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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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24.09.2005, 22:33 | #1 |
Wurstspezialitäten
Wurstspezialitäten
Leberwurst, Zungenblutwurst, Jagdwurst Schweinesülzfleisch Leberwurstring Bauernschmaus Kräuterleberwurst Zungenblutwurst Presskopf Magensülze Gekochte Frische Mettwurst, streichfähig Mettwurst Blase Bauernmettwurst Landmettwurst (50 % Rind) Rindersalami (80 % Rind) Kohlwurst Lungenwurst Rote Grützwurst Kalbswiener Rinderbratwurst Landschinken __________________ Dies also mein erster durchaus ernst gemeinter Versuch in ready-made-Lyrik. Beschwerden bitte an Don; der hat diese Kunstform erfunden. |
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24.09.2005, 22:37 | #2 |
Was n ekeliges "Gedicht".
Also für mich ist das nur ne Aufzählung. |
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24.09.2005, 22:40 | #3 |
>Was n ekeliges "Gedicht".<
Ahhh, es funktioniert! |
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24.09.2005, 22:40 | #4 |
mhh... kein sehr appetitliches Gedicht. Erinnert mich auch irgendwie an den Wurstlyrikzyklus von Kudernatsch, wobei der war noch lustig. Das hier ist einfach nur... wurstig... oder so...
LG, Riif-Sa |
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24.09.2005, 22:42 | #5 | |
Das macht mir eher den Eindruck eines Versuchsprojektes als den eines Gedichtes.
Zumindest mit dem Kommentar Zitat:
Oder der tiefere Sinn steckt in der Wiederholung der Zungenblutwurst |
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24.09.2005, 22:44 | #6 |
Ich bin vollkommen unschuldig.
Edit I: Wie gesagt: ready-made. Edit II: Ja, ist ein Versuch, das haben erste Versuche so an sich. Edit III: Der Tiefpunkt meiner Karriere als Poet ist hiermit erreicht. |
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25.09.2005, 01:15 | #7 | ||
RE: Wurstspezialitäten
Zitat:
Den Text für Deine ready-made-Lyrik hast Du sicher auch wegen des Klanges einiger der verwendeten Wörter gewählt: Schweinesülzfleisch mit seinen Umlauten und dem ein- wie auslautendem sch lass ich mir sprachlich mit Vergnügen von der Zunge gehen (auch wenn ich es nie! in den Mund nehmen würde). Grützwurst gefällt mir auch, ich finde das Wort Grütze halt so dermaßen unglaublich... wer erfindet für Essbares (wobei: Ansichtssache) dermaßen abstoßene Begriffe... G(rr)ütz-zä Der Ekelaspekt bei Deiner Fleischbeschau dürfte selbst überzeugte Carnivoren überfallen. Offensichtlich eines Deiner Ziele, das Du auch erreicht hast. Dennoch fehlt diesen Zeilen etwas, ein tieferer Zusammenhang. Eine Aussage? Wobei, da könnte man sagen: Fleisch ist eklig - oder zumindest Wurst (ein Wort, dass bewusstgesprochen ebenfalls sehr seltsam ist). Ich vermute, diese Aufzählung ist 1 zu 1 übernommen - oder sie könnte es zumindest sein. Das fände ich dann aber letztlich zu wenig, da so ja die Eigenleistung allein in der Auswahl des Textes zu finden wäre... aber ich will gar nicht zu klugschwätzen, denn wirklich gute Gegenvorschläge kann ich nicht machen. Wobei: richtig gut fände ich einen Text, der durch Zeilenumbrüche oder vielleicht auch Klammersetzung etc. alternative Inhalte bekäme... Zitat:
Im Übrigen auch vollkommen unschuldig, |
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25.09.2005, 01:25 | #8 |
Außerdem kann es vom Tiefpunkt nurnoch aufwärts gehen und das schaffst du sicher, da bin ich überzeugt von
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25.09.2005, 04:24 | #9 |
abgemeldet
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wurstarten
das naechstemal vergiss nicht meine fleischwurst,
auserdem ist schinken keine wurstart. |
25.09.2005, 08:42 | #10 |
Danke, dass ihr hier wart und Euch zu dem Text geäußert habt.
