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Literatur und Autoren Literatur allgemein sowie Rezensionen von Büchern, Stücken und Autoren. |
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#1 |
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... und das trifft auch uns Autorinnen und Autoren auf poetry.de. Worum geht es:
Am 24.05., also übermorgen, soll Folgendes für die Ausschüttungsordnung [offizell: Verteilungsplan] beschlossen werden: §53 5. Berücksichtigt werden nur Texte, die einen Mindestumfang von 1.800 Zeichen haben. Der Text muss ein zusammenhängender sein, er kann nicht aus verschiedenen Kurztexten zusammengestellt werden. Dieser Absatz löst diesen bisherigen Text ab: §53 3. Berücksichtigt werden nur Beiträge, die einen Mindestumfang von 1.800 Zeichen haben und die Mindestzahl von relevanten Zugriffen aus der Bundesrepublik Deutschland erreichen. Werke der Lyrik sind unabhängig von ihrem Umfang meldefähig. Was das heißt, ist glasklar: Ein Gedicht, das nicht mindestens 1.800 Zeichen hat – damit man sich das mal vorstellen kann, das wären fast zwei Normseiten für die Prosaisten [Beispiel: Ein Sonett müsste Verse mit 130 Zeichen Länge haben, das ist doch völlig absurd] – wird in der Ausschüttung als quantité négligeable nicht mehr berücksichtigt werden. Zusammengefasst: Ein Sonett ist eine Petitesse. Punkt. Das gilt natürlich auch für alle anderen Gedichtformen. Und, das macht die Sache noch ärgerlicher, auch für die kurzen Prosaformen (Aphorismen, Sprüche, Kurzprosa, Ultrakurzgeschichten, Couplets, Kurzdramen etc pp.). Wenn diese bodenlose Unverschämtheit am 24.05, also morgen, beschlossen würde, wäre sie ab der Ausschüttung für das 2027 gültig. So sieht der geplante Ablauf aus: § 89 Neuregelung der Ausschüttung im Bereich Online-Publikationen 1. Alle Änderungen betreffend die Ausschüttungen in den Sparten „Vervielfältigung von stehendem Text / Bereich Online-Publikationen“ ... gegenüber dem Verteilungsplan in der Fassung vom 1. Juni 2024 treten zum 1. Januar 2026 in Kraft und gelten für alle ab diesem Datum von der VG WORT oder einer Inkassostelle für diesen Bereich erhaltenen Einnahmen. Die erste Ausschüttung aufgrund der neuen Regelungen soll somit im September 2027 durchgeführt werden. Lyrikerinnen und Lyriker aller deutschen Lande, vereinigt Euch. Es geht um viel. Es geht um Euren Kragen. Der Lyrik eine Bresche! Was könnt Ihr tun? Protestieren. Am besten massenhaft. Verwertungsgesellschaft WORT (VG WORT) Rechtsfähiger Verein kraft Verleihung Untere Weidenstraße 5 81543 München Telefon: +49 (0) 89 / 514 12-0 Telefax: +49 (0) 89 / 514 12-58 E-Mail: vgw@vgwort.de Kontaktformular: https://www.vgwort.de/kontakt.html URL: https://www.vgwort.de |
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#2 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Auf die paar Kröten, die VG Wort den Autoren je nach Anzahl der Zeichen ihrer veröffentlichten Texte auszahlt, kann gepfiffen werden, das ist ein beschämendes Almosen. Für meinen Boss, der viele juristische Texte in Fachzeitschriften veröffentlichte und von mir regelmäßig Meldungen an VG Wort schicken ließ, kam dabei kaum was rum. Übrigens auch nicht von den Verlagen, für die er mitarbeitete, die Standardwerke alljährlich auf den neuesten Stand zu bringen. Viel Arbeit ohne Lohn. Frag nicht, wie oft ich die Texte, solange sie in der Mache waren, korrekturlesen musste. Ich habe mich von VG Wort ferngehalten, obwohl ich Romane veröffentlicht habe. Die meisten Hobby-Schreiber wissen wahrscheinlich gar nicht, dass es VG Wort gibt. Wer immer noch glaubt, mit der Schreiberei, egal ob nebenbei oder professionell, sei Geld zu machen, lebt in einer falschen Welt. Man muss ein Stephen King sein, um zu den fünf bis sechs Prozent Autoren zu gehören, die damit ein Auskommen haben. |
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#3 | |
Zitat:
In der Tat ist das ein Almosen, was da kommt. Aber hier geht es um Gerechtigkeit und Anerkennung. Kann man auch als Respekt bezeichnen. Die Lyrik wird überall lässig (weil lästig?) vom Tisch gewischt. Es ist also ein prinzipielle Frage. LG W. PS: Eine Gedicht hat nie (fast nie) mehr als 30 Zeichen je Vers. Daher kam ich auf die zwei Normseiten (hier als Zeilenanzahl zu betrachten). |
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#4 |
Forumsleitung
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Das verstehe ich, Walther. Aber was ist, wenn sich dieser "Respekt" im Berechnen eines Betrags erschöpft, der eine Zahl hinter dem Null-Komma-Null-Null-Bereich ergibt? Ab wann wird die Forderung nach Respekt zur selbsternannten Erniedrigung oder gar zur Lachnummer?
