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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 28.07.2015, 06:31   #1
männlich Ex-DrKarg
Gast
 
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Standard Das Geheimnis der Liebe


Das Geheimnis der Liebe

©Hans Hartmut Karg
2015

Was ist wohl das Geheimnis einer Frau?
Ist es denn die Scheinunterwerfung,
Bei der sie nur als eitler Pfau
Ablegt die eigene Machtverwerfung?

Das Ordinäre hat jetzt Konjunktur
Und fragen muss man schon nach Sinn,
Wo vielfach nur die Geilnatur
Der Liebe einziger Gewinn.

Gibt es denn nur ein Saugen, Blasen,
Nur hüftbrutales Reiten, Wackeln,
Nur wildgewordenes Stöhnerasen –
Und immer nur das scheindevote Dackeln?

Nein, es gibt auch ihr wundersames Wesen,
Mit dem sie lieblich bleibt und ist.
Ja, es ist weich, kann aus den Augen lesen
Und Du wirst Mann, weil Du es selber bist.

Folgt sie frei ihrem Manne auf dem Fuß,
Wird sie ihn immer wieder überraschen:
Er spürt: Sie freut sich auf den nächsten Kuss
Und füllt auf seine Kosten keine Taschen.

Denn nur, wenn sie Geheimnis bleibt
Und niemals ganz entborgen sich entschleiert,
Weil Frau in Deiner Liebe lebt und leibt,
Wird sie es bleiben, die mit Dir auf Dauer feiert.

*
Ex-DrKarg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.07.2015, 06:39   #2
weiblich DieSilbermöwe
 
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Gefaellt mir sehr gut besonders das Spiel mit dem Scheinbaren.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.07.2015, 08:38   #3
männlich Ex-DrKarg
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Alter: 76
Beiträge: 3.139

Standard Re: Das Geheimnis der Liebe

Liebe Silbermöve,
ja auch das Spiel des Scheinbaren...
Mir ging es jedoch noch um etwas anderes:
Liebe als bloße Sexualität mit reiner Triebbefriedigung kann nicht von Dauer sein, auch nicht Liebe, die man nur "technisch" begreift und/oder nur "auslebt".
Was bietet schon "Shades of Grey"?
Dort jedoch, wo wirkliche Liebe noch das "Geheimnis des Du" bewahrt, kann sie dauerhaft werden....
Herzliche Grüße und lieben Dank!
H. H. Karg
Ex-DrKarg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.07.2015, 17:00   #4
weiblich ANOUK
 
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Beiträge: 462

Hallo Dr. Karg
neulich las ich einen Text über die "Übersexualisierung" unserer Zeit und fühlte mich endlich verstanden. Ich bin mit Sicherheit nicht prüde und nicht "unlustig" aber es ist mir ein unheimlicher Dorn im Auge, was zu normalen Sendezeiten auf normalen Sendern gesendet wird, kaum mehr ein Krimi der nicht im Rotlichtmilieu spielt, kaum mehr Werbung ohne Nackedeis ( inzwischen wird quasi schon für Kaugummi nackt Werbung gemacht). Überall wird man bombardiert mit "Sex-Tipps", wie man "mehr Lust" bekommt, "fitter bleibt" usw. Es findet eine derartige Überreizung und Übersättigung statt, dass man kaum mehr Lust auf die eigene Lust hat. Inzwischen setze ich schon fast auf platonische Liebe, da mich das alles "ankotzt" und ich den Reiz und das Wunder in der tiefen Zweisamkeit sehe, die sich oberhalb der Gürtellinie abspielt, im Kopf. Selbstverständlich gehört für mich aus weiblicher Sicht auch erfüllender Körperkontakt dazu, jedoch erst und NUR wenn der Kopf, der Geist eine gewisse Intimität zum Partner entwickelt hat. So verstehe ich auch dein Gedicht. Dass es die Erfüllung, diesen Zauber des "Du" bzw des "wir" nur gibt, wenn die Partner die Hosen auch in anderer weise runterlassen: auf geistiger Eben intim miteinander werden. Was nicht heißt, dass man dem anderen auch sein allerletztes Geheimnis enthüllen sollte, nein: sondern dass man GEFÜHLE teilt und das Leben teilt. Nicht nur die Matratze.
lG
Anouk
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Alt 29.07.2015, 17:34   #5
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City
Beiträge: 31.103

Zitat:
Zitat von ANOUK Beitrag anzeigen
neulich las ich einen Text über die "Übersexualisierung" unserer Zeit und fühlte mich endlich verstanden. Ich bin mit Sicherheit nicht prüde und nicht "unlustig" aber es ist mir ein unheimlicher Dorn im Auge, was zu normalen Sendezeiten auf normalen Sendern gesendet wird, ...
Es gibt keine "Übersexualisierung", denn Sex war schon immer eines der Themen, die für Menschen in vorderster Reihe standen - ein Grundbedürfnis wie Essen und Trinken und Schutz vor Kälte oder zuviel Hitze.

