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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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09.09.2012, 21:18 | #1 |
Nur ein Spiel
Einstmals da gab‘s diesen Jungen. Sein Name, der fällt mir nicht ein.
Er war zwar von Wahnsinn durchdrungen, doch schien er ganz harmlos zu sein. Jedoch erst vor wenigen Tagen, da trug sich Unfassbares zu. Ich möchte es fast nicht laut sagen, doch lässt mir die Sach‘ keine Ruh. Ich will euch die gräulichen Taten des seltsamen Jungen verraten und lasse euch länger nicht warten. So höret nun, was er im Wahn an schrecklichen Dingen getan. Zunächst, nun, ich kann nur vermuten, er ging wohl die Straße entlang. Da packte ihn plötzlich die Wut, denn in ihm war ein furchtbarer Drang. Es wuchs sein Verlangen zu töten, es weiß jedoch niemand warum und Chancen, die sich ihm nun böten, die würde er nutzen, kurzum. Und wie es der Zufall so wollte, geschah, was geschehen nicht sollte, er traf einen Mann, dem er grollte. Der Mann kam gerade heraus, aus seinem eigenen Haus. Der Junge, geblendet von Zorn, er schlug auf den armen Mann ein. Der stürzte und kippte nach vorn; Sein Kopf knallte auf einen Stein. Da lag er nun ohne Bewusstsein; der Junge, er lachte leis‘ auf. Er schlug auf den Mann voller Lust ein und setzte sich dann auf ihn drauf. Mit Spritzern und wildem Getropfe floss Blut von des armen Mann‘s Schopfe. Der Junge, er hob dessen Kopfe mit eiskaltem tödlichen Blick und brach ihm sein schwaches Genick. Dann griff er der Leich in die Taschen und suchte den Schlüssel für’s Haus. Er konnte ihn schließlich erhaschen; Das Blut floss in Strömen heraus. Der Junge er ging an die Haustür. Ganz blutverschmiert schloss er sie auf. Von oben her schrie jemand: „Raus hier!“ Der Jung‘ ging die Treppen hinauf. Da kam ihm ein Hündchen entgegen, laut bellend und knurrend, verwegen. Bereit sich mit ihm anzulegen. Der Junge erhob seinen Fuß und stampfte das Hündchen zu Mus. Die Frau, die zuvor noch geschrien, sie schloss sich im Schlafzimmer ein, wohin sollte sie denn auch flieh’n; Nun fing sie erneut an zu schrein. Die Tür jedoch war schnell zerschlagen, und war das Holz auch noch so dick. Voll Angst hört‘ die Frau den Jung‘ sagen: „Hey Erdbeermaus, Zeit für nen Fick.“ Er band die Frau nackt an das Bett, ihr Vorbau war mehr als adrett. Sein Ding, es war hart wie ein Brett. Doch dann, und das fand er nicht toll, schiss sie sich aus Angst gänzlich voll Sie lag im verschissenen Bette und da war er gar nicht mehr geil Sie flehte, dass man sie doch rette, er ging und besorgte ein Beil Dann band er sie los und befahl: „Lauf nur, so schnell du nur kannst, denn fang ich dich wird es fatal; Ich ramm dir die Axt in den Wanst!“ Da lief sie in all ihrer Not, so wie es der Junge gebot, arg weinend und ganz voller Kot. Der Junge er lief hinterher und lachte dabei all zu sehr. Doch irgendwann war er es leid. Vorbei war der grausame Spaß Er dachte es wär' an der Zeit, d'rum gab er noch einmal kurz Gas, und holte die Frau auch rasch ein; Sie spürte ihr nahendes Ende; Er hieb ihr das Beil tief ins Bein, sie stürzte und hob ihre Hände, doch schlug er nicht zu, nein noch schlimmer: Er ließ sie verbluten, im Zimmer; Sie liegt dort wahrscheinlich noch immer. Er jedoch eilte nach Hause und trank eine spritzige Brause. Ihr fragt euch, woher ich das Wissen, um das, was geschah, haben kann? Nun, ich hab sie auf dem Gewissen, den Hund und die Frau und den Mann. Ich sagte, ich würde den Jungen, genauer den Namen nicht kennen; Die Täuschung, sie ist mir gelungen, ein Lügner bin ich wohl zu nennen. Ein Mörder und Lügner und Dieb. Ein widernatürlicher Trieb. Ein schwungvoller, tödlicher Hieb. Ihr ahnet es sicherlich schon, gestatten, ich bin Perversion. |
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09.09.2012, 21:42 | #2 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Hey,
interessanter Text. Aber in zwei Morden kann ich noch keine Perversion erkennen. Den Hund zähle ich nicht mit, das fällt unter Sachbeschädigung. Die Perversion hätte während des Sterbens der Frau passieren müssen. Da hätte ich eine schöne Variante, aber die kann ich hier bei dem jugendlichen Publikum nicht posten. Aber dein Protagonist rennt einfach weg? An der Stelle hätte mehr kommen müssen, um seinen Namen zu rechtfertigen. Der Text ist natürlich für ein offenes Forum wie hier grenzwertig. Aber das ist nicht meine Sache. Ich habe damit kein Problem, wenn auch ich mich nicht getraut hätte sowas hier zu veröffentlichen. Aber gut gemacht, Kompliment! CDP |
09.09.2012, 21:44 | #3 | |
abgemeldet
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Zitat:
Gruß Rosenblüte |
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09.09.2012, 21:47 | #4 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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09.09.2012, 21:51 | #5 | |
R.I.P.