Das "Gedicht" ist wie es Don schon vermutete 1 zu 1 übernommen und zwar aus der Angebots- und Preisliste einer "Hofmolkerei". Wiederholungen bzw. Unvollständigkeiten in der Aufzählung liegen nicht in meiner "Arbeit" begründet. Vom lyrischen und vom handwerklichen her gesehen, bietet der Text natürlich wenig bis gar nichts. Denoch finde ich ihn nicht "unbrauchbar". Ein Gedicht hat (unter anderem) zwei Aufgaben: 1. Es soll den Leser emotional bewegen. 2. Es soll über den Inhalt und die emotionale Berührung zu einer Reflektion anregen. Ersteres ist wie von mir beabsichtigt gelungen. Dies kann man zumindest einigen Äußerungen hier entnehmen. Auch wenn die emotionale Resonanz in Richtung Abwehr (Ekel) weißt; sie ist vorhanden. Und ich denke, dass auch eine Reflektion daran anschließen könnte. Die Aussage, die Don vermisst, bleibt eine Frage, über die allein der Leser befindet, und die er nur in der eigenen Reflektion finden kann. Auch hierin unterscheidet sich das "Gedicht" gar nicht so sehr von anderen. Ich habe nicht an dem Text gearbeitet. Meine Funktion hier reduzierte sich auf die Bereitstellung des selben. Dabei hatte ich lediglich eine Intention. Diese passte zum einen ideal zu Form und Inhalt des Textes und zum anderen: Die Kunst ist frei genug, dass jedes Gestaltungsprinzip zu ihrer Schaffung benutzt werden kann. Ein Hoch auf die Freiheit. Ein Hoch auf die Wurst. Übrigens habe ich bei aller Ernsthaftigkeit viel Lachen müssen in diesem Thread. Danke! |
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25.09.2005, 12:18 | #11 |
Wurst
Hallo Tagedieb !
"Is eh wurst", ist eine Redewendung hierzulande, wenn man sagen möchte "Ist ja egal". Wenn man die erwähnte Ernsthaftigkeit in Betracht zieht, dann müsste meiner Meinung nach das Ganze eine andere Überschrift haben, z.B. "Die Frage nach dem Lyrischen an Texten ist mir noch nicht ganz schlüssig" oder "Worin ich freie Gestaltungsprinzipien der Kunst finden kann" oder "Selbstaufklärungsversuch über den Zusammenhang sprachlicher Aufzählungen mit den Elementen des lyrischen Schaffens". Wer ist nun eigentlich der Autor ? Die "Hofmolkerei" ? Ist das Werk ein Plagiat und verstößt gegen die Regeln ? Deine Charakterisierung der Aufgaben eines Gedichtes ("unter anderem") ist beinahe für jeden Satz zutreffend, kann eine Romanzeile, ein Nachrichtentext oder ein Werbeslogan sein. Humor rundet, erfreut und soll seinen Platz haben. Trotzdem: ich finde deinen Versuch weder besonders humorvoll noch besonders ernst zu nehmen. Freilich, es kann ein Anlass sein, das Schmunzeln in der Welt zu vermehren, was ja auch schön ist. Im Forumkeller der Vergangenheit (ich denke mich dabei selber ganz weg) gibt es freilich andererseits wirklich etliche "bemerkenswerte", ernsthafte, gelungene lyrische Texte, die ohne jede Resonanz blieben. Gibt es so etwas wie eine "Bild-Zeitungs-neigung" ? Das Schräg-Laute darf mit mitunter ausführlicher Echoresonanz rechnen. Man kann sich ja selbst ein Bild machen, ich sags nur, weil`s manchmal auffällt. Man muss die Frage nach dem Lyrischen nicht ausdefinieren. Es genügt, wenn man "Lyriker" einfühlsam und gedankenvoll liest. Lieben Gruß Manfred |
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25.09.2005, 20:57 | #12 |
Lieber Manfred!
