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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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05.01.2006, 10:28 | #1 |
Gast
Beiträge: n/a
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An Mutters Brust
Die Welt ist vulgär und obszön,
wer wollte das ernsthaft bestreiten? Und was nun und was nicht als schön empfunden wird, kann uns verleiten die Augen vor Dreck zu verschließen, der einfach nur dreckig erscheint. Der Zeitgeist will klinisch genießen, wenn er wie ein Krokodil weint. Kein Verslein soll blutig verrecken und wenn, in der Pathologie. Kein Schwänzlein in Kinderchen stecken, es sei denn, es bleibt Onanie. So waschen wir unsere Hände und recken das schneeweiße Kinn. Verwechselt ein Dreckschwein die Stände, dann kommt es zum Abdecker hin. Denn Lyrik ist hier nur für solche, die immer nur scheinen, als ob. Käm Damon zu uns mit dem Dolche, empfänden es viele als grob, Tyrannen auch so zu benennen. Sie mühen sich mütterlich mild. Auch wenn manchmal Bücher noch brennen, man beißt nicht die Brust, die uns stillt. |
05.01.2006, 21:25 | #2 |
gesperrt
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Technisch ganz gut.
Wo und wie würdest du dich aber in der von dir skizzierten Welt einordnen? Brutalstmöglicher Aufklärer (á là monsieur "cuisinier" peut-être)? Abgesehen davon, steckt dein Gedicht voller unterschwelliger Vorurteile und Hasstiraden; Einfühlungsvermögen in die Entstehungsprozesse der angeprangerten, zum Teil mit Halbwahrheiten beschriebenen Mechanismen wird garnicht erst erstrebt, das Resultat ist ein polemisches Stück feinster lyrischer Demagogie. Du kannst es dir fast denken, ich mags nicht. |
06.01.2006, 20:35 | #3 |
Hinterlässt meiner Meinung nach viel zu tief das Bedürfnis, nachzudenken, nachzuprüfen, sich, seine Gedanken und die Welt um einen herum.
Ist ein wenig verstörend und daher, denke ich, in die falsche Kategorie eingeordnet. Gar nicht, dass ich es schlecht finde würde. Gar nicht. Es gefällt mir auf seine makabere Art, kurzweilig, wenn auch ein klein wenig oberflächlich. LG; Riif-Sa |
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