![]() |
|
|
Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
![]() |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
![]() |
#1 |
![]()
Fünf Jahre lang war ich allein
O Schwesterlein O Schwesterlein Du fielst in meine Welt ein O Schwesterlein Schon im Kinderwagen hattest du das große Sagen Ich sollte lieb, ich sollte nett zu dir sein O Schwesterlein Eigentlich warst du mir ja egal Bis später irgendwann einmal Da fiel es mir doch wirklich auf: Schwesterlich warst du auch nicht drauf Hab dich nicht geliebt und nicht gehasst Miteinander zu reden haben wir beide verpasst Es sollte wohl einfach nicht sein Mein Schwesterlein Erinnerst mich an Baby Jane Hab den Film voll Faszination gesehen Zwei Schwestern eingesperrt in einem Haus Keine kommt ohne die andere aus Auch wenn sie sich von Herzen hassen Kann keine die andere in Frieden lassen Das wird nicht unser Schicksal sein O Schwesterlein Wir werden uns nie wiedersehen Dann soll das eben so geschehen Nicht nur wegen Streit ein einziges Mal War all das mit uns fatal Fünf Jahre lang war ich allein O Schwesterlein O Schwesterlein Du fielst in meine Welt ein O Schwesterlein |
|
![]() |
![]() |
![]() |
#2 |
schon oft hörte ich davon, dass Geschwister sich nicht so lieben wie man hinlänglich denkt. Eifersucht und Neid spielen eine große Rolle, manchmal auch Überforderung der Eltern bei vielen Kindern und Ungerechtigkeitsempfinden.
Ich bin da in der glücklichen Position, Einzelkind zu sein. habe nie Geschwister vermisst. Schmunzeln von Elke |
|
![]() |
![]() |
![]() |
#3 |
Liebe Silbermöwe,
plötzlich ist da jemand, der alles verändert, aus Poesie eine schlechte Prosa macht, und die Eltern wünschen, dass man ihn mag. Die Kleinen bekommen die ganze Aufmerksamkeit und man selbst soll funktionieren. Meine Enkelin nahm neulich ein Blatt Papier und sagte, dass es ihr kleiner Bruder wäre. Dann zerriss sie es in kleine Schnipsel. Ich hab die Metrik etwas vereinheitlicht. Falls du Interesse hast, stelle ich es hier ein. Gern gelesen. LG g |
|
![]() |
![]() |
![]() |
#4 | |
Hallo gummibaum,
Zitat:
Danke, liebe Elke und lieber gummibaum, für eure Kommentare! Ich gehe noch ausführlich darauf ein. Edit: Liebe Elke, ich habe es manchmal bedauert, kein Einzelkind zu sein. Allerdings enden ja nicht alle geschwisterlichen Beziehungen wie meine. Ich kenne Schwestern, die sehr gut miteinander auskommen, allerdings sind die auch nur zwei Jahre auseinander. Ich habe schon mal gehört, dass fünf Jahre Altersunterschied sehr ungünstig sind. Lieber gummibaum, das ist schon fast erschreckend, was du schreibst. Ich finde es seltsam, dass Eltern so etwas gar nicht zu merken scheinen. Das ist doch ein Hilferuf von der Kleinen. LG DieSilbermöwe |
||
![]() |
![]() |
![]() |
#5 |
Fünf Jahre lang war ich allein
O Schwesterlein Du fielst in meine Welt hinein O Schwesterlein O Schwesterlein Du hattest schon im Kinderwagen Wie später meist das große Sagen Ich sollte zu dir freundlich sein O Schwesterlein Im Grunde warst du mir egal Erst später, irgendwann einmal Fiel mir als Parallele auf Auch du warst schwesterlich nicht drauf O Schwesterlein Hab nicht geliebt dich, nicht gehasst Zu reden haben wir verpasst Es sollte wohl nicht anders nicht sein Mein Schwesterlein Erinnerst mich an Baby Jane Den Film hab mit Verve gesehn Zwei Schwestern eingesperrt im Haus Doch keine kommt alleine aus Und kann, weil beide sich so hassen, Die andere in Frieden lassen Das wird nicht unser Schicksal sein O Schwesterlein Wir werden uns nie wiedersehen Versäumtes kann nicht mehr geschehen Nicht nur durch Streit (den gibt es mal) War alles das mit uns fatal Fünf Jahre lang war ich allein O Schwesterlein O Schwesterlein Du fielst in meine Welt hinein O Schwesterlein Geändert von gummibaum (08.06.2025 um 19:10 Uhr) |
|
![]() |
![]() |
![]() |
#6 | ||
Vielen Dank, gummibaum.
Nur hier Zitat:
eben gar nicht schwesterlich. Zitat:
LG DieSilbermöwe |
|||
![]() |
![]() |
![]() |
#7 |
Ah, Missverständnis meinerseits. Hab's geändert.
|
|
![]() |
![]() |
![]() |
#8 |
Forumsleitung
|
Ich bin zwar ein Einzelkind, kann aber die Gedanken des Lyrischen Ichs nachfühlen. Bei mir waren es statt Schwester oder Bruder eine Cousine, die Nichte meiner Patentante. Ich muss etwa zehn Jahre alt gewesen sein, als sie zur Welt kam. Bis dahin drehte sich bei meinen Paten alles um mich, denn selbst konnten sie keine Kinder bekommen. Bis ich, als meine Cousine aus den Babyjahren raus war, an Weihnachten für meine Paten Luft war. Meiner Großmutter ging es genauso. Wir saßen still und unbeachtet auf unseren Plätzen und schauten zu, wie meine Cousine gefeiert wurde. Wir waren beide bitter enttäuscht und fühlten uns überflüssig.
