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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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12.03.2013, 08:35 | #1 |
Gast
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Pudelmütter
Pudelmütter
©Hans Hartmut Karg 2013 Sie sind so um die Fünfundzwanzig, also jung. Sie jagen täglich mit den Pudeln durch die Lande. Dabei haben sie noch den ganzen Jugendschwung, Die eine Frau ist für die zweite eher wie ´ne Tante. Zweimal am Tage tollen sie mit ihren Pudeln Durch grüne Wiesen, damit die sich dort erleichtern. Die Frauen sind sehr schlank und essen Nudeln, Weil sie sich für das Mittelmeer begeistern. Der eine Pudel ist ganz schwarz, der andere weiß. Die fressen viel und werden monatlich gebadet. Und unsere Damen nehmen sie mit auf die Reis´, Denn Tierliebe hat niemandem bisher geschadet. Einmal im Monat gehen sie zum Hundsfrisör, Der schneidet kurz die Haare und frisiert sie toll. Auf Hundeschönheit achten ihre Frauchen sehr Und kaufen Schmuck – so einen ganzen Koffer voll. Der Haarschnitt kosten 25 Euro dann pro Hund, Das gönnen sich die recht bescheidenen Damen, Denn mit der Schönheit ihrer Hunde tun sie kund, Dass sie präsent sind im Gesellschaftsrahmen. Ein Mann fragt sie einmal nach Heirat und Nachwuchs: „Wollen Sie denn nicht lieber kleine Kinder haben?“ Da lachen unsere Pudelmütter, antworten dann flugs: „Wir wollen doch nicht immer Widerworte haben! Denn unsere Freunde gehen, wenn wir das wollen. Bei Nähewunsch können sie gerne zu uns kommen. Und unsere lieben Pudel machen, was sie sollen, Wir sind mit ihnen noch nicht auf den Hund gekommen. Nie müssen wir verhandeln, niemals streiten, Nie Hemden bügeln und nie Wäsche waschen. Wenn unsere Pudel uns zum Kauf begleiten, Fassen sie nicht in Börsen, Einkaufstaschen!“ „Und wer bezahlt einmal im Alter Eure Renten, Wer sorgt sich um den Fortbestand im Staate? Wer soll die Wirtschaft denn zum Guten wenden, Wen zieht ihr für das Alter denn zu Rate?“ „Das alles lasst nur unsere Sorge sein, Wir leben jetzt – und nicht für unsere Zukunft. Denn hier wollen wir immer glücklich sein, Die Augenblicke leben, das ist unsere Kunst!“ * |
12.03.2013, 09:39 | #2 |
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Lieber Doktor Karg,
leg doch mal eine Pause ein, statt von einem fettgefüllten Fressnapf in den nächsten zu stolpern! Die von Dir hier injurierten 25jährigen "Pudelmütter" sind seit gut 35 Jahren aus der Mode - der Pudel ist (auch unter den Nutten) längst megaout. "In" sind auf der Hand oder in der Tasche zu tragende Tschiwawas oder Miniterriers. Wenn du auf das Alter ihrer HalterInnen achtest, wirst Du feststellen, dass sie in aller Regel das Klimakterium entweder schon hinter sich haben oder kurz davorstehen. Eine 25jährige mit einem solchen Tierchen gilt unter AltersgenosInnen als verhaltensauffällig und tut sich entsprechend schwer. Weibchen wie Reese Witherspoon (mit ihrem "Brutus" in "Natürlich blond") sind die absolute Ausnahme. Gottlob sind die Mädchen heute nicht mehr so dumm, wie Du sie Dir offenbar wünschst, um als "Twens" schon mit Zwillingen niederzukommen, damit sie den Rentnern die Kreuzfahrten sichern. Dein Opa, der mit der Zelthose oder dem Hosenzelt unterwegs ist, um bequem kopulieren zu können, ging so gerade noch durch. Diese Hundenummer nun ist leider so unterirdisch, dass man anfangen muss mit Fremdschämen. Sei so gut und mach sie weg. Schreib doch mal ein unverfängliches Blumengedicht! lg z |
12.03.2013, 13:18 | #3 | ||