Es hat eher mit Rücksichtlosigkeit und dem Verlust eines natürlichen Gefühls der Scham und der Peinlichkeit zu tun. Sexualität wird öffentlich ausgetragen, und dazu brauche ich keine Fernsehwerbung oder den Tatort, um mich belästigt zu fühlen. Da genügt mir schon das Pärchen, das sich in einer stark besetzten S-Bahn in zwanzig Zentimeter Abstand von mir lautstark abschmatzt und sich gegenseitig an die Genitalien greift, während ich in meinem Buch weiterlesen möchte. Den "Tatort" muss ich mir nicht ansehen, aber gegen Taktlosigkeit in der S-Bahn bin ich machtlos. Nebenbei bemerkt: Ich bin auch nicht prüde. Aber ich gehe mit meinem Drang nach freiem Verhalten nicht der Öffentlichkeit auf die Nerven.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.07.2015, 17:55   #6
weiblich DieSilbermöwe
 
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Zitat:
Zitat von DrKarg Beitrag anzeigen
Liebe Silbermöve,
ja auch das Spiel des Scheinbaren...
Mir ging es jedoch noch um etwas anderes:
Liebe als bloße Sexualität mit reiner Triebbefriedigung kann nicht von Dauer sein, auch nicht Liebe, die man nur "technisch" begreift und/oder nur "auslebt".
Was bietet schon "Shades of Grey"?
Dort jedoch, wo wirkliche Liebe noch das "Geheimnis des Du" bewahrt, kann sie dauerhaft werden....
Herzliche Grüße und lieben Dank!
H. H. Karg
Ah, da du Shades of Grey erwähnst, hat es wohl genau dort bei mir geklingelt, wo es klingen sollte. Ich dachte beim "scheindevoten Dackeln" auch in die Richtung
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.07.2015, 07:19   #7
männlich Ex-DrKarg
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Beiträge: 3.139

Standard Re: Das Geheimnis der Liebe

Liebe Dichterfreunde,
noch einmal möchte ich an dieser Stelle betonen: Ich bin nicht gegen die Sexualität, weil sie Teil der Liebe ist und bleibt. Und die sogenannte "Sexuelle Revolution" war notwendig gewesen und hat sicher vielen mehr Freiheit und Freiraum gebracht.
Mit meinem Gedicht versuche ich dem Geheimnis der Liebe von Dauer nachzuspüren, also nicht dem bloßen, kurzen Akt, von dem schon Goethe gemeint hat, den Augenblick müsste man auf ewig festhalten können.
"Übersexualisierung" meint allerdings, dass Sexualität als Übermacht alles bestimmt und alles überdeckt. Man sollte mal wieder die noch lebende Enkelin von Sigmund Freud, Sophie Freud, hören, die inzwischen sehr, sehr kritisch mit der Dominanz von Sexualität in den Schriften ihres Großvaters umgeht.
Herzliche Grüße H. H. Karg
Ex-DrKarg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.07.2015, 08:06   #8
weiblich DieSilbermöwe
 
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Beiträge: 6.716

Zitat:
Zitat von DrKarg Beitrag anzeigen
Liebe Dichterfreunde,
noch einmal möchte ich an dieser Stelle betonen: Ich bin nicht gegen die Sexualität, weil sie Teil der Liebe ist und bleibt. Und die sogenannte "Sexuelle Revolution" war notwendig gewesen und hat sicher vielen mehr Freiheit und Freiraum gebracht.
Mit meinem Gedicht versuche ich dem Geheimnis der Liebe von Dauer nachzuspüren, also nicht dem bloßen, kurzen Akt, von dem schon Goethe gemeint hat, den Augenblick müsste man auf ewig festhalten können.
"Übersexualisierung" meint allerdings, dass Sexualität als Übermacht alles bestimmt und alles überdeckt. Man sollte mal wieder die noch lebende Enkelin von Sigmund Freud, Sophie Freud, hören, die inzwischen sehr, sehr kritisch mit der Dominanz von Sexualität in den Schriften ihres Großvaters umgeht.
Herzliche Grüße H. H. Karg
Hallo Dr. Karg,

"gegen die Sexualität" habe ich meine Kommentare gewiss nicht gemeint. Für mich gehoert auch der blosse kurze Akt zur Liebe unbedingt dazu. Er traegt dazu bei, dass die Liebe von Dauer ist.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.07.2015, 09:02   #9
männlich Ex-Poesieger
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Beiträge: 7.220

Sich auf den nächsten Kuss freuen hat schon was Geileres!

MFG
Ex-Poesieger ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.07.2015, 08:26   #10
männlich Ex-DrKarg
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Beiträge: 3.139

Standard Re: Das Geheimnis der Liebe

Liebe Dichterfreunde,
ob kurz oder lang - die Sexualität und der Akt sind natürlich Teil der Liebe. Wo sie allerdings alleinige und/oder ausschlißliche Funktion besitzen werden und nur der Trieb im Vordergrund steht, bleibt die Frage nach der Dauer von Beziehungen immer auch in Gefahr. Das kann man als offenes Wagnis gut heißen - aber ist das schon Liebe? Wie soll Beziehungsdauer entstehen, wo nur Egozentrismus herrscht....?
Herzliche Grüße
H. H. Karg
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