Die "Hofmolkerei" hat den Text nicht als Kunstwerk bezeichnet. Daher handelt es sich nicht um ein Plagiat eines solchen. Zwischenbemerkung: Ich meinte den Text ernst. Aber ich nehme ihn nicht so. "... ernsthafte, gelungene lyrische Texte, die ohne jede Resonanz blieben." Deine Meinung hierzu teile ich. "Bild-Zeitungs-Neigung", "Das Schräg-Laute" ... Zwei Gedanken hierzu: 1. Warum wirkt der Text? Weil er einen (belanglosen?) Aspekt unserer Realität in aller Blöße darstellt? 2. "Worin ich freie Gestaltungsprinzipien der Kunst finden kann" Genau! Darüber lohnt es sich nachzudenken, meine ich. Wenn man dabei schräg wird ... das finde ich ok. Nochmal "freie Gestaltungsprinzipien": Meine Überlegungen bezogen sich auf die neue Deklaration des Textes. Die Intention der Bereitstellung lag auf anderem Gebiet. Daher ist der Titel schon ganz richtig. "Man muss die Frage nach dem Lyrischen nicht ausdefinieren." Man kann aber einen Versuch starten. Und wenn sich nicht diese Frage ab und zu wieder von neuem stellt - dann drehen wir uns im Kreis und beklatschen uns für Aufgewärmtes. Der boshafte Poet könnte sagen: Jede Zeit bekommt die Lyrik, die sie verdient. Endbemerkung: Ich behaupte nicht, dass mein Versuch gelungen ist. (Dieser Satz darf nicht zitiert werden.) Das Gegenteil behaupte ich jedoch auch nicht Trotz Allem: Ich freue mich nach wie vor jedesmal wenn ich von Dir höre. Gruß vom tagedieb |
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25.09.2005, 22:31 | #13 |
da wird mir ja nicht nur vom vielen fleisch schlecht und nicht nur mein vegetarierherz ist entsetzt
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25.09.2005, 22:43 | #14 |
Ok, ist eine sinnvolle Antwort.
Auf das "Gedicht" an sich inhaltlich ernsthaft einzugehen, ist ja wohl nicht deine maßgebliche Intention gewesen. "Normalerweise" klickt man unter dieser Voraussetzung. Dein zunächst stummes "Vorwort" wurde halt zu einem "Nachwort", zu einem Echo auf die überraschte Erstresonanz. Vielleicht bricht so ein Versuch Schemengewohnheiten auf und bringt das unmittelbar Existenzielle wieder mehr ins Spiel. Vielleicht ist es eine Art "konkreter Poesie als experimentielle Fragestellung". Anregend, wie man sieht, allemal. Gruß Manfred |
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26.09.2005, 01:05 | #15 |
Ich kann als Schlussfazit nur sagen, dass ich das "Gedicht" sowie (vor allem) die Resonanz sehr interessant finde und ich denke, dass ist positiv (irgendwie...)
Blue |
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28.09.2005, 23:18 | #16 |
Schon klar, Wurst erregt Gemüter...
Als eingefleischter Carnivor habe ich auf die wohlklingenden Würste wohl umsonst gewartet... wo bleibt die Salami oder Chorizo oder Pastete? Ok, ich nehme an, die hören sich nicht eklig genug an... Ich bleib trotzdem dran an der Wurst. Ist das denn wirklich eine neue Gedicht-Kunstform? Gruß, Caro |
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29.09.2005, 00:31 | #17 |
"Ist das denn wirklich eine neue Gedicht-Kunstform?"
Japp. ... wie gesagt: von Don erfunden |
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05.10.2005, 17:51 | #18 |
Hmmmmm, darf ich dich zu einem Glas warmen Wurstwasser einladen?
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05.10.2005, 23:02 | #19 |
Nein Danke, Lex.
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06.10.2005, 00:06 | #20 |
abgemeldet
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wurstwasser gibt es nicht,sondern wurstbruehe.
ach ja hier gibt es auch die beruehmte Marmeladenwurst im Glasbeutel. |
06.10.2005, 00:20 | #21 |
Ein wenig mehr Ernsthaftigkeit, meine Herren. Ihr könnt doch eine kunsttheoretische Diskussion nicht gar so veralbern. Es geht doch nun wirklich nicht um die Wurst.
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