Forumsleitung
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Zitat:
Zitat:
Und weshalb liegt der Schwerpunkt auf Pudel? Das ist eine Hunderasse für eingefleischte Liebhaber und passt für mich nicht recht ins Bild. Nicht nur, dass der Pflegeaufwand bei diesen Hunden groß ist, er will aufgrund seiner Gelehrigkeit und Verspieltheit ständig unterhalten werden - ein Zirkus-Wauwau, wenn man es so nennen will. Für eine hektische Zeit wie unsere ist ein Pudel viel zu anspruchsvoll, da nimmt man doch lieber etwas Bequemeres. Das Gedicht entbehrt nicht einer gewissen Beobachtung, deshalb habe ich den Verdacht, dass hier reale "Pudelmütter" Patin standen. Vielleicht gibt es in Deiner Nähe einen Pudel-Club? Genauso authentisch klingt für mich der Vorwurf, sich bei der Entscheidung gegen Kinder dem "Generationenvertrag" zu entziehen, ist gleich: dem Staat keine künftigen Beitragszahler in den Schoß zu legen. Denn dieser Vorwurf ist immer wieder Gegenstand heftiger Streitgespräche. Er muss abprallen, denn: Der Generationenvertrag ist nur ein Begriff, kein Vertrag. Der eigene Lebensentwurf ist grundgesetzlich gesichert, niemand muss heiraten und Kinder bekommen; es stünde z.B. auch jedem frei, ins Kloster zu gehen. Viele Frauen haben längst begriffen, dass es sich nicht lohnt, Kinder für den Staat in die Welt zu setzen. Es ist für die Mehrheit ein Draufzahlgeschäft, und die Draufzahlerei geht am Ende auf die Kinder über: Sie sind Melkmasse! Wer Kinder liebt, rechnet nicht, sondern will sie um ihrer selbst willen haben und ist zu jedem Opfer bereit. Oder setzt sie erst gar nicht in die Welt. Ich hoffe, das war nicht zu hart. LG Ilka |
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12.03.2013, 14:27 | #4 | ||
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Ilka-Maria schrieb:
Zitat:
Zitat:
Mops, Jack Russell und Retriever sind Modehunde, aber keine "Weiberhunde" wie früher die Pudel (cognacfarben!) und heute die Tschiwawas und die Miniskyes. Jede Nutte, die in den 70ern des vorigen Jahrhunderts auf sich hielt, hatte einen Zwergpudel als Freund und war damit mindestens einmal pro Woche beim Veterinär am Ort, mitsamt den langen Lackstiefeln, dem kurzen Rock und dem Täschchen. Vielleicht war unser Doktor Karg ein solcher? Ein Verterinäroberrat, Zelthosen oder Breeches tragend, nach Dienstschluss Kleintierpraxis machend und Frauchen mitsamt Hundchen beglückend? Jaja, die gute alte Zeit! Sie kommt nicht wieder ... Frauen kriegen immer noch Kinder, aber erst viel später. Sie sind besser ausgebildet als früher und wollen erst mal selbst Karriere machen und ausprobieren, wie weit sie damit kommen. Wirklich "berechnen", ob man sich ein Kind "leisten" kann oder nicht, tun die wenigsten. Wenn der Wunsch stark genug ist, erfüllen sie ihn sich. So einfach ist das. Dass dabei unter dem Strich weniger Babies herauskommen als zu einer Zeit, wo KKK angesagt waren und der Mann den ehelichen GV gerichtlich erzwingen konnte (sonst von der Frau verschuldete Scheidung mit anschließender, völliger Mittellosigkeit des Hascherls), sind gottlob Geschichte. Mag sein, dass unser Doktor das bedauert. Die hiesigen Frauen sind froh, dass sie heute im zarten Alter von 25 Jahren das Staatsexamen machen und weltweit gut bezahlte Jobs finden, statt irgendeinem Muffkopf für lau aus der Schlabberhose helfen zu müssen. Amüsierte Grüße z |
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12.03.2013, 14:55 | #5 |
Forumsleitung
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Na, hübscher Rundumschlag.
