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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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07.06.2011, 04:23 | #1 |
Tod eines Dorfpfarrers
Jetzt liegt er stinkend da in seiner Pisse.
Seine würdevolle Art ist es, die ich vermisse. Es gelang ihm nie, wie wohl den meisten, etwas Bleibendes zu leisten. So entweicht ihm mit dem letzten Furz: „Das Leben ist erbärmlich, tierisch, ekelhaft und kurz.“ |
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07.06.2011, 06:38 | #2 |
Forumsleitung
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Guten Morgen, Schmuddelkind,
ist das nicht zu pauschal? Statt mit einem heuchlerischen Individuum, das der Ethik seines Berufes nicht gerecht geworden ist, ins Gericht zu gehen, ist Dein Gedicht ein Schlag gegen einen ganzen Berufsstand. Aber vielleicht sehe ich das zu streng. Die Wortwahl ist deftig, aber durchaus geeignet, den grenzenlosen Hass auf eine Person auszudrücken, die offensichtlich ein Drecksack war. LG Ilka-M. |
07.06.2011, 14:30 | #3 |
Danke für die frühmorgentliche Antwort!
Eigentlich hatte ich nicht die Absicht, einen ganzen Berufsstand zu diskreditieren. Ich schätze mal, du beziehst dich dabei auf "wie wohl den meisten". Damit waren aber meinerseits nicht die meisten Dorfpfarrer, sondern die meisten (Menschen) gemeint. Oder muss man "meisten" hier groß schreiben? Tatsächlich hatte ich dabei eher so eine Geschichte eines heuchlerischen Individuums im Kopf, "das der Ethik seines Berufes nicht gerecht geworden ist". Die Sprache sollte nicht unbedingt Hass ausdrücken, auch wenn das ebenfalls eine interessante und gar nicht so abwegige Interpretation ist. Ich wollte eher den Kontrast zwischen dem würdevollen Auftreten und den hohen Idealen, die er gepredigt hat einerseits und der bitteren Erkenntnis einer gescheiterten Person andererseits im Moment des Sterbens ausdrücken. Da schien es mir angebracht, den Tod als etwas Profanes, Physisches und Ekelhaftes zu beschreiben, das mit Gestank und Pisse einhergeht. Aber deftig bleibt die Ausdrucksweise natürlich. LG |
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07.06.2011, 18:05 | #4 |
Auch im Sterben lebt man die Lebensphilosophie!
Wie immer fällt die Maske zum Schluß. |
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07.06.2011, 18:54 | #5 |
abgemeldet
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Der erinnert mich an Father Jack Hackett.
http://en.wikipedia.org/wiki/Charact...r_Jack_Hackett Bild: http://www.bbcprograms.com/catalog/f...s/0103fted.jpg |
07.06.2011, 20:55 | #6 |
@muse: So ist es!
@Schamansky: Junge, Junge! Der Typ ist gruselig. "Meinen" Dorfpfarrer stelle ich mir (zumindest optisch) aber anders vor. |
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14.05.2016, 07:02 | #7 |
R.I.P.
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Hallo, Schmuddelkind -
(falls Du hin und wieder hier reinschaust):
Klasse! So hat wohl Kleist den Dorfrichter Adam gesehen, wie Du Deinen Dorfpfarrer sahst. Lieben Gruß aus der alten Heimat von Romulus Thing |
27.06.2016, 21:53 | #8 |
Hallo Thing,
ich würde eher sagen: "Ein bemühtes Frühwerk." Trotzdem vielen Dank für das Teilen deiner Sichtweise. Und lieben Gruß zurück in die alte Heimat, in die ich diesen Sommer zu reisen gedenke. |
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