Es müssen also nicht immer neue Geschwister sein, die ein Kind in die Bedeutungsloskeit sinken lassen. Der Fehler, negative Gefühle darüber zu empfinden, liegt auch nicht bei ihm, sondern bei der Gedankenlosigkeit der Erwachsenen, die bei derartigen Veränderungen ignorieren, welche Konsequenzen eine krasse Abwendung von einem Kind, das bislang das einzige war, nach sich ziehen. Oft wirft man Einzelkindern, die Abneigung gegenüber dem "Rivalen" entwickeln, Egoismus vor, aber das ist ungerecht; denn zuvor hat so ein Kind nicht die Forderung gestellt, über Gebühr betuttelt und verwöhnt zu werden. Das haben die Erwachsenen entschieden. LG Ilka |
![]() |
![]() |
![]() |
#9 |
Danke, Ilka, für deinen Kommentar. Nein, das ist nicht schön, nicht mehr beachtet zu werden, nur weil man nicht mehr die Kleinste ist. Ich kann eure Enttäuschung darüber gut nachvollziehen. Man ist doch kein anderer Mensch deswegen, hat nichts Böses getan, und weshalb man auf einmal ohne Grund nicht existent ist, kann man nicht verstehen.
Aber eigentlich wollte ich mit dem Gedicht gar nicht darauf hinaus, sondern eine Geschichte erzählen, wie eine geschwisterliche Beziehung so furchtbar scheitern kann, Beginn mit der Geburt, dann die ersten Jahre, die man gezwungenermaßen miteinander verbringen muss und dann das Auseinanderbrechen der Beziehung - weil man nicht miteinander reden kann, sich nicht versteht oder sich einfach nichts zu sagen hat - bis zur absoluten Funkstille. Einen Auslöser dafür (den es zwar gab) hätte es gar nicht dafür gebraucht, aber das gab der geschwisterlichen Beziehung den Rest. Ich bin mittlerweile davon überzeugt, das wäre so oder so gekommen. LG DieSilbermöwe Lieber gummibaum, ursprünglich sollte es ein Liedtext werden, deswegen auch die erste Strophe mit 5 Versen als Refrain. Vielen Dank nochmals für deine Überarbeitung! Wenn ich einiges von dir übernehme, kann ich das trotzdem noch als mein Gedicht ausgeben? Das mit Verve gefällt mir besonders gut, da wäre ich z. B. selbst nicht drauf gekommen. LG DieSilbermöwe |
|
![]() |
![]() |
![]() |
#10 |
Ich habe die Fassung selbst noch einmal überarbeitet (und hoffe, dass die Metrik stimmt):
Fünf Jahre lang war ich allein O Schwesterlein o Schwesterlein Du fielst in meine Welt hinein O Schwesterlein o Schwesterlein Bereits in deinem Kinderwagen hattest du bei uns das Sagen Ich sollte der Verlierer sein O Schwesterlein Fast warst du mir als Kind egal Bis später irgendwann einmal Da fiel es mir von selber auf: Wie eine Schwester warst du auch nicht drauf Fünf Jahre lang war ich allein O Schwesterlein o Schwesterlein Du fielst in meine Welt hinein O Schwesterlein o Schwesterlein Hab dich nicht geliebt, auch nicht gehasst Gespräche haben wir beide verpasst Es sollte wohl einfach nicht sein Mein Schwesterlein Erinnerst mich an Baby Jane Hab den Film gespannt gesehen Zwei Schwestern allein in einem Haus Keine kommt ohne die andere aus Weil sie sich von Herzen hassen Kann keine die andere in Frieden lassen Das wird nicht unser Schicksal sein O Schwesterlein Wir werden uns nie wiedersehen Dann wird das eben so geschehen Nicht nur durch Streit (den gibt es mal) War all das mit uns fatal Fünf Jahre lang war ich allein O Schwesterlein o Schwesterlein Du fielst in meine Welt ein O Schwesterlein o Schwesterlein |
|
![]() |
![]() |
![]() |
#11 | ||
Forumsleitung
|
Zitat:
Gummibaum hat den Jambus von der ersten bis zur letzten Zeile durchgehalten. Allterdings fehlt bei einem Vers das Wort "ich": Zitat:
Beste Grüße Ilka |
||
![]() |
![]() |
![]() |
#12 | ||
Hallo Ilka,
danke für die Rückmeldung. Ich finde gummibaums Fassung ja auch besser. Dass das Wort „Ich" in dem Vers fehlt, ist mir aufgefallen. Also wenn gummibaum nichts dagegen hat, würde ich seine Fassung gerne übernehmen, auch mit den Wörtern, die mir selbst nicht eingefallen wären. Zitat:
Zitat:
LG DieSilbermöwe |
|||
![]() |
![]() |
![]() |
#13 |
Liebe Silbermöwe,
du kannst gern übernehmen, was dir gefällt. Aber tipp es selber, damit in deinem Text keine Wörter fehlen. LG g |
|
![]() |
![]() |
![]() |
#14 |
Lieber gummibaum,
vielen lieben Dank! LG DieSilbermöwe |
|
![]() |
![]() |