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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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12.03.2014, 18:30 | #1 |
Das tiefe Ich
Diese finstre Ecke im Treppenhaus,
wo die Lichtstrahlen sterbend rufen, sie ist mir so oft ich sie ahne ein Graus und in ihrem Schatten die Stufen. Woher die Stiege, wo führt sie hin? Was bläst den eiskalten Hauch? Was zieht zu diesem Schlund meinen Sinn? Was zurrt diese Schlinge im Bauch? ---- Ein Morgen mit Albdruck und Zittern, der Nebel am Fenster steht dicht. In der Ferne ein brodelnd Gewittern, kalten Fußes im Dämmerlicht geh ich Schritt für Schritt auf altem Gestein, geführt von Wähnen und Schrecken, in das ewig lauernde Dunkel hinein, den Boden der Angst zu entdecken. Tastend erreich ich den Kellergrund und erfühle aus Holz eine Türe, hab stillen Staub im trockenen Mund, als ich kalt eine Klinke spüre. Die Kammer dahinter ist schwarze Nacht, ein Zündholz gibt zitternd mir Licht. Vor flackerndem Stein eine Liege, bewacht, von Gestalten mit weißem Gesicht. Darauf mein Körper, mit offener Brust, das Herz schon entnommen, es liegt in der Schale der bleiernen Waage, die just ihr schwankendes Urteil wiegt. Diese Wesen, die Stirne runzelnd gefurcht, sie drehen sich langsam und blicken direkt in mein Innres, sie sehen die Furcht, ---- Ich stürze – den Richtspruch im Rücken. |
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12.03.2014, 20:28 | #2 |
R.I.P.
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Darf ich mich auf ein Wort beschränken?
Grandios! Wieder ein Favorit für Thing |
12.03.2014, 21:36 | #3 |
gesperrt
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wahnsinn!!
ls shoshin |
12.03.2014, 21:43 | #4 |
Hallo Elysium,
dunkle Treppen, Schatten und Abgründe in allernächster Nähe kehren immer wieder bei dir. Doch ist jedes Gedicht eine ganz eigene schwarze Perle. Benn, Kafka erkennt man von fern, aber es bleibt Elysium. Die hier beschriebene Begegnung des Ichs mit sich selbst, als einem Toten, über den gerade der Stab zu ewiger Verdammnis gebrochen wird, reiht sich würdig in deine Kette herausragender Gedichte ein. Chapeau gummibaum |
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14.03.2014, 18:31 | #5 |
14.03.2014, 18:33 | #6 |
14.03.2014, 18:35 | #7 | |
Zitat:
LG Elysium |
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14.03.2014, 22:02 | #8 |
Man stößt hier immer seltener auf so tiefgründige, düstere Poesie.
Denn das ist Dein Werk tatsächlich. Danke. Liebe Grüße, Jana |
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15.03.2014, 14:13 | #9 |
gesperrt
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18.03.2014, 00:13 | #10 |
Hallo Elysium!
Wie schön sich hier der Inhalt schwebend mit der Melodie der Verse verbindet. Auch die Wortwahl sowie überhaupt der gesamte Sprachduktus unterstreichen die Düsternis. LG Beteigeuze |
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18.03.2014, 11:43 | #11 |
18.03.2014, 11:44 | #12 |
18.03.2014, 11:46 | #13 |
Lesezeichen für Das tiefe Ich |
Stichworte |
horror, prosagedicht, psychologie |
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