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15.05.2010, 11:51 | #1 |
Die Moritat von meiner Tante Käthe
Die Moritat von meiner Tante Käthe
Vor Kurzem verstarb meine Tante, sie hieß Käthe Gantenbein. Ich bin der einzige Verwandte und werde ihr Erbe nun sein. Die Tante musste sterben, ich hab sie sehr geliebt. Ich werd ihr Häuschen erben und was es sonst noch gibt. Sie überlebte drei Männer, den Bankangestellten Bernd Klein, den Postbriefträger Franz Penner und Ede Gantenbein. Ich fand den Ede entsetzlich, der Kerl war widerlich. Sein Pech war, dass er ganz plötzlich nach der Hochzeit mit Käthe verblich. Sie lebte drauf noch viele Jahre, mit etlichen Katzen im Haus. Mit neunzig trug man auf der Bahre sie auf den Friedhof hinaus. Ich hab mich um alles gekümmert, das Begräbnis arrangiert, ein leeres Sparschwein zertrümmert und ein Sparbuch aufgespürt. Der Schock fuhr mir dann in die Knochen, vom Sparbuch bekam ich kein Geld. Die Tante hat – obwohl versprochen – keine Vollmacht mir ausgestellt. Dann fand ich plötzlich einen Koffer voller Geld. Hunderttausend Mark in Scheinen, fast so, als grad hergestellt. In einem Brief schrieb dazu Tante Käthe, dass sie von dem Geld nichts nahm, weil es von dem Bankräuber Ede aus seinen Einbrüchen kam. Weil er auch Bernd angestiftet [Tante Käthes ersten Mann] hätt sie den Schurken vergiftet mit Arsen in Marzipan. Ich trug drauf die Fakten zusammen.. Das Geld im Haus Gantenbein musste aus Einbrüchen stammen anno 60 in Sommerrain. Die Polizei, eingeschaltet, hat gemeint, das sei verjährt. Jetzt wo die Tante erkaltet, das Geld also mir gehört. Dann hab einen Brief ich bekommen vom Nachlassgericht Sommerrain. Laut Testament, las ich benommen, ist Erbe ein Katzenverein. Ihr werdet mich jetzt wohl bedauern, dass ich kein Erbe bin. Doch was hilft es, dem Geld nachzutrauern, es hätte ja auch keinen Sinn. Ich hab nämlich noch was gefunden, einen Brief von besonderem Reiz. Er lag in dem Koffer ganz unten mit Nummernkonten in der Schweiz. Millionen hat der Ede heimlich dorthin gebracht. Hab Dank! Hab Dank, Tante Käthe, dass du ihn kaltgemacht! LG Fridolin |
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15.05.2010, 12:15 | #2 |
R.I.P.
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Moin Moin,
das is ja famos. Klasse schwarze Moritat mit entsprechendem happyend. Der Lohn der bösen Tat. Ehrlich: Besser als der Roman Mein Name sei Gantenbein. Thing |
16.05.2010, 15:12 | #3 |
R.I.P.
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Hallo Fridolin.
Wer auf diese Weise erbt und vielleicht noch vor mir sterbt, Sollte auch an mich mal denken. Mir ein Schweizer Konto schenken! |
16.05.2010, 21:28 | #4 |
Hallo Thing und Gun,
es freut mich, dass euch meine Moritat gefällt. Moritaten wurden früher von Bänkelsängern und Leierkastenmännern auf Hinterhöfen vorgetragen. Das habe ich in diesem Fall auch versucht: http://www.youtube.com/watch?v=3vXs700mBuA LG Fridolin |
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16.05.2010, 21:43 | #5 |
R.I.P.
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Halli Hallo
Fridolin, da ich n uraltes Semester bin, weiß ich, dass und wo Moritaten jesungen wurden, entstanden sind. Na, da war ich doch noch nicht auf der Welt, aber Bänkelsängerlieder ham de Zeiten überlebt. Kann das von Dir leider nicht goutieren. Hab nur n uraltminipc ohne Lautsprecher oder sonstige Finessen. Schad! Thing |
16.05.2010, 21:46 | #6 |
Hallo Thing,
na, da würde mich doch interessieren, wie uralt du bist? Gruß Fridolin |
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16.05.2010, 21:54 | #7 |
R.I.P.
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Ha noi!
Do hoschd mi aber ned derwischd. Wie Du noo i de Windle glega häschd, do häddi Dei Vaddr soi kenna! Thing mit a guets Nächdle-Gruß |
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