Für den Pudel brauche ich kein Klimaterium, der wird so oder so nur noch selten auf Gassi gesehen. Auch kann ich ihn nicht exklusiv mit Prostituierten in Verbindung bringen, sondern eher mit alten Tanten. Das mit den gut ausgebildeten Frauen, die ihren tollen Job nachgehen, sehe ich anders. Die gibt es zwar, aber das bleibt bei vielen von ihnen nicht das Leitmotiv. Oft ist der Wunsch nach Familie und Kindern doch stärker als der tolle Job und die Unabhängigkeit. Weiß der Geier, warum: Ich habe junge Frauen gesehen, die nach dem Studium und Doktorgrad geheiratet und ein Kind nach dem anderen in die Welt gesetzt haben. So entweder/oder scheint die Frauenwelt nicht gebacken zu sein. Trotzdem würde mich interessieren, weshalb Dr. Karg ausgerechnet auf den Pudel gekommen ist. |
12.03.2013, 15:28 | #6 |
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Doktor Karg richtet sich nicht nach der Wirklichkeit in diesem unserem Lande, sondern geht von sich aus, so wie Du immer von Dir, Ilka-Maria. Er berichtet von einer lang vergangenen Zeit, in der die Frauen tatsächlich mit Toy-Pudeln unterwegs waren und er sich gewünscht hätte, sie würden ihre Zuneigung ihm statt den Hundsviechern schenken.
Und auch Du bist offenbar in Deinem Umfeld nicht mehr up-to-date: Mehr als 50 % aller doitschen Kinder gehen aufs Gymi, die Mädchen sind in der Mehrzahl und haben die mit Abstand besseren Noten. Sie lassen sich nach dem Abitur nicht sofort schwängern, sondern studieren und machen ihren Weg. Lieschen Müllers enger Blick ins eigene Umfeld mag ein anderes Bild zeigen - tatsächlich aber sind von den 5700 deutschen Studiengängern in Tiermedizin sage und schreibe 5100 weiblich. Und die werden nach dem Staatsexamen wieder nicht sofort schwanger, sondern machen die Fachtierärztin für Kleintiere, gehen in die Vertrinärverwaltung oder in die Pharmaindustrie und verdienden gut. Ein Teil von ihnen kriegt dann vielleicht wirklich mal ein Kind, höchstens zwei. Zu wenig, wie Doktor Karg befürchtet, oder falsch motiviert, wie Du behauptest. Wen kümmert's? Die heutigen Mädelz nicht. Die meisten wissen haargenau, was sie wollen. Ich gönn es ihnen von ganzem Herzen. Heitere Grüße aus dem Statistischen Landesamt z |
13.03.2013, 11:46 | #7 |
Gast
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Re: Pudelmütter
Liebe Ilka-Maria, liebe zonkeye,
mein Gedicht wollte eigentlich nur Standpunkte darstellen - mehr nicht! Es ist eigentlich als Statement gedacht, das den Standort Jüngerer gegen Ältere kolportiert. Ich verstehe die Kritik nicht. Herzliche Grüße R. R. Karg |
13.03.2013, 11:53 | #8 |
Forumsleitung
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Macht nix, mit Hunden kenn ich mich ohnehin nicht gut aus.
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14.03.2013, 20:48 | #9 |
Gast
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Re: Pudelmütter
Liebe Ilka-Maria,
mit Hunden kenne ich mich auch nicht aus. Was ist schon ein Hund gegen eine Katze... Herzliche Grüße R. R. Karg |
14.03.2013, 21:10 | #10 |
Forumsleitung
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15.03.2013, 10:33 | #11 |
Gast
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Re: Pudelmütter
Liebe Ilka-Maria,
danke für den wunderbaren Link! Herzliche Grüße R. R. Karg |