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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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14.07.2012, 16:14 | #1 |
An die Dichter der Romantik
Mächt'ge Traumschlösser habt ihr auf erbaut,
und stille Träumer stolz zu Gast geladen. Wer wollte nicht in eurem Nektar baden? Der früh die düst’re Wirklichkeit geschaut. Mit reifer Frucht und überird’scher Süße, habt ihr den Geist der Gläubigen gefüllt. Habt ihre Welt in Zauberflor gehüllt, als kämen aus Arkadien eure Grüße. Wer sich in eurer Mystik tief verlor, der spürte nicht die Kälte seiner Zeiten. Der wollte durch die Wunderwelten schreiten und weiter noch und höher nur empor. Die Wirklichkeit entriss mich diesen Welten, das so betrog’ne Herz sieht wieder klar. Die Welt ist so wie sie schon immer war, gemacht um eines Träumers Geist zu schelten. |
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14.07.2012, 18:56 | #2 |
Wenn die Romantik auf Wirklichkeitsflucht fußt, dann bin ich gerne auf dieser Flucht. Warum hast du die Flucht abgebrochen?
Dein Gedicht gefällt mir, auch wenn mir die Aussage nicht so recht schmeckt. LG |
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15.07.2012, 08:55 | #3 |
Forumsleitung
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Weshalb der Perspektivwechsel in der letzten Strophe?
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15.07.2012, 13:44 | #4 |
R.I.P.
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Halli Hallo, -
ja, die letzte Strophe ist wahrscheinlich für manchen Leser sehr ernüchternd. Für mich nicht, weil ich sie nicht gelten lasse. Aus dem Paradies der Romantik wird man nicht vertrieben, auch nicht durch den grauen Alltag. Sehr schönes Gedicht, wirklich sehr schön! LG Thing |
15.07.2012, 20:59 | #5 |
Ich gönne dir diese Flucht gerne, und es bedeutet nicht dass ich die Romantiker nicht hin und wieder gerne lese, oder rezitiere, und das die Wirklichkeit mir ihr Paradiese vollkommen zerstört, aber die Romantik ist ein Teil der Geschichte und somit Vergangenheit, wie das Wort schon erkennen lässt vergangen, sie haben unsre Zeiten nie gekannt, und unsre harte Wirklichkeit und mit diesem Werk habe ich mich, als Schaffender von der Epoche der Romantik frei gemacht, da diese fast zweihundert Jahre zurück liegt, obgleich jeder Dichter immer ein Stück weit romantisiert, wie Rüdiger Safranski es einmal gesagt hat. Ich habe, von den Romantikern viel gelernt wie man unschwer erkennen kann und ich bin ihnen sehr dankbar dafür, aber mein Schaffen führt mich in andere Gefilde. Wie Baudelaire und Heine, um nur zwei zu nennen, die ebenfalls die Romantik überwunden hatten und den Weg für die moderne ebnetten..
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15.07.2012, 21:05 | #6 |
R.I.P.
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Man mag die Grenzen der Romantik überwunden (hinter sich gelassen) haben:
Zu den Wurzeln kehrt der Heimatlose immer wieder zurück. Damit bezeichne ich mich, andere Dichter kann und mag ich nicht kategorisieren. Vorerst: Thing |
15.07.2012, 22:50 | #7 |
Forumsleitung
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Das Gedicht ist ein sehr gutes Gedicht, sprachlich auf hohem Niveau. Trotzdem: Mich hat das Kippen vom "Ihr" zum "Ich" in der letzten Strophe ins Schleudern gebracht. Was zunächst wie eine objektive Betrachtung aussah, endete jäh in einer subjektiven Abrechnung. Aber vielleicht stand hier Heinrich Heine Pate?
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