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Mir sind die stimmigen Binnenreime aufgefallen.
Ich mach mich noch einmal über das Gedicht her. Es erinnert mich an Rap-Texte. *** Zitat:
Ich glaube eher nicht. Mit Textarbeit hat er nichts zu tun. |
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09.09.2012, 21:51 | #6 |
gesperrt
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@Corazon de Piedra
http://de.wiktionary.org/wiki/Sache Wo ist - abgesehen von dieser reaktionär zu bewertenden Einstellung - der Unterschied, zwischen einem Menschen, der lebt, und einem Hund, der ebenfalls lebt? Gegenstände, Sachen können nicht leben. Ginge es nach biologischen Merkmalen, würden Tiere auch im Recht nicht grundlegend als Sache angesehen werden. LG Martin |
09.09.2012, 21:53 | #7 |
abgemeldet
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Sie spricht für sich persönlich. Tiere sind für sie offensichtlich gefühllose Wesen bzw. sie hat eine gefühllose Einstellung zu ihnen.
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09.09.2012, 21:55 | #8 |
gesperrt
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Das hat die Wissenschaft inzwischen widerlegt (dass Tiere gefühllose Wesen seien).
Und dass sie leben, braucht man ja nicht zu erklären. Fehlt nur noch, dass sie sagt, Pflanzen seien keine Lebewesen, weil sie sich nicht bewegen. |
09.09.2012, 22:04 | #9 | |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Zitat:
Ich spamme keine threads zu, ich kommentiere textbezogen. Schon allein aus Respekt vor dem Autor. CDP |
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10.09.2012, 11:22 | #10 |
R.I.P.
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Halli Hallo, razumakehing -
daß der Text zum Polarisieren wie geschaffen ist, ist klar. Der Inhalt sagt mir nicht zu. Das Fazit "Perversion" finde ich nicht ganz stimmig; Soziopathie trifft es eher. An der Ausführung stören mich die vielen Apostrophierungen, es holpert und stolpert dadurch ziemlich. Auch sind die Binnenreime nicht durchgehalten; das ist keine leichte Aufgabe, aber ich hätte eventuell noch daran gefeilt. Insgesamt habe ich bei diesem Gedicht kein gutes Gefühl. LG Thing |
10.09.2012, 13:56 | #11 |
Hallo, Razu,
mir geht´s wie Thing, Ich habe auch ein ganz schlechtes Gefühl bei diesem Gedicht. Der Gewalt, dem absolut gefühllosem Verhalten des Jungen wird meiner Meinung nach zu viel zu viel Raum gegeben. Dieser Junge ist ein Soziopath, eine schwere Persönlichkeitsstörung. Ich hab gerade recherchiert und war zutiefst erschrocken über die vermutet hohe Zahl dieser Krankheitsfälle. Ich musste in diesem Zusammenhang an die erschreckende Tatsache denken, dass es eine große Zahl von Jugendlichen gibt, die andere Menschen, Mitschüler oder geschwächte andere Personen zum "Spaß "verkloppen", davon Videos machen und sie sich gegenseitig mit ihren Handys zuschicken und solche Videos regelrecht sammeln. Dein Gedicht erinnert mehr an einen Raptext. getrübte Grüße simbaladung |
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10.09.2012, 15:13 | #12 |
Hallo razumakehint!
