was die Briten "common sense" nennen, nämlich ein gesundes Abwägen der Interessen und die Bereitschaft, sich gegenseitig so zu einigen, dass beide (oder alle) Seiten damit leben können. Nichts anderes spielt sich täglich in der Wirtschaft ab. Und das funktioniert. Wenn es nicht mehr funktioniert, geht man zur Polizei oder führt einen Krieg. Das sind allerdings die schlechteren Optionen. |
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03.02.2013, 23:32 | #26 |
R.I.P.
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04.02.2013, 18:36 | #27 | |||
Dabei seit: 11/2011
Ort: Wüste
Alter: 47
Beiträge: 74
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Hallo Thing,
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Staubige Grüße Dead Man |
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04.02.2013, 19:14 | #28 | |
R.I.P.
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Zitat:
Spinozas Ethik kenne ich nicht. Das "cui bono?" mag bei sehr komplexen Ereignissen eventuell nicht weiterhelfen. Ich persönlich kann Dinge und Ereignisse, Entwicklungen und Gegebenheiten immer nur noch subjektiv beurteilen. Kleines, nebensächliches Beispiel: Ein kleiner Dieb kommt ins Gefängnis. Ein Zellengenosse veergewaltigt ihn, weil er "ein lecker Bübsche" ist. Der Dieb verkraftet das nicht, erhängt sich. Der Vergewaltiger bekommt eine Zusatzstrafe. cui bono? |
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