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#5 |
Also bei mir war das mal was richtig Großes, weil ich mit einem Gedicht einen Auftrag im SWR2 Programm hatte. Das gab tatsächlich ein paar Hunderter. Gleiches wird mir, nehme ich an, mit meinem SWR3-Interview bei Kristian Thees passieren. Ich würde das nicht so einfach abtun.
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#6 |
Forumsleitung
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Ein paar Hunderter in einem Sonderfall sind doch nichts Großes. Um einen Haushalt zu bewirtschaften braucht man Monat für Monat einige Tausender. Und was hat die einmalige Aufmerksamkeit eines Mediums mit VG Wort zu tun?
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#7 | |
Zitat:
Übrigens: Die von der VG Wort vorgeschlagene Lösung beim von allen Berufsgruppen eine Zustimmung von mindestens Zweidritteln der abgegebenen Stimmen. Damit laufen die METIS-Ausschüttungen ab 2027 nach diesem Verfahren. Jetzt wissen wir Dichter, was man von unserer Kunst hält. Nichts. |
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#8 |
Forumsleitung
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Kann man so sehen, Walther. Ich habe auch durchaus Verständnis für deine Empörung.
Andererseits: Wenn ich an die viele Arbeit denke, die der Gesellschaftsrechtler meiner ehemaligen Kanzlei in Aufsätze und Nachschlagewerke gesteckt hat - und der hat am laufenden Meter publiziert -, sind die Mini-Honorare der Verlage wie auch das Bakschisch von VG Wort kein Respekt gewesen, sondern Hohn und Spott. Wenn die entsprechenden Zahlungsankündigungen kamen, winkte mein Boss nur mit der Hand ab, ohne sie überhaupt anzuschauen. Er machte sich die Arbeit nicht wegen persönlicher Anerkennung und Respekt für seine Arbeit, sondern für das Ansehen der Kanzlei in der Anwalts-Community. Abgesehen davon, dass ich für meine Mitarbeit (Lektorat) überhaupt nichts extra erhalten habe. Was Gedichte angeht, könnte VG Wort aber gute Gründe für die neue Regelung haben. Denn bei den Minimalbeträgen, die für größere, einheitliche Werke gezahlt werden, gehe ich davon aus, dass bei kleinteiligen und kurzzeiligen Texten pro Werk nur ein Betrag von irgendeiner Zahl hinter mehreren Null-Komma-Stellen herauskäme. Da lohnt sich die Arbeit nicht, das auszurechnen. Wenn ich mit dieser Vorstellung richtig liegen sollte, stünde das Resultat in keinem vernünftigen Verhältnis zum Aufwand, sondern würde lediglich unsinnige Kosten verursachen. Vielleicht liege ich mit dieser Überlegung jedoch falsch und du hast die realistischeren Argumente. Aber der Verlust von Respekt ist mir angesichts von "Bimbes" zu wenig. |
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#9 | |
Zitat:
![]() Frieda Paris, Yevgeniy Breyger, Romina Nikolic, Daniela Seel usw usf. *hust |
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#10 |
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#11 |
Forumsleitung
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Na also.
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