Dein erzählender Reim flimmert fast wie ein Daumenkino. Am Ende der Short-Story fand ich bemerkenswert, dass sich der Erzähler schlussendlich aller geschilderten Tötungsdelikte selbst bekennt, und liefert sogar eine Art psychischen Befund. Die von Dir in der Story diagnostizierte perverse Grenzüberschreitung, die zwar in einem Schuldbekenntnis des Protagonisten gipfelt, stellt in meinen Augen dennoch in seiner dramaturgischen Konsequenz keinen in sich bündigen Plot dar. VG Pitti |
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10.09.2012, 16:22 | #13 |
Hallo und danke für eure Kommentare,
mir fällt auf, dass mein Text wohl etwas irreführend verfasst ist. Der Junge und die Perversion sind nämlich zwei getrennt voneinander zu betrachtende "Personen". Die Perversion ist hier etwas eigenes, was sich quasi nur des Jungen bedient um sich selbst zu frönen und ihn dann nach Hause schickt. Das rauszubringen, ist wohl nicht so gelungen. Mist Wegen der nicht durchgehaltenen Binnenreime, wo genau ist mir da die Puste ausgegangen? Ich seh es nicht. Danke und Gruß an euch razu |
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10.09.2012, 17:41 | #14 |
abgemeldet
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Nur ein Spiel
@razu
Ein frustrierendes Gedicht. Breivik fällt mir da ein, die Amokläufe. Oder der Familienvater, der die Arbeit verloren hat und es nicht mitansehen kann, dass seine Familie nun in Armut leben muss, weshalb er sie vorsorglich tötet. Die totale Verrohung und Barbarisierung. Dein Mörder tötet motivlos, nur dass er jetzt einfach töten muss. Das scheint mir ein bisschen aus der Luft gegriffen, denn einen Grund, um den Tod eines Menschen zu bewirken, gibt es immer, und zwar einen sehr starken. Insofern ähnelt dein Gedicht doch etwas einem Märchen aus dem Elfenbeinturm. Zum Aufbau des Gedichts: Ich hätte es auf die Geschichte mit dem Mann beschränkt. Frau und Hund dazu überlädt es. Gänzlich daneben finde ich die "Perversion". Damit löst du den Mörder aus seinem gesellschaftlichen Umfeld heraus, nagelst ihn fest aufs Psychopathische, aufs Allgemeinmenschliche. Aber gerade solche Taten sind oftmals Verzweiflungstaten, deren tieferen Grund man in seinem Umfeld suchen muss oder in der Gesellschaft an sich. Der Mensch wird von seinen Problemen so in die Enge getrieben, dass er einen Ausweg sucht, und sei es ein irrationaler wie ein Mord. Die Verszeilen mit dem Binnenreim sind ein wenig zu lang. Ich würde auf den Binnenreim in diesem Fall verzichten (zumal du ihn nicht durchhältst) und die Verszeilen trennen. Zu überlegen wäre auch, ob du nicht lieber auf die Ich-Form verzichtest und statt dessen in der 3. Person quasi einen "Bericht" abgibst. Das "Überraschungsmoment" empfinde ich nicht als geglückt. Metrisch hätte ich einiges anzumerken. Das würde hier aber den Rahmen des Kommentars sprengen, wenn ich das im einzelnen durchgehen würde, wie man das eigentlich tun sollte. Ich denke aber, du weißt es selbst. Für mich ist das Gedicht noch nicht "rund". Es hakt an der Grundaussage, am Aufbau (dem Plot) und an der Technik. Nitribitto |
11.09.2012, 19:09 | #15 |
Hallo razu,
nun, eine schaurige und grässliche Moritat, mit Drehleier, Laute, Pauke und der nötigen Inszenierung und Intonierung durchaus ausbaubar, oder besser konzentrierbar, denn der Abschnitt mit dem Mord an der Frau ist etwas verworren, langatmig und letztlich zu kompliziert geraten. Ansonsten töten sie aus purer Langeweile auf brutalste und grausamste Weise, einfach um zu sehen, wie das ist, einen Menschen umzubringen. Also sehr zeitgemäß, vor Gericht werden sie dann von gerissenen Rechtsanwälten zu chancenlosen Opfern stilisiert, von gekauften Psychiatern als unzurechnungsfähige Kranke diagnostiziert und landen als Patienten in der Forensik anstatt lebenslänglich im Knast. Das ist schon alles durchaus realistisch, müsste im unerwarteten und bitterbösen Finale nur noch ein wenig verdeutlicht werden. Aber Du kannst ja noch dran feilen. Lieben Gruß